Interview

„Keiner erwähnt, dass Real mit Florentino nur sieben Titel holte“

Carlo Ancelottis Zeit bei Real Madrid läuft ab. Weder der Großteil der Fans noch der Großteil der Mannschaft möchten, dass sich der italienische Trainer verabschiedet, doch das letzte Wort liegt bei der Führungsetage um Florentino Pérez. Für den 68-jährigen Präsidenten ist eine titellose Saison seit jeher gleichbedeutend mit einem Umbruch. Kommentatoren-Legende Manolo Lama fände es gut, wenn sich der Klubchef der Königlichen zuerst an seine eigene Nase fassen würde.

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Florentino Pérez
Carlo Ancelotti wäre der neunte Coach, den Florentino Pérez feuern würde

Benítez wäre Pérez’ zehnter Trainer

MADRID. Am Sonntag jährt sich der Triumph von „la Décima“, dem zehnten Champions-League-Titel der königlichen Vereinsgeschichte, zum ersten Mal. Nur wenige hätten vor zwölf Monaten gedacht, dass jener Jahrestag der letzte Arbeitstag von Carlo Ancelotti bei Real Madrid sein könnte. Der italienische Übungsleiter steht bei den Königlichen unmittelbar vor dem Aus. Übereinstimmenden Medienberichten zufolge werde der 55 Jahre alte Coach beim Saisonabschluss gegen den FC Getafe zum letzten Mal das Estadio Santiago Bernabéu als Chefcoach der Merengues betreten. Für Florentino Pérez, egal wie viel Ancelotti dem Verein in der Vergangenheit gegeben hat, ist eine Spielzeit ohne großen Titel unverzeihlich.

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Der Präsident fahndet gemeinsam mit Generaldirektor José Ángel Sánchez seit Tagen nach einem Nachfolger für „Carletto“. Rafael Benítez, bis zum 30. Juni beim SSC Neapel unter Vertrag, scheint sich in der Pole Position zu befinden. Der Spanier wäre schon der zehnte Trainer, den Pérez in seiner zwölfjährigen Amtszeit (2000 bis 2006/2009 bis 2015) als Real-Boss präsentieren würde.

„Der Verein muss seine Strategie ernsthaft überdenken“

Dieser Verschleiß von Übungsleitern gab Pérez zumindest in der Vergangenheit alles andere als recht. Mit Manolo Lama kritisierte Spaniens bekanntester Sport-Kommentator das Oberhaupt der Königlichen gegenüber dem Radiosender CADENA COPE scharf und forderte den 68-Jährigen dazu auf, Selbstkritik zu üben: „Der Verein muss seine sportliche Strategie ernsthaft überdenken. Wie lange ist Pérez schon dort? Zwölf Jahre. Wie viele Titel hat Madrid unter seiner Regentschaft gewonnen? Sieben. Von 36 möglichen! Das erwähnt momentan keiner. Pérez mag hervorragend wirtschaften, doch er muss sich vorwerfen lassen, in sportlicher Hinsicht Fehler zu machen. Warum muss denn unbedingt der Trainer gehen, wenn der Erfolg ausbleibt? Ancelottis zweite Saison war schlecht, aber seine gesamte Etappe in Madrid war bis hierhin gut. Es wäre ein großer Fehler, Ancelotti zu feuern und einmal mehr bei Null anzufangen.“

In diesem Zusammenhang zog Lama Parallelen zum FC Chelsea, der trotz einer titellosen Saison an José Mourinho festhielt: „Jetzt sind sie englischer Meister und englischer Ligapokalsieger. Geduld zahlt sich aus, gerade mit Trainern von Weltklasse-Format. Aber Florentino glaubt an keinen Trainer.“

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