
35-Millionen-Euro-Transfer zehn Jahre her
MADRID. Heute auf den Tag genau vor zehn Jahren war es soweit: Der damals 21-jährige Karim Benzema wurde bei Real Madrid präsentiert. Bereits am 1. Juli verpflichteten die Königlichen den jungen französischen Mittelstürmer für 35 Millionen Euro von Olympique Lyon im Rahmen einer Transferoffensive, die neben Benzema auch Cristiano Ronaldo und Kaká umfasste.
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Ronaldo und Káká blieben den Blanos ebenso wie zahlreiche andere Profis, die 2009 im Kader der Merengues standen, nicht erhalten. Um es genauer zu nehmen: Lediglich Benzema, Sergio Ramos und Marcelo stehen auch heute noch im Aufgebot des spanischen Rekordmeisters.
Neben 17 Titeln, darunter vier Mal die Champions League sowie jeweils zwei Mal die spanische Meisterschaft und Copa del Rey, und insgesamt 222 Toren in 465 Pflichtspielen prägt “KB9” bis heute eine Ära bei den Königlichen. REAL TOTAL blickt zurück auf ein Jahrzehnt mit Benzema.
Diez años defendiendo la camiseta del mejor club del mundo. #HalaMadrid pic.twitter.com/mo46OZwhte
— Karim Benzema (@Benzema) 9. Juli 2019
Nach anfänglichen Problemen gezündet
Mit der Rückennummer 11 in seine Debütsaison 2009/10 bei Real Madrid gestartet, hatte der Knipser, der zuvor bei Lyon 66 Tore in 148 Partien erzielt hatte, mit anfänglichen Problemen zu kämpfen. Das Vertrauen des damaligen Trainers Manuel Pellegrini vermissen lassen, der Gonzalo Higuaín präferierte, schaffte es der Franzose in seiner ersten Spielzeit in Madrid lediglich neun Mal in 32 Einsätzen das Tor zu treffen.
Vieles jedoch sollte sich mit dem Engagement von José Mourinho ändern. Zwar setzte der Portugiese anfangs ebenso wie sein Vorgänger auf Higuaín, und erklärte einst was es bedeutet, Benzema anstelle des zum damaligen Zeitpunkt verletzten Higuaín spielen zu lassen: „Wenn du zum Jagen anstatt eines Hundes nur eine Katze hast, musst du eben die Katze nehmen. Du fängst zwar weniger, aber immerhin fängst du etwas”, doch das sollte sich kurz darauf ändern.

Im Nachhinein erklärte der damalige Coach der Königlichen nämlich: “Ich wollte ihm helfen, sein Maximum auszuschöpfen und ein Killer zu werden.” Gesagt getan: Spätestens zur Spielzeit 2011/12 stellte Benzema seine Killer-Qualitäten unter Beweis. Die damalige Saison, in der der Mittelstürmer seine erste spanische Meisterschaft mit dem “weißen Ballett” feierte, sollte zudem bis heute seine persönlich beste werden: 32 Treffer waren es an der Zahl, die “Benz” am Ende der Rekordsaison auf dem Konto hatte. In Mourinhos letzter Saison bei Real kam der Stürmer immerhin noch auf 20 Tore.
Ära Ancelotti und “BBC”
Noch mehr Vertrauen des Mourinho-Nachfolgers Carlo Ancelotti sorgte bei Benzema für noch mehr Selbstvertrauen. Mit Ronaldo und dem gerade frisch verpflichteten Rekordtransfer Gareth Bale formte Real Madrids Nummer 9 ein tödliches Offensivtrio, besser bekannt als “BBC”. Für Real-Fans zugleich unvergesslich: Die Saison 2013/14 als die Merengues den langersehnten zehnten Champions-League-Titel, la Décima, holten – Benzemas erster Titel in der Königsklasse. Unter dem italienischen Erfolgstrainer, der jedoch nach der Saison 2014/15 abwandern musste, schaffte es der Franzose auf 46 Tore in 98 Einsätzen.

Kurzes Intermezzo von Benítez und Erfolge unter Zidane
Benzemas Rolle sollte sich auch nicht unter Rafael Benítez ändern, doch der Spanier musste aufgrund negativer Resultate seinen Trainerstuhl im Januar 2016 räumen. Daraufhin kam kein geringer als Real-Ikone Zinédine Zidane. “Zizou”, mit dem Benzema “mehr als eine Freundschaft” verbinde, wusste bereits damals das Beste aus seinem Landsmann und Stürmer rauszuholen. Die zentrale Spitze im Starensemble von Real Madrid gebildet, schaffte es “KB9” mit Zidane und seinen Kollegen den europäischen Thron der Königsklasse gleich drei Mal hintereinander zu erklimmen, und damit etwas nie dagewesenes zu schaffen.

Torjäger in einer Seuchen-Saison
Nach dem Abgang von Tormaschine und Offensiv-Kollege Ronaldo in Richtung Juventus Turin und dem zwischenzeitlichen Abgang von Zidane, war klar: Die anderen Spieler sind nun gefordert. Dem Druck gewachsen, schien in der Saison 2018/19 jedoch nur Benzema zu sein. Nach zwei Trainerentlassungen von Julen Lopetegui und Santiago Solari und einer schlechten Spielzeit der Königlichen war es der Franzose, der mit seinen Toren wichtige Punkte holte und damit zugleich Schadensbegrenzung betrieb. Zwar reichte es am Ende mit 30 erzielten Treffern nicht ganz für den Torrekord aus der Saison 2011/12, dennoch kann der Torjäger stolz auf seine Ausbeute sein.
Dass Real Madrids Nummer 9 auch in der kommenden Saison, seine elfte in Madrid, einen Stammplatz hat, sollte wahrscheinlich sein. Zidane wird (vorerst) wieder auf Benzema als Sturmspitze setzten, möglich wäre jedoch, dass der Franzose mit Neuverpflichtung Luka Jović im Doppelsturm spielt.
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