Interview

„Ich war derjenige, der am meisten für Sergios Verbleib kämpfte“

Rafael Benítez arbeitet erst seit vier Monaten als Cheftrainer bei Real Madrid, hat aber schon jetzt genug von sensationsbesessenen Berichten der spanischen Medien über seine Mannschaft. Im Interview mit dem Radiosender ONDA CERO versicherte der 55-jährige Übungsleiter, dass die Stimmung im Lager der Königlichen ausgezeichnet sei und er keinerlei Meinungsverschiedenheiten mit seinen Spielern habe. Zudem verteidigte der Taktikfuchs einmal mehr seine auf Ordnung ausgerichtete Philosophie.

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Rafael Benítez
Kein Freund der sensationsbesessenen Berichterstattung in Spanien: Rafael Benítez

RAFAEL BENÍTEZ über…

…die Gerüchte um ein Zerwürfnis mit Sergio Ramos: „Ich war derjenige, der am meisten für Sergios Verbleib kämpfte. Wir haben null Probleme miteinander. Genauso wenig habe ich mit irgendwelchen anderen Spielern Probleme. Natürlich gibt es mal weniger zufriedende Spieler, natürlich gibt es mal weniger gute Tage, aber das ist beim Fußball völlig normal. Mich überrascht die Anzahl der Geschichten, die erfunden werden. Sergio ist unser Kapitän und ein Phänomen. Ich erwarte von ihm, dass er das permanent zeigt.“

…seine Meinung von Karim Benzema: „Wir haben den besten Benzema zurückgebracht. Es gibt wegen seiner Auswechslungen kein Problem zwischen uns. Seine Einsätze werden dosiert, weil wir wissen, dass wir ihn vor Verletzungen schützen müssen. Unglücklicherweise hat er sich bei der Nationalmannschaft nun doch verletzt. Wir wussten, weshalb wir ihn nicht immer durchspielen ließen.“

…die Worte von Jesé-Berater Ginés Carvajal: „Wir Trainer können nur unsere Spieler kontrollieren, aber nicht deren Umfeld. Ich spreche mit meinen Spielern und sollte es einmal einen Konflikt geben, dann lösen wir ihn. Real Madrid ist das höchste Level. Ich habe ein gutes Verhältnis zu Jesé, wir haben heute im Training miteinander gespaßt. Ich will, dass er seine Sache gut macht. Er hat Qualität und auf der einen Seite das Glück, bei uns zu spielen, auf der anderen Seite die Schwierigkeit.“

…das Verhältnis zwischen Ronaldo und Bale: „Es gibt überhaupt kein Problem zwischen ihnen. In Madrid wird von der Presse alles verherrlicht – manchmal aus Neid, manchmal aus Angriffslust. Das überrascht mich.“

…seine Freistoßschützen: „Cristiano übt die Freistöße regelmäßig und gut. Er ist ein großartiger Schütze und es ist nur eine Frage der Zeit, bis er auch im Spiel wieder treffen wird. Er benötigt dabei auch ein wenig Glück.“

…die Entwicklung von Carlos Casemiro: „In meiner Mannschaft ist nur Cristiano unantastbar. Die anderen müssen um ihren Einsätze kämpfen. Casemiro ist aufmerksam und lernwillig und verfügt über großartige Fähigkeiten, die er weiter verbessert, doch er hat auch sehr starke Konkurrenz. Es war eines meiner ersten Projekte nach meiner Ankunft in Madrid, zu fragen, ob wir Casemiro zurückholen könnten.

…die Leistungen von Keylor Navas: „Ich bin keineswegs überrascht, aber er zeigte zuletzt wirklich sehr gute Paraden. Mit ihm im Tor kassierten wir bis dato nur zwei Gegentore und das, obwohl wir keine Mannschaft sind, die den Bus vor dem eigenen Tor parkt. Er ist ein professioneller Spieler mit einem aufgeräumten Kopf. Seine Ehefrau hat einen sehr positiven Einfluss auf ihn. Nachdem sein Wechsel nach Manchester geplatzt war, sagte ich zu ihm, dass er sich keine Sorgen machen müsse.“

…den Abschied von Klub-Ikone Iker Casillas zum FC Porto: „Wir sollten nicht immer wieder auf dieses Thema eingehen. Iker und ich haben ein gutes Verhältnis zueinander, aber jetzt sind Keylor und Kiko (Casilla) meine Torhüter.“

…seinen vielerorts kritisierten Spielstil: „In der Saison 2007/08 stellte ich mit Liverpool einen Tor-Rekord auf. Ebenso mit dem FC Chelsea, nachdem (Roberto) Di Matteo entlassen worden war, und mit dem SSC Neapel. Beim größten Schützenfest der Champions League, einem 8:0 zwischen Liverpool und Besiktas, stand ich an der Seitenlinie. Real Madrid ist die Mannschaft, die in Spanien am häufigsten aufs Tor schießt. Das Wort Ordnung ist kein Synonym des Wortes Defensive. Wir haben eine offensive Mentalität, aber ich lege großen Wert auf Ordnung, weil eine Mannschaft mit Ordnung weniger Gegentore kassiert.“

…seine Lust auf Titel: „Als ich noch Valencia trainierte und wir sieben Punkte hinter dem Tabellenführer lagen, sagte ich zu meiner Frau, dass wir Meister werden. Und eines Tages sagte ich das Gleiche in Bezug auf die Champions League. Genauso sagte ich auch schon zu ihr, dass Real Madrid die Liga und viele weitere Titel gewinnen kann.

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