
Hazards Leid in seinem wohl besten Real-Spiel
MADRID. 26. November 2019: Eden Hazard ist bei Real Madrid langsam gut in Fahrt gekommen, zeigt an jenem Tag auch im Champions-League-Spitzenspiel gegen Paris Saint-Germain eine ansprechende Leistung, lässt das Estadio Santiago Bernabéu mit der einen oder anderen Aktion sogar begeistert staunen.
Dann aber der Schock: In der 63. Minute schlägt der belgische Offensiv-Star auf der linken Außenbahn eine Finte, dreht sich mit dem Ball am Fuß und wird von Landsmann Thomas Meunier voll im Bereich des rechten Knöchels getroffen. Es folgt die erste von mittlerweile vielen langen Verletzungspausen, die Hazard als Königlicher einlegen musste.
„Du hast Eden verletzt und sagst, du seist erfreut?“
Florentino Pérez ahnte offenbar schon unmittelbar nach jenem 2:2-Unentschieden im Estadio Santiago Bernabéu Böses und knöpfte sich den damaligen PSG-Profi, inzwischen bei Borussia Dortmund unter Vertrag, vor. Das hat Meunier selbst nun in einem Interview mit dem französischen Fernsehsender RTBF erzählt.
Für den 29-Jährigen sei es „ein unbedeutender Kontakt zwischen einem Verteidiger und einem Angreifer“ gewesen. Im Anschluss an die Partie sei es dann zu der Begegnung mit dem Präsidenten von Real gekommen. „Nach dem Spiel bin ich in den Katakomben und sehe Florentino Pérez. Ich schüttle Pérez die Hand und sage: ‚Schön, Sie kennenzulernen.‘ Er sprach auf Französisch mit mir und ich wusste nicht, dass er Französisch kann. Er sagte zu mir: ‚Schön, Sie kennenzulernen?‘ Ist dir klar, dass du Eden Hazard verletzt hast? Und du sagst zu mir, du seist erfreut?“, habe der Klubboss verdutzt und verärgert gefragt.
Pérez zu Meunier: „Ja, ja, es ist deine Schuld“
„Ich sagte: „Ich habe Eden Hazard verletzt? Also ist es meine Schuld, dass er sich dort verletzt hat? Er sagte: ‚Ja, ja, es ist deine Schuld!‘ Ich sagte: ‚Es ist ein Zweikampf wie jeder andere.‘ Ich hatte nicht erwartet, dass er Französisch spricht. Und er ist immer noch der Präsident von Madrid. Und da sagt man: „Wow! Nicht schlecht, was?!“, so Meunier.
Der Verteidiger hatte sich öffentlich nach dem Gastspiel im Bernabéu bereits dafür entschuldigt, dass Hazard durch sein Einsteigen k.o. ging. Die Madrilenen hatten wenige Monate zuvor 100 Millionen Euro für den Stürmer-Star an den FC Chelsea überwiesen, woraufhin die Ablösesumme mit Reals Meisterschaft um weitere 15 Millionen Euro anstieg. Hazard ist damit der teuerste Einkauf in der Vereinsgeschichte, was er aber bis heute nicht rechtfertigen konnte. Seine schwache Zwischenbilanz: 43 Einsätze, fünf Tore, acht Vorlagen.
Die Nummer 7 der Blancos gibt sich aber nicht auf: „Jeder weiß, dass meine ersten beiden Jahre nicht gut waren. Ich bin deswegen der Erste, der meinen Wert bei Real Madrid unter Beweis stellen will. Ich werde alles geben, um das zu schaffen. Ich habe eine sehr unglückliche Saison erlebt. Ich war immer ein sehr starker Spieler, wenn ich Kontinuität hatte. Ich weiß, dass ich meiner Top-Form nahe bin und hoffe, mich nicht mehr zu verletzen. Ich habe noch sehr schöne Jahre vor mir.“
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