
Klopp bezeichnet Real-Kapitän als Wrestler
ANN ARBOR/MICHIGAN. Es ist zweifellos schmerzhaft, wenn ein Verein erstmals nach elf Jahren wieder in einem Champions-League-Endspiel steht, dieses dann aber 1:3 verliert. So erging es dem FC Liverpool Ende Mai in Kiew gegen Real Madrid. Nicht wenige sind der Meinung: Den Unterschied ausgemacht hat in erster Linie nicht etwa Reals Doppeltorschütze Gareth Bale, sondern Sergio Ramos.
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Dem Kapitän der Königlichen wird zur Last gelegt, sowohl Mohamed Salah als auch Loris Karius absichtlich ausgeknockt zu haben. Der Offensiv-Star musste das Feld nach einer halben Stunde verletzt verlassen, während dem Torwart zwei schwere Patzer unterliefen, die zu Gegentoren führten. Bei Karius wurde rund zwei Wochen nach der Partie eine Gehirnerschütterung diagnostiziert, die er bei einem Zusammenprall mit Ramos erlitten haben soll. Nichtsdestotrotz spielte er bis zum Ende durch.

Öffentlich an den Pranger gestellt wird Ramos jetzt auch von Jürgen Klopp. „Wenn man sich die Szene anschaut und es nicht mit Real hält, dann war es rücksichtslos und brutal. Ich glaube nicht, dass sich Mo in so einer Situation nicht immer verletzt, es war ein wenig unglücklich. Aber ich weiß nicht, ob wir so etwas noch einmal erleben werden. Dass ein Spieler den Torhüter des Gegners mit dem Ellenbogen verletzt, den Torjäger im Mittelfeld wie ein Wrestler zu Boden ringt und am Ende gewinnt. Das ist die Geschichte des Spiels gewesen“, sagte der Coach der „Reds“ im Rahmen der Saisonvorbereitung in den USA.
„Er tat so, als wäre das alles normal gewesen“
Dass Ramos die Vorwürfe nach dem Finale herunterspielte, kritisiert Klopp ebenfalls. „Er tat so, als wäre das alles normal gewesen. Das ist es aber nicht. Es ist, als ob wir, die ganze Welt, akzeptieren, dass du jede Waffe einsetzt, um ein Spiel zu gewinnen. Im Finale letztes Jahr gegen Juventus war er für die Rote Karte von Juan Cuadrado verantwortlich. Aber keiner spricht danach darüber. Die Leute werden sagen, ich sei schwach oder ein schlechter Verlierer oder weinerlich. Das bin ich nicht, ich akzeptiere das. Es ist nicht so, dass ich morgens aufwache und denke: ‚Ramos!‘“, beteuerte der 51-Jährige, der 2013 schon mit Borussia Dortmund ein Endspiel in der Königsklasse verloren hatte.
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