Luca Zidane

Trotz des Sieges am letzten ausgetragenen Spieltag (7. März) steht Luca Zidane mit Racing Santander in der Segunda División auf dem letzten Platz, der Abstieg in die Drittklassigkeit droht – aber dennoch: Im nordspanischen Kantabrien sagte der Sschlussmann “Adieu” zum Reservisten-Dasein, jenem Schicksal, welches sich bei den Königlichen angesichts der prominenten Konkurrenz unausweichlich angekündigt hatte. Auch deshalb bleibt der Sohn von “Zizou” von seiner Entscheidung überzeugt: “Ich bereue es nicht, Real Madrid verlassen zu haben”, hatte er im Oktober verlauten lassen. “Ich weiß, dass es ein wichtiger Schritt war, und ich wollte es tun, weil ich in einem Profiteam sein musste, spielen und zeigen musste, was ich wert bin.” Und das hat er mit einer Quote von 94 Prozent der möglichen Spielminuten bisher geschafft und dabei seinen Marktwert beinahe um den Faktor sieben steigern können (aktuell zwei Millionnen Euro). Die Befreiung vom Druck bei den Blancos belegt der talentierte Schlussmann mit beständigen Leistungen. Lediglich als er an einer Muskelverletzung laborierte, hat der Torhüter mit spanischer und französischer Staatsbürgerschaft zweimal passen müssen. Sonst ist der 21-Jährige gesetzt und genießt das Vertrauen innerhalb des Vereins: “Ich bin sehr glücklich, bei diesem großartigen Klub zu sein, denn die Leute haben mich sehr gut aufgenommen”, versicherte der Schlussmann seine eigene Zufriedenheit.
- Einsätze: 29
- Spielminuten: 2.610
- Gegentore/Zu Null: 37/6
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Andriy Lunin

Im Winter kam endlich die Erlösung für das Torhüter-Juwel, als die Verantwortlichen von Valladolid und Madrid das aussichtslose Leihgeschäft beendet haben. Lunin fand seinen Weg nach Asturien, genauer zu Real Oviedo in die Segunda División. Als “Downgrade” in das Unterhaus des spanischen Fußballs kann dieser Transfer nicht betrachtet werden, erfüllt er doch absolut seinen Zweck: Lunin spielt endlich! Neun Partien hat er inzwischen für die Nordspanier bestritten und wurde damit auf Anhieb die neue Nummer eins für seinen Klub im Abstiegskampf – ein ganz neues Gefühl. Die gezogene Reißleine war absolut notwendig, denn der U20-Weltmeister kam nach einer unglücklichen Leihe bei CD Leganés (Saison 2018/19) auch bei Real Valladolid nicht zum Zug, da er das interne Torhüterduell mit Jordi Masip verloren hatte. Das grausige Déjà-vu aus der Vorsaison wurde gerade noch rechtzeitig beendet, sodass womöglich die Karriere des Talentes (hoffentlich) endlich Fahrt aufnehmen kann. Dem Schlussmann wäre das nach anderthalb Jahren des “Leihdens” absolut zu gönnen.
- Einsätze: 9
- Spielminuten: 810
- Gegentore/Zu Null: 10/1
Martin Ødegaard

Fast drei Viertel jener Saison sind vorbei, in der Martin Ødegaard bei Real Sociedad den Vorwurf eindrucksvoll entkräftet, ein ewiges Talent zu sein. In San Sebastian fühlt sich der inzwischen 21-Jährige offensichtlich pudelwohl: Im September wurde der Norweger zum besten LaLiga-Spieler des Monats ausgezeichnet und nach einer Fersenverletzung, die ihn bei zwei Partien zum Zuschauen zwang, kehrte er umgehend in die Startelf zurück. Der Lohn? Seit September hat sich der Marktwert des 21-Jährigen von 20 auf 50 Millionen Euro gesteigert, was “Martinio” zum wertvollsten Norweger der Geschichte machte. Das wird auch in der Hauptstadt wahrgenommen: “Ich habe Kontakt mit Madrid”, ließ der Mann der Stunde im Herbst durchsickern und auch Florentino Pérez höchstpersönlich hatte seine verheißungsvolle Prognose unlängst verkündet: “In einigen Jahren wird er einer der großen Stars von Real Madrid sein, davon bin ich überzeugt.” Endlich kann Ødegaard in Nordspanien endgültig seine Karriere in die richtige Spur lenken. Der einst als Wunderkind gehandelte Nordeuropäer hat es augenscheinlich vollbracht, die Last seines ungewollten “Titels” abzuschütteln und sich somit zum relevanten Thema in den Gedankenspielen der Merengues gemausert. Noch mehr Argumente gewünscht? Am aktuellen vierten Platz der Basken ist der Norweger nicht nur beteiligt, sondern auch ein herausragendes Puzzleteil für den Erfolg (insgesamt 15 Scorerpunkte). Auf dem Weg in das Pokalfinale von “La Real” traf die Nummer 21 zudem sowohl im Achtelfinale, als auch im Viertelfinale – das sogar gegen die Blancos – und im Halbfinale. Der Durchstarter der Saison!
- Einsätze: 28
- Spielminuten: 2.415
- Tore/Vorlagen: 7/8
Jesús Vallejo

Permanent von Verletzungen geplagt und angesichts zur direkten Konkurrenz auf seiner Position bestehend aus Ramos, Varane oder auch Nacho standen auf Dauer keine regelmäßigen Einsatzzeiten in Aussicht. Ein Leihgeschäft erwies sich sowohl für die Königlichen als auch für den Spieler als naheliegend, mit Wolverhampton fand sich zudem ein interessanter Abnehmer. Die Praxis auf dem Rasen sowie der körperbetonte britische Fußball sollten Vallejo bei dessen nächsten Entwicklungsschritt helfen. Was theoretisch sinnvoll erschien, fand allerdings in der Realität einen jähes Ende, denn das Leihgeschäft von Vallejo zu den “Wolves” wurde im Winter vorzeitig beendet: Auch wenn Vallejo fit war, stand er häufig nicht im Kader oder drückte lediglich die Bank. In der Premier League kam er dadurch auf magere zwei Einsätze. Seine Situation war schlichtweg aussichtslos, wie es auch dessen Trainer Nuno Espírito Santo erst kürzlich nicht schönreden mochte: “Er ist ein junger und talentierter Spieler, den wir mit hohen Erwartungen empfangen haben, aber es hat nicht funktioniert.” Logisch deshalb, dass es zu einem in England als “Sub Loan” (Leihe innerhalb der Leihe) titulierten Wechsel zum FC Granada kommen musste, wo er in seinem Premierenspiel für die letzten fünf Minuten eingewechselt wurde, allerdings bereits in den vier darauffolgenden Begegnungen schon wieder keine Einsatzzeit erhalten hatte oder gar in zwei Spielen gar keine Berücksichtigung für den Kader fand. Einen Lichtblick gab es nun vor der Virusbedingten Zwangspause: In den beiden Partien Ende Februar und Anfang März stand Vallejo zwei Mal über 90 Minuten in der Abwehr. Auch wenn er bisher noch nicht vollends in Andalusien angekommen ist, stehen in Südspanien seine Aktien besser als zuvor auf der Insel. Ein Aufschwung sei ihm zu gönnen – ein Weg zurück zu den Blancos scheint aber aktuell noch sehr, sehr weit.
- Einsätze: 9
- Spielminuten: 737
- Tore/Vorlagen: 0/0
Achraf Hakimi

Gerüchten zufolge scheinen die Leistungen des Marokkaners bis an die Säbenerstraße nach München vorgedrungen zu sein und dort ein erstes Interesse geweckt zu haben. Kein Wunder: Für den Außenspieler könnte es persönlich kaum besser laufen. Bereits in der Vorsaison sorgte der Außenverteidiger beim BVB für Furore, diese Spielzeit bestätigt er seine Leistungen und empfiehlt sich für größere Aufgaben. Lucien Favre baut auf den drangvollen Flügel, welcher in der Königsklasse sowie der Bundesliga als gesetzt gilt. Und das zu Recht: Hakimi erzielte vier der acht CL-Tore des BVB in der Gruppenphase! Das Vertrauen bezahlt Hakimi eindrucksvoll zurück und fühlt sich sichtlich wohl in Schwarz-Gelb: “Ich bin sehr glücklich hier und habe noch vier, fünf Monate Vertrag”, sagte er im Januar, konnte aber in diesem Zusammenhang nichts zu seinem Arbeitgeber für die neue Saison verlauten lassen: “Ehrlich gesagt, weiß ich das nicht”. Das hat sich zwischenzeitlich ein wenig geändert, denn auch in Madrid sind die Leistungen des Flügelflitzers nicht unbemerkt geblieben: “Wenn Madrid will, dass ich zurückkomme, dann werde ich zurückkommen”, reagiert der 21-Jährige gelassen auf die neue Situation. Für die Bundesliga, aber vor allem auch dem BVB ein Verlust, ist er doch kaum wegzudenken aus der Mannschaft Favres. Auch wenn er manchmal noch etwas kopflos und defensiv nicht fehlerfrei agiert: Der flexible Außenspieler hat bereits jetzt ausreichend Eigenwerbung betrieben, um in den Gedankengängen von Zidane eine Rolle zu spielen, weshalb auch von einem zeitnahen “Auslotungsgespräch” zwischen dem BVB und den Königlichen die Rede ist. Zidane soll derweil “sehr zufrieden” mit der Entwicklung des Flügelspielers sein.
- Einsätze: 37
- Spielminuten: 2.900
- Tore/Vorlagen: 7/10
Sergio Reguilón

Als Außenverteidiger konnte Reguilón bereits in der Vorsaison – als einer der wenigen bei Real – auch für positive Schlagzeilen sorgen. Unermüdlich beackerte er seine Bahn und fungierte stets als gute Marcelo-Vertretung. Weil allerdings vorerst auf Dauer noch kein Vorbeikommen am brasilianischen Routinier realistisch erschien und auch Neuzugang Ferland Mendy auf Einsatzzeiten pocht, wurde eine Leihe nach Andalusien arrangiert – ohne Kaufoption, trotz bestreben des FC Sevilla. Julen Lopetegui, Ex-Coach der Merengues und inzwischen Amtsinhaber des FC Sevilla kennt den Spanier bereits und der 23-Jährige scheint sich im Süden der iberischen Halbinsel zudem wohl zu fühlen. Dort fehlte er kaum eine Minute auf dem Rasen, ist “sehr glücklich” – und mittlerweile auch zum A-Nationalspieler gereift. Beim FC Sevilla gehört er zum Stammpersonal, steuerte zur bisher sehr guten Saison (Platz drei) ein Tor sowie vier Vorlagen bei – die Außenverteidiger-Zange Reguilón-Navas ist eine der Waffen von Lopetegui! Wenn der Spanier – einer der schnellsten LaLiga-Akteure – so weiter macht, ist ein Wiedersehen im weißen Dress der Merengues keineswegs unwahrscheinlich. Denn auch ein Marcelo wird nicht jünger und die Forderungen nach frischem Blut im Real-Kader halten sich beständig.
- Einsätze: 25
- Spielminuten: 2.059
- Tore/Vorlagen: 1/4
Daniel Ceballos

Kaum findet der Edeltechniker seinen “Flow”, zwingt ihn die Virus-Pause wieder zum abwarten. Seit seiner Ankunft auf der Insel war genauso Sand im Getriebe, wie bei seinem Arbeitgeber auf Zeit: Nach einem Muskelbündelriss in der Hinrunde hatte der Stratege gerade wieder nahezu die ursprüngliche Form im Blick und mit drei Einsätzen in der Premier League sein Comeback feiern dürfen, da schlug das Coronavirus zu. Augenscheinlich bleibt Ceballos vom Pech verfolgt, wenngleich diese Pandemie natürlich jeden gleichermaßen betrifft. Dass Dani Ceballos ein Riesentalent ist, war nie ein Geheimnis. Bei Real konnte der Stratege diese Fähigkeit lediglich zu selten zur Schau stellen: “Spielen und Fußball genießen? Das hatte ich in den letzten zwei Jahren nicht getan”, sagte er Ende letzten Jahres. Der Transfer nach London? Auch deshalb eigentlich sinnig. Bei den “Gunners” spielte er zunächst deutlich häufiger, zum unangefochtenen Fixpunkt in der Schaltezentrale konnte er allerdings aufgrund beschriebener Rückschläge auf der Insel noch nicht reifen. Wenn der Ball wieder rollen sollte, könnte der 23-Jährige durch die vielen Wettbewerbe in England bald wieder regelmäßige Einsatzzeiten erhalten und noch häufiger demonstrieren dürfen, was an ihm in Madrid verloren gegangen ist.
- Einsätze: 24
- Spielminuten: 1.353
- Tore/Vorlagen: 1/2
Borja Mayoral

Zwar gehört der Stürmer offiziell noch immer zum Kader der Königlichen, doch schon für die zweite Saison in Folge ist der 22-Jährige an UD Levante ausgeliehen. Ordentliche 65 Porzent der möglichen Spielminuten absolvierte der Spanier zwar bisher in dieser Spielzeit für die Rot-Blauen, mit der Konkurrenz aus Benzema, Jović oder auch Mariano gibt es allerdings keine Aussicht auf eine Rückkehr in die Hauptstadt! Denn: Für die Erwartungshaltung an der Concha Espina reichen die Leistungen des Angreifers kaum aus, bei den “Fledermäusen” von UD Levante scheint Mayoral jedoch seine Rolle zu etablieren. Die Chance sich auszuzeichnen, erhält “Borjita” beim Klub aus Valencia, als Knipser tritt er allerdings noch zu selten in Erscheinung – auch wenn er hin und wieder seinen einstigen Torriecher teilweise zurück entdeckt haben scheint. Besondere Freude keimte in der Hinrunde bei den Königlichen über seinen Treffer beim Levante-Sieg gegen den FC Barcelona auf. So kann er zumindest aus der Ferne seinen ehemaligen Kollegen aus Madrid helfen. Ein unmittelbares Zusammenspiel scheint aktuell ausgeschlossen.
- Einsätze: 28
- Spielminuten: 1.700
- Tore/Vorlagen: 6/1
Takefusa Kubo

Wirtschaftlich hat sich die Investition ohnehin schon gelohnt: Von zwei Millionen Euro im Juni 2019 konnte der Japaner seinen Marktwert auf 15 Millionen Euro steigern. Ob er eines Tages sein Talent bis hin zu den Königlichen tragen darf, bleibt offen, vor allem körperlich wird sich der Asiate noch entwickeln müssen. Und bis dahin wird es noch ein weiter Weg für den in Barcelonas “Masia” ausgebildeten Japaner (2011 bis 2015), welcher allerdings in Landsmann Shinji Kagawa einen prominenten Befürworter gefunden hat: “Er trifft zu jedem Zeitpunkt die richtigen Entscheidungen”, adelte ihn der ehemalige BVB-Profi und spricht ihm die Qualität zu, eines Tages den Durchbruch bei den Merengues schaffen zu können. Neben technisch feinen, schnellen Bewegungen unterstreichen auch erste Torerfolge sowie drei Vorbereitungen die hohen Ambitionen des hochinteressanten Jünglings. Dabei hatte Zinédine Zidane mit dem “japanischen Messi” vorerst andere Pläne: “Zidane wollte, dass ich bleibe”, erklärte Kubo Ende letzten Jahres in einem Interview und verriet zudem: “Ich fragte ihn aber, ob es nicht möglich wäre, mich verleihen zu lassen, um mehr Spielminuten in der ersten Liga zu bekommen.” Somit verständigte man sich auf die Leihe zu RCD Mallorca, womit die Verantwortlichen offensichtlich richtig entschieden hatten. Nach anfänglichen Jokereinsätzen gehört der quirlige, 18 Jahre alte Asiate inzwischen regelmäßig zum Stammpersonal. Auf der Balearen-Insel kann sich der begabte Dribbelkünstler in Ruhe entwickeln und auf größere Aufgaben für die Zukunft vorbereiten. Für die kommende Saison liegt dann eine Leihe zu einem offensiveren Klub nahe, der nicht wie Mallorca im Abstiegskampf verwickelt ist.
- Einsätze: 25
- Spielminuten: 1.521
- Tore/Vorlagen: 3/3
Álvaro Odriozola

Seit der Transferperiode dieses Winters gibt es Zuwachs für die Liste der Leihspieler: Mit Álvaro Odriozola konnten sich die Münchner Bayern die Dienste eines fleißigen Außenverteidigers sichern. Eine “Win-Win-Win-Situation” also? Theoretisch schon. Bei Real Madrid hat der 24-Jährige (noch) keine feste Rolle und die Bayern können einen international erfahrenen Außenverteidiger im nationalen Titelkampf gut gebrauchen. Cheftrainer Hansi Flick verspricht sich jedenfalls durch den spanischen Nationalspieler “mehr Flexibilität”. Der Spieler aus dem Baskenland profitiert hingegen von der potentiell gestiegenen Spielpraxis und den neuen Erfahrungen, die er auf höchstem Niveau bei den Münchnern sammeln kann. Theoretisch klingt das jetzt schon durchdacht sowie vielversprechend. Allerdings bleibt es noch abzuwarten, ob der Plan auch so für alle Parteien aufgeht. Seit seiner Ankunft an der Säbenerstraße durfte der bei Real Sociedad ausgebildete Flügel bisher in der Bundesliga erst einmal für eine gute Stunde auf dem Spielfeld mitwirken, im Pokal-Achtelfinale kam er für die letzten sieben Minuten auf den Rasen. Nach der Zwangspause sollten sich seine Anteile noch ein gutes Stück entwickeln, sonst hätte er sich den Flug nach München auch sparen können. Denn bis auf ein Foul an Perisic inklusive Verletzung des Teamkollegen konnte “Odri” noch für keine Schlagzeilen bei den Roten sorgen.
- Einsätze: 2
- Spielminuten: 70
- Tore/Vorlagen: 0/0
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