
Carvalho das fünfte Rad am Wagen
MADRID. Verletzungen können einem Sportler ziemlich zum Verhängnis werden – so leider auch Ricardo Carvalho. Als sich der 34-Jährige im September 2011 am Knie verletzte und folglich für vier Monate aussetzen musste, beorderte José Mourinho seinen Vize-Kapitän Sergio Ramos von der rechten Abwehrseite ins Zentrum neben Pepe. Dieses Duo harmoniert bis heute prächtig, dazu besitzen die Blancos in der Hinterhand in Raphaël Varane auch noch ein großes Verteidiger-Talent sowie den stets bereiten Raúl Albiol. Grund für Veränderungen? Nicht notwendig. Von Carvalho, dem fünften Rad am Wagen, spricht mittlerweile niemand, wirklich niemand mehr. Aus der Ferne betrachtet fragte man sich deshalb schon kurz nach dem Transferschluss im Sommer: Warum hat der chancenlose Carvalho nicht das Weite gesucht, um im Herbst der Karriere ein letztes spannendes Abenteuer zu erleben? Wissen wird dies wohl nur der 1,82 Meter große Routinier selbst, denn auch „the Special One“ war ziemlich verdutzt darüber. Er erklärte auf einer Pressekonferenz, dass man im Verein mit einem Abschied des Portugiesen, der in der laufenden Saison nur in den beiden Pokalspielen gegen CD Alcoyano zum Zug kam, gerechnet habe und der Verbleib dann auch für die Chefetage überraschend war.
Abgang aus Madrid nur noch eine Frage der Zeit
Möglicherweise könnte sich dies aber schon sehr bald wieder gerade rücken, indem Carvalho der spanischen Metropole „Adiós“ (deutsch: Tschüss) sagt. Mit sehr bald ist aber nicht der kommende Sommer gemeint – spätestens da ist für ihn ohnehin Schluss bei den Merengues –, sondern die nun kommende Winterpause. Denn: Die in der Premier League stark abstiegsbedrohten Queens Park Rangers sollen laut italienischen Medienberichten aufgrund der bisherigen miserablen Saison um den erfahrenen Abwehrmann buhlen. Der neue Verein von Esteban Granero konnte in 14 Liga-Partien noch keinen einzigen Sieg einfahren (!) und steht mit Feuerwehrmann Harry Redknapp, der Mark Hughes vor Kurzem als Trainer ablöste, mit sechs Zählern sieben Punkte entfernt vom rettenden Ufer auf dem 20. und damit letzten Tabellenplatz – und das dann auch noch mit einem desaströsen Torverhältnis von 11:27. Es liegt demnach auf der Hand, dass die Londoner dazu gezwungen sind, sich in der Halbzeit der Saison mit dem einen oder anderen Verteidiger zu verstärken, um am Ende die Klasse halten zu können. Der Erfahrene Ricardo Carvalho stellt mit seinen unter anderem 135 Premier-League-Einsätzen für den FC Chelsea dabei sicher einen Spieler dar, den QPR sehr gut gebrauchen könnte.
Gebrauchen beziehungsweise wollen, so berichtet es in der spanischen Sportsendung „Punto Pelota“, soll aber auch Raúl-Klub Al-Sadd Sports Club die Nummer 11 der Madrilenen. Die Kataris möchten ihn mit einem fürstlichen Salär das Abenteuer in den Emiraten schmackhaft machen. Fest steht: Carvalho geht. Die Frage ist nur: Wann? Im Januar oder dann nach der Saison, wenn sein Vertrag abgelaufen ist und nicht verlängert wurde? REAL TOTAL bleibt dran!
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