Kommentar

Kein Marcelo, Casemiro, Modrić: Der „Worst Case“ zur rechten Zeit

Mit Marcelo, Carlos Casemiro und nun auch noch Luka Modrić muss Real Madrid drei eklatant wichtige Spieler entbehren. Ein solcher „Worst Case“ kommt nie gelegen, aber besser jetzt als im November. Ein Kommentar von REAL TOTAL-Redakteur Kerry Hau.

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GERARD JULIEN/AFP/Getty Images
Modrić (l.) und Casemiro fehlen Real – Foto: Gerard Julien/AFP/Getty Images

Zinédine Zidane kann sich glücklich schätzen. Auf einen Kader wie der Franzose können nur wenige Trainer dieser Welt zurückgreifen. Es gibt aber selbst im Starensemble von Real Madrid Spieler, die kaum zu ersetzen sind. Die Rede ist von Marcelo, Carlos Casemiro und Luka Modrić. Drei Säulen, die meiner Ansicht nach für den Erfolg der Königlichen essentiell sind und keine adäquaten Vertreter mit den gleichen Charakteristiken vorweisen.

Wenn mich vor der Saison jemand gefragt hätte, wer bei Real Madrid auf keinen Fall ausfallen darf, dann wären mir zuerst diese drei Spieler in den Sinn gekommen. Und genau diese drei Spieler fallen nun aus – bitter! Marcelo ist nach seiner Muskelverletzung in der rechten Wade zwar fast wieder fit, doch Casemiro (Fissur im linken Wadenbein) und Modrić (Verletzung im linken Knie) stehen Zidane wohl mehrere Wochen nicht zur Verfügung.

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Im Fall Modrić könnte es Real sogar noch härter treffen: Da der 31-Jährige operiert werden musste, liegt ein Ausfall für den Rest des Kalenderjahres im Bereich des Möglichen. In Anbetracht der Tatsache, dass die Merengues ohne den Kroaten bisher 25 Prozent ihrer Spiele verloren haben, liefert diese Nachricht durchaus Grund zur Sorge. Modrić ist Reals Seele, das wichtige Bindeglied zwischen Defensive und Offensive. Und Casemiro gilt nach dem Leih-Wechsel von Marcos Llorente als einziger „Wadenbeißer“ in Zidanes Kader. Der Coach weiß, was er an dem Brasilianer hat: Mit Casemiro gewann „Zizous“ Team 18 von 20 Partien.

Sind Modri? und Casemiro unersetzbar?

  • Ergebnis

Es wird schwierig, diese zwei Ausfälle aufzufangen – aber keineswegs unmöglich. Real erwartet im Oktober kein Mammutprogramm. Die Länderspielpause kommt erstmals sehr gelegen, in der Liga geht es mit Athletic Bilbao nur gegen einen Gegner, dem ein Teilnahme am europäischen Wettbewerb zuzutrauen ist und in der Champions League wartet zweimal Legia Warschau. Der „Worst Case“, er kommt zur rechten Zeit.

Erst Ende November, wenn das Stadtderby gegen Atlético Madrid ansteht, wird das Mittelfeld-Duo dringend benötigt. Kurz darauf steigen auch der Clásico gegen den FC Barcelona im Camp Nou sowie das Wiedersehen mit Borussia Dortmund in der Königsklasse (SPIELPLAN). Und bis dahin haben einige Reservisten die Gelegenheit, sich zu beweisen. James Ródriguez zum Beispiel. Oder Mateo Kovačić, der in seiner zweiten Saison an der Concha Espina ohnehin immer besser in Fahrt kommt. Oder Sorgenkind Isco, das Zidane aufpäppeln will. Auch Toni Kroos, der einzige „Verbliebene“ des kongenialen Real-Mittelfelds, steht in der Pflicht. Der deutsche Weltmeister muss das Zepter noch mehr in die Hand nehmen als zuvor und seine Nebenleute mit führen.

Ich bin gespannt, wie die Blancos diese Herausforderung angehen. Wer die spanische Meisterschaft gewinnen möchte, muss eben auch eigene Hürden überwinden…

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