Interview

„Ich Sportdirektor bei Real? Das war nur ein Gerücht“

Luís Figo, Ikone aus der Ära der Galaktischen, verriet gegenüber AL JAZEERA SPORT, dass Klub-Legende Raúl im Jahr 2010 praktisch gezwungen wurde, Madrid zu verlassen. Darüber hinaus äußerte sich der Portugiese über den bevorstehenden Clásico, Cristiano Ronaldo und zu den Berichten, er werde ein Amt an der Concha Espina übernehmen.

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Luís Figo erklärte, es wären nur Gerüchte, dass er Sportdirektor bei Real werden solle

„Raúl wollte in Madrid aufhören, aber er sollte gehen“

MADRID. Der Abgang von Real-Legende Raúl im Sommer 2010 ging wahrlich nicht königlich über die Bühne. In Windeseile verließ der Spanier die spanische Hauptstadt damals und schloss sich dem FC Schalke 04 an. Einen angemessenen Abschied für jemanden, der 18 Jahre im Verein und sieben Jahre lang Kapitän war, haben die Blancos bis heute nicht parat. Lediglich einer Zuschauertraube im Bernabéu feierte Raúl 2010 ein letztes Mal. Man sagte dem 35-Jährigen nach, dieser unrühmliche Fortgang habe am Verhältnis zum Klub gekratzt, doch vor nicht allzu langer Zeit dementierte er dies. Ein Ex-Kollege, genauer Luís Figo, war es, der nun aber verriet: „Raúl wurde gesagt, er solle Real Madrid verlassen. Er wollte dort seine Karriere beenden, aber es sollte nicht sein. Ich hoffe, er ist glücklich in Katar.“

Ist der Draht zu dem Verein, für den Raúl Jahrelang seine Knochen hingehalten hat, also doch etwas zerbrochen? Figo wisse es nicht. Ebenso hat der Portugiese keinen Schimmer, warum Real-Superstar Cristiano Ronaldo zuletzt seine Unzufriedenheit bekundete. „Ich habe keine Ahnung, warum Cristiano traurig war. Das müsst ihr ihn fragen. Ich möchte mich auch nicht in Angelegenheiten anderer einmischen“, meinte der 39-Jährige gegenüber AL JAZEERA SPORT.

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„Der Acht-Punkte-Abstand wird nichts entscheiden“

Apropos Ronaldo. Ob man den aktuell in Top-Form aufspielenden Torjäger im Januar nächsten Jahres mit dem Titel des Weltfußballers des Jahres 2012 ausgezeichnet, steht noch in den Sternen. Figo denkt unterdessen, dass „Ronaldo die Auszeichnung gewinnen könnte“, denn immerhin habe er die Meisterschaft geholt, argumentierte der frühere Flügelspieler. Von einem Zweikampf zwischen CR7 und Lionel Messi mochte er gar nicht anfangen, zu sprechen. Nicht, weil beide Welten trennen, sondern weil beide so unheimlich gute Fußballer sind: „Es ist sehr hart, zu wissen, wer nun besser ist.“

Zum direkten Duell der beiden Weltstars kommt es am Sonntag im Liga-Clásico (19:50 Uhr, live auf Laola1.tv) im Camp Nou. Die Königlichen trennen gegenwärtig ganze acht Zähler von den Katalanen – war es das schon mit der Titelverteidigung? „Der Acht-Punkte-Abstand zwischen Real und Barça wird die Meisterschaft nicht entscheiden“, glaubt Figo, der von 2000 bis 2005 mit dem weißen Ballett auf Trophäenjagd ging. In der spanischen Presse hieß es zuletzt, er werde sehr bald wieder um Pokale kämpfen – mit Real Madrid! Nein, nicht als Spieler, sondern in einem anderen Amt. „Das war damals nur ein Gerücht. So etwas in der Art kommt in der Presse von Zeit zu Zeit ja immer wieder vor“, schenkte der aus dem portugiesischen Almada Stammende reinen Wein ein.

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von
Filip Knopp

Begleitet den Mythos Real Madrid als Fan seit der Ära der „Galácticos“ und journalistisch bei REAL TOTAL seit Mitte 2011. Erfahrungen auch bei SPORT1 und SPOX, zudem Autor von »111 GRÜNDE, REAL MADRID ZU LIEBEN«.

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