Interview

„Ich schlüpfte ins Real-Trikot und in die Rolle eines Spielers“

Über mehrere Wochen herrschte Ungewissheit, bei welchem Verein die Zukunft von Gareth Bale liegt. Das nagte in erster Linie natürlich am Waliser selbst, der die Transfer-Saga gegenüber BT SPORT als „sehr stressig“ bezeichnete. Doch er habe auch ein Stück weit Verständnis für das Interesse Tottenhams, den Kader erst mit Verpflichtungen zu verstärken, ehe er gehen dürfe, gehabt. Nun ist Bale aber bekanntlich die neue Nummer 11 bei den Königlichen und darüber sehr geehrt. Der 24-Jährige schwärmte von seinem neuen Arbeitgeber und dem Estadio Santiago Bernabéu, sprach über die neue Sprache und gewährte einen Einblick in seine Kindheit. Eine Kindheit, in der Real Madrid für den Superstar bereits etwas Bedeutendes war...

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Gareth Bale
Gareth Bale, der neue Superstar von Real Madrid

„Ich habe das weiße Trikot von Real Madrid immer geliebt“

CARDIFF. Als Gareth Bale am vergangenen Montag als neuer Spieler der Königlichen im Estadio Santiago Bernabéu vorgestellt und frenetisch von den Fans empfangen wurde, trug er nicht zum ersten Mal das legendäre weiße Trikot von Real Madrid, dem von der FIFA ausgezeichneten besten Fußballverein des 20. Jahrhunderts. Neben der großen Bernabéu-Leinwand auf der Bühne des Ehrenbalkons wurde ein großes Foto aufgestellt, auf dem der 24 Jahre alte Waliser als kleiner Junge stolz sein Real-Trikot der damaligen Zeit trägt und dabei über beide Ohren grinsend ein Victoryzeichen macht. Lachend sagte Bale gegenüber der Presseabteilung von Ausrüster Adidas: „Ich war nicht so begeistert, dass es öffentlich dargestellt wurde, weil ich noch so jung war. Für mich hatte Real Madrid schon immer ein herausragendes Team und ich habe das weiße Trikot von Real Madrid immer geliebt.“

Im Gespräch mit BT SPORT im Kreise der walisischen Nationalmannschaft fügte der Offensiv-Star hinzu, in früheren Zeiten des Öfteren im Jersey der Blancos gegen den Ball getreten zu haben – und damit sollte er nicht der Einzige gewesen sein. „Als ich jünger war, haben enge Freunde den europäischen Fußball immer geliebt und Real Madrid war zu dieser Zeit die dominierende Macht. Ich erinnere mich an die Familienurlaube. Wir waren es gewohnt, nach Spanien zu fliegen und brachten Replica-Shirts von Real Madrid mit zurück. Und als wir im Park mit dem Ball spielten, schlüpften wir in die Rolle der Spieler“, weiß der Linksfuß noch immer bestens bescheid. Nun muss er Real-Spieler nicht mehr imitieren – er ist selbst einer!

Gareth Bale
Gareth Bale bei seiner Präsentation mit Präsident Florentino Pérez. Links posiert er als kleiner Junge stolz im Real-Trikot

Wie waren die letzten Wochen? „Sehr stressig“

Darauf hat „the Welsh Wizard“ (deutsch: der walisische Zauberer) allerdings bekanntlich lange, sehr lange warten müssen. Natürlich litt insbesondere Reals neue Nummer 11 unter dem langen Hin und Her, der ungewissen Zukunft. Klappt es mit dem Wechsel in die spanische Metropole oder liegt die sportliche Heimat weiterhin an der White Hart Lane bei Tottenham Hotspur? Eine Frage, die wochen-, ja monatelang nicht hundertprozentig beantwortet werden konnte. Für keinen Akteur eine einfache Situation – gewiss auch für Bale nicht: „Es war sehr stressig, um es gelinde auszudrücken. Ich wusste von Anfang an, dass Real interessiert ist. Und ich war immer zuversichtlich, dass der Wechsel zustande kommt. Aber Daniel Levy hat sein Geschäft machen müssen und ein gutes Tottenham zusammenstellen. Daher habe ich das auch irgendwie verstanden. Aber zur selben Zeit, um an mich zu denken, war es eine harte Zeit. Es war stressig, ich musste geduldig sein und daran glauben, dass Real Madrid den Deal über die Bühne bringt. Letztendlich ist es geschehen.“

Wie reagierte der 91-Millionen-Euro-Mann auf das Offiziellwerden des Deals? „Um ehrlich zu sein: Nur mit einem Seufzer der Erleichterung.“ Es sei nun „eine Ehre, für Real Madrid zu spielen und schön, wieder zur Normalität zurückzukehren“, so Bale.

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„Bernabéu das beste Stadion, in dem ich je gewesen bin“

Zur Normalität soll es mit der Mannschaft früher oder später werden, eine Trophäe nach der anderen abzuräumen. Am liebsten würde Bale natürlich die UEFA Champions League gewinnen. Das passt ja, hat Madrid doch das letzte Mal im Jahr 2002 die Königsklasse für sich entschieden und wartet seitdem sehnsüchtig auf den zehnten Triumph auf europäischem Parkett. Das soll sich ändern. Apropos Champions League: Mit den Spurs spielte der walisische Nationalspieler in der Saison 2010/11 im größten Vereinswettbewerb der Welt und traf dort im Viertelfinale auf: Real Madrid. Doch der Premier-League-Verein hatte nach einem 0:4 auf spanischem und 0:1 auf englischem Boden unterm Strich keine Chance gegen das Starensemble des spanischen Rekordchampions. Bale trug vor seiner Ankunft bei den Blancos also nicht nur schon das Real-Trikot, sondern spielte auch schon im prestigeträchtigen Fußballtempel Bernabéu, bei dem er aus dem Schwärmen gar nicht mehr herauskommt: „Das war eines meiner unglaublichsten Erfahrungen, die ich gemacht habe. Für mich ist das Bernabéu das beste Stadion, in dem ich je gewesen bin.“

Alles scheint perfekt. Nun muss es nur noch mit dem Erlernen der Sprache funktionieren. „Das ist etwas, was ich wirklich lernen will. Ich denke, es ist wichtig, die Sprache zu lernen. Das zu tun und die Kultur kennen zu lernen, zeigt meiner Meinung nach Respekt gegenüber dem Land. Aber es wird nicht einfach“, meinte Bale, der in Madrid einen Sechs-Jahres-Vertrag bis zum 30. Juni 2019 unterzeichnete.

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von
Filip Knopp

Begleitet den Mythos Real Madrid als Fan seit der Ära der „Galácticos“ und journalistisch bei REAL TOTAL seit Mitte 2011. Erfahrungen auch bei SPORT1 und SPOX, zudem Autor von »111 GRÜNDE, REAL MADRID ZU LIEBEN«.

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