
„Mein Sohn folgt den Vorschriften“
MADRID/BELGRAD. Luka Jović hat es in dieser Saison alles andere als leicht. Bei Real Madrid bringt es der 60 Millionen Euro teure Neuzugang von Eintracht Frankfurt bis dato nur auf zwei Tore in 24 Einsätzen – und jetzt gerät er in seiner Heimat Serbien einmal mehr an den Pranger. Grund: Obwohl die Stars der Königlichen wegen eines Coronavirus-Falls bei den Basketballern eigentlich zu einer zweiwöchigen häuslichen Quarantäne gezwungen sind, reiste Jović Ende vergangener Woche von Madrid nach Belgrad.
Einmal heißt es, er wolle den Geburtstag seiner Freundin Sofija Milošević mitfeiern. Anderen Behauptungen nach gehe es seinem einjährigen Sohn nicht gut. Serbiens Regierungschefin Ana Brnabić tadelte den 22-Jährigen in der Krise als „Negativbeispiel“ für die Gesellschaft. Serbiens Innenminister kündigte zudem eine Strafanzeige an.
Vater Milan Jović lässt die Kritik von politischer als auch medialer Seite derweil nicht unkommentiert. „Ich weiß nicht, ob es eine Kampagne gegen meinen Sohn ist. Unabhängig von dem, was die Leute meinen, kann ich garantieren, dass mein Sohn den Vorschriften folgt. Er geht nicht aus dem Haus. Außer, wenn er Lebensmittel einkauft“, stellte der 44-Jährige gegenüber der serbischen Zeitung VEČERNJE NOVOSTI klar.
„Luka kam mit der Erlaubnis des Klubs nach Serbien“
Milan Jović sei über die Situation des Angreifers von seiner Tochter informiert worden. „Sie ist bei ihm. Wir sind in permanentem Kontakt und meine Kinder lügen nicht. Wenn ich sie schlecht erzogen hätte, wären sie nie dorthin gekommen, wo sie jetzt sind. Luka ist ein guter und gebildeter Typ. Das Bild, das die Medien von ihm zeichnen, ist nicht real. Es scheint, als hätte er jemanden umgebracht“, wütet Jović senior: „Er kam mit der Erlaubnis des Klubs nach Serbien und hat nichts Schlechtes getan. Denken Sie, dass diese Nachricht Spanien nicht erreicht? Das kann seine Karriere beeinflussen.“
Wer in der Corona-Krise gegen behördliche Auflagen verstößt, „sollte bestraft werden. Aber ich wiederhole: Mein Sohn respektiert alle Entscheidungen. Es ist keine lustige Situation“.
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Jović bezieht Stellung und entschuldigt sich
Jović soll am Donnerstag von Reals Chefarzt untersucht worden sein und schließlich von diesem grünes Licht für eine Serbien-Reise erhalten haben. Darauf machte der Angreifer selbst auch noch einmal aufmerksam. Am Donnerstagabend verfasste er einen Beitrag auf Instagram, in dem er sich erklärt.
Er gibt zu verstehen: „Ich finde es sehr schade, dass ich in diesen Tagen das Hauptthema bin. Ich finde es sehr schade, dass ständig über mich geschrieben wird – und nicht über diejenigen, die in dieser Krise die Protagonisten in diesem Kampf sind: die Ärzte und alle, die im Gesundheitsbereich arbeiten. In Madrid hatte mein Covid19-Test ein negatives Ergebnis. Deshalb entschied ich, nach Serbien zu fliegen, zu helfen und unsere Leute zu unterstützen, dazu nahe bei meiner Familie zu sein. Ich hatte die Erlaubnis des Klubs. Als ich in Serbien ankam, wurde ich getestet. Der Test war negativ. In Spanien ist es erlaubt, etwas in Apotheken zu kaufen oder einzukaufen, was hier nicht der Fall ist. Ich entschuldige mich bei jedem, dem ich möglicherweise Schaden zugefügt oder den ich in Gefahr gebracht habe. Ich hoffe, dass wir das gemeinsam überstehen.“
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