
„K.o.ktober“: Fünf englische Wochen am Stück für Real Madrid
Die Saison 2022/23 ist für Real Madrid – und für viele andere Vereine auch – etwas „Besonderes“. Jedoch nicht im positiven Sinne, denn schon der Saisonstart fiel für die Blancos recht anstrengend aus. Ab Oktober aber kommt es noch härter, denn die englischen Wochen, die im Normalfall ab und zu mal anstehen, hat Real ungewollt abonniert: Fünf (!) davon werden in einen Zeitraum von 31 Tagen gepresst. Schuld daran ist nach wie vor die Weltmeisterschaft in Katar, die den Liga-Alltag ab dem 11. November, mit Abreise aller Nationalspieler aus den Vereinen, für dann sechs Wochen unterbricht.
Los geht es nach der zweiwöchigen Länderspielpause für die Königlichen am Sonntag, den 2. Oktober (21 Uhr) zu Hause gegen Osasuna. Bereits am Mittwoch darauf (5. Oktober, 21 Uhr) folgt dann der 3. Spieltag in der Champions League gegen Shakhtar Donetsk, immerhin auch im Bernabéu. Insgesamt trägt Real Madrid fünf von neun Partien im Oktober im heimischen Stadion aus.
Höhepunkt Mitte Oktober: Der Clásico im Bernabéu
Ein Highlight wird der Clásico gegen den FC Barcelona am 16. Oktober darstellen. Real wird zu diesem Zeitpunkt schon vier Spiele hinter sich gebracht haben, wie übrigens der FC Barcelona auch, da Xavis Truppe durch die Königsklasse die fünf englischen Wochen hintereinander ebenso in Kauf nehmen muss. In dieser Partie könnte bereits ein erstes kleines Zeichen von einem der beiden Teams gesetzt werden, sollte bis dahin in LaLiga keiner patzen. Aktuell stehen die Merengues mit 18 Punkten zwei Zähler vor der „Blaugrana“ auf dem ersten Tabellenplatz.
WM: Letzter Liga-Einsatz am 8./9. November gegen Cádiz
Bevor Trainer Carlo Ancelotti mit den übrig gebliebenen Akteuren in Madrid zurückbleibt, muss seine Mannschaft im November noch insgesamt drei Partien absolvieren. Auch der Übergang von Oktober zu November wird knackig, da zwischen dem 12. Spieltag gegen Girona (29./30. Oktober) und dem letzten Spiel der Champions-League-Gruppenphase am 2. November (18:45 Uhr) auch nur drei Tage liegen.
Das Endspiel der WM wird am Sonntag, den 18. Dezember (18 Uhr) stattfinden und nur zwölf Tage später (30. Dezember) geht es in LaLiga bereits mit dem 15. Spieltag weiter – für Real dann gegen Real Valladolid. Neben der enormen Belastung, die das Turnier mit sich bringen wird, mögliche Verletzungen inklusive, müssen die Spieler also innerhalb von zwei Wochen wieder fit sein. Carlo Ancelotti selbst machte immer wieder deutlich, dass er bis zur WM kein Problem sehe – es gehe eher um die Zeit nach dem Turnier: „Die großen Zweifel bestehen für die Zeit nach der WM. Normalerweise machen die Spieler danach Urlaub, nun kommen sie zurück, um in die wichtigste Phase der Saison einzusteigen.“ Erst nach dem 4:1-Sieg gegen Mallorca am 11. September fügte er auf eine weitere Frage hinzu: „Nach der WM müssen wir dann schauen, dass die Rückkehrer Pausen bekommen und es kann sein, dass sie uns dann in den ersten Spielen danach nicht zur Verfügung stehen.“
Verletzungen trotz Rotation – Benzema nach wie vor nicht fit
Seit Saisonbeginn variiert der Italiener regelmäßig in seinen Aufstellungen, in dem Wissen, dass seine Schützlinge für das Turnier im November fit sein müssen. Bisher ist diese Taktik mit neun Siegen aus neun Pflichtspielen von Erfolg gekrönt und dennoch ließen sich Verletzungen nicht vermeiden: Gleich drei Spieler plagten in den letzten Wochen Oberschenkelverletzungen: Karim Benzema erwischte es am schlimmsten, denn der Franzose kämpft schon seit dem Sieg gegen Celtic (3:0) am 6. September mit gleich zwei Verletzungen am Oberschenkel.
Deshalb konnte der Stürmer aktuell auch nicht zur Nationalmannschaft fahren, um die letzten beiden Länderspiele vor der WM zu bestreiten. Éder Militão, der sich ebenfalls gegen Celtic verletzt hatte, stand beim Derby-Sieg gegen Atlético sogar schon wieder auf dem Platz und Lucas Vázquez, verletzt raus gegen Mallorca, trainierte immerhin schon wieder draußen – wenn auch nur individuell. Es bleibt also weiterhin spannend, ob in den nächsten zwölf Partien innerhalb von 39 Tagen alles nach Plan läuft, oder ob der „K.o.ktober“ die Blancos ausknockt.
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