Spielbericht

Im dritten Gang und mit Ersatzwagen ins Achtelfinale

Auf das eher peinliche 0:0 im Hinspiel folgte am Abend ein souveränes 2:0 über Drittligist Xàtiva. Im dritten Gang und mit dem Ersatzwagen (also eigentlich wie vor eineinhalb Wochen) sind die Madrilenen in das Achtelfinale der Copa del Rey eingezogen.

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Casemiro, Isco, Illarra und Jesé von Real Madrid bejubeln das 1:0 gegen Olímpic Xàtiva
Geht doch: „Illarras“ erstes Tor seiner Karriere beschert Madrid die Führung

Isco und Jesé verzaubern, „Illarra“ und Di María treffen

MADRID. Na bitte, geht doch! Kein „Xativazo“, nicht die nächste peinliche Vorstellung wie beim 0:0 im Hinspiel im Campo de Futbol La Murta – Real Madrid hat das entscheidende Rückspiel im Pokal-Sechzehntelfinale souverän gemeistert! Dabei waren die Vorzeichen bis auf die Rahmenbedingungen (saftiger Bernabéu-Rasen statt ungewohntem Kunstrasen im 30.000-Seelen-Ort Xàtiva) fast die gleichen, wie vor eineinhalb Wochen: Carlo Ancelotti schickte eine, zum Teil Verletzungs- und Sperren-bedingte B-Elf, Toni Aparicio die gleichen elf aus dem Hinspiel auf den Platz. Und nachdem die Worte des Drittligists nicht wirklich nach Einigeln und Einstecken klangen, machten die Gäste anfangs dort weiter, wo man zuletzt aufhörte. Konzentriert hinten stehen, die königlichen Passstaffetten vorhersehen und jeden Standard nutzen, um das Wunder zu erreichen. So sollten die ersten zehn Minuten der Partie die einzigen sein, die den Valencianos gehörten, doch sollte selbst in dieser Anfangsphase wenig Gefahr von Xàtiva ausgehen. Auch Madrid war an Ruhe und Konzentration bemüht, klärte die harmlosen Flanken der Gäste mal souverän, mal nicht ganz so elegant.

Im Gegensatz zum ersten Durchgang im Hinspiel gab Madrids Übungsleiter seinen Mannen von Beginn an einen Plan mit auf den Weg: die schnellen Außen einsetzen, Xàtiva aufrücken lassen und nicht in die Abseitsfallen tapsen. Gesagt, getan: Isco Alarcón fehlte heute nur eine Zuckerglasur auf dem Kopf, so lecker waren seine Dribblings durch das Mittelfeld und wie er „Ronaldo-Klon“ Jesé Rodríguez einsetzte. Erst konnten diese Spielzüge noch unterbinden werden, Ángel Di María kam dabei zu einer schicken Freistoß-Gelegenheit, doch in der 16. Minute war es dann soweit. Auf neun Spiele ohne Niederlage und Gegentor konnte Xàtiva-Keeper Francis bis heute stolz zurück blicken, doch die beste Defensive der Segunda B war nach 886 torlosen Pflichtspiel-Minuten fällig. Di María in der Mitte mit dem Auge für Jesé, dessen Gegenspieler vergeblich versuchte, den 20-Jährigen ins Abseits zu stellen. Jesé behielt Ruhe und Übersicht und während sich die gesamte Gäste-Verteidigung auf ihn orientierte, machte der nächste „Klon“ auf sich aufmerksam. Asier Illarramendi lief in den Strafraum und wurde nach der perfekten Vorarbeit locker zum ersten Tor seiner Profi-Karriere einschieben! Sieht man in dem 23-Jährigen sonst einen jungen Xabi Alonso, so mimte er in der Szene eher einen Sami Khedira.

Der Bann war gebrochen, Madrid spielte plötzlich noch befreiter auf. Isco drehte weiter auf, packte unzählige Doppelpässe, Tricks und Finten aus und überstrahlte als klarer Chef im Mittelfeld schlichtweg alle. Neben dem super motivierten Jesé und Di María, der eine ordentliche aber nicht brillante Vorstellung zeigte, blieb einer noch blass: Sturmspitze Morata. In der 28. Minute wurde er dann mal gesucht und gefunden – doch der Kopfball des 21-Jährigen wurde von seinem Bewacher Alcázar geblockt, Elfmeter! Di María übernahm Verantwortung und verwandelte seinen ersten Strafstoß für Real Madrid mit etwas Glück – denn sein flacher Schuss ins rechte Eck, kullerte über Francis und den Innenpfosten zum 2:0 ins Tor. Es war das 5. Saisontor des Argentiniers, das 30. insgesamt im weißen Trikot.

So richtig Vollgas haben die Blancos in ihrem letzten Heimspiel des Jahres 2013 nie gegeben – auch nach der verdienten 2:0-Führung reichte der dritte Gang des königlichen Ersatzwagens, um den Gegner in Schach zu halten. Teilweise gaben Isco, Morata und Co. sogar noch einen zu gnädigen Eindruck ab und ließen die eine oder andere Torgelegenheit als auch Chaos im Xàtiva-Strafraum aus.

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Real bleibt gnädig, Xàtiva wird nicht geschlachtet

Nach dem Trikottausch-reichen Seitenwechsel änderte sich das Bild nicht: Madrid gab den Ton an, Xàtiva konnte nur reagieren, fand aber immer weniger Zugriff ins Spiel und vermochte nicht mal mehr die Kombinationen der Hausherren zu unterbinden. In Mitten dieser totalen Dominanz versuchten sich Di María, Jesé und Casemiro mit zum Teil Tor-würdigen Versuchen aus der zweiten Reihe, aber die Konzentration war heute ausnahmsweise in der Defensive höher. Denn da sollte nie etwas anbrennen – Iker Casillas durfte nur in der Schlussphase zwei Mal zur Tat schreiten, als er Standards abfing. Nach weiteren hübschen Doppelpassen und unnachahmlichen Tempo-Dribblings von Jesé wechselte Ancelotti dann durch: Alonso für „Illarra“, Benzema für Isco, Marcelo für den (im Gegensatz zu Linksverteidiger Arbeloa eher blassen) Carvajal. Alonso wurde mit Sprechchören empfangen – der Madridismo hofft noch auf seine Vertragsverlängerung vor Weihnachten – und reihte sich in die Madrider Torschussversuche ein, konnte am 2:0 aber genau so wenig ändern, wie später Morata. Die Gastgeber schienen wirklich Erbarmen zu haben und der Tabellenneunte der dritten spanischen Liga hatte sich auch keine Schlachtung verdient – die Vorstellungen gegen das große Real Madrid werden ihm einige neue Anhänger beschert haben. Jesé wird allerdings keiner sein, in einer ruhig dahin geplätscherten zweiten Halbzeit machte er (zusammen mit Arbeloa und Marcelo) noch den bemühtesten Eindruck, sowohl in Solo-Dribblings, als auch bei Pässen und Schüssen. Nur das Glück war der Nummer 20 heute nicht hold.

Musste es auch nicht – die Königlichen konnten sich auch so (und dank seiner Vorlage zum 1:0) für die nächste Runde qualifizieren. Anfang Januar stehen nun die Achtelfinalspiele gegen CA Osasuna auf dem Programm (Spiele noch nicht final terminiert), gegen den Erstligisten dürfte es dann auch etwas hitziger werden, wie gegen das widerspenstige, aber stets faire Xàtiva. Das letzte Heimspiel des Jahres 2013 glückte, jetzt gilt es nur noch das ereignisreiche Jahr mit drei Punkten am Sonntag in Valencia (21 Uhr, LIVE auf LAOLA1.tv und im REAL TOTAL-Liveticker) erfolgreich ausklingen zu lassen.

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Inhaltsverzeichnis

  1. Seite 1 Spielbericht zum Pokal-Achtelfinalrückspiel gegen Olímpic de Xàtiva
  2. Seite 2 Spielstatistik und REAL TOTAL-Spieler des Tages
von
Nils Kern

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