Kommentar

Kommentar: Real-Verschwörung? Eine unbequeme Wahrheit für Bayern-Fans

Ja, Szymon Marciniak hat mit dem zu frühen Pfiff einen Fehler getan. Aber wer jetzt die große Verschwörung (erneut) vermutet, dem sagt REAL TOTAL-Chefredakteur Nils Kern: Macht ihr es euch nicht zu einfach? Eine unbequeme Wahrheit über eine gute und eine (mal wieder) bessere Mannschaft.

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Nils Kern richtet sich an die Fußball-Verschwörungstheoretiker – Foto: getty images

Liebe Bayern-Fans und auch sonstige im-Europapokal-für-die-Deutschen-Halter,

ja, das Schiedsrichter-Team hat mit dem frühen Abseitspfiff einen Fehler getan. Gar keine Frage. Ich kann sogar in Teilen verstehen, dass bei Bayern-Fans direkt die Erinnerungen an die zwei irregulären Abseits-Tore 2017 von Cristiano Ronaldo aufkamen, als es „leider“ noch keinen VAR gab. Auch das waren Fehler. Aber jetzt kommt’s: Macht ihr es euch nicht ein bisschen einfach?

Erstens: Wer sagt denn, dass Noussair Mazraouis Knie und Matthijs de Ligts Kopf nicht doch haarscharf im Abseits waren? Wer sagt, dass Antonio Rüdiger, Éder Militão und vor allem Andriy Lunin, die mit dem Ertönen des Pfiffs sichtbar an Körperspannung verloren beziehungsweise „aufhörten“ zu spielen, das Gegentor nicht hätten verhindern können?

Das ist alles spekulativ. Der Schiedsrichter hätte die Realität bemühen können, hätte er das Spiel laufen lassen. Egal, ob der Ball dann tatsächlich rein gegangen wäre oder nicht, hätte sich der VAR dann in Ruhe das Abseits ansehen können – aber durch den Pfiff konnte der VAR nicht mehr eingreifen. Wir Madridistas kennen uns da leider aus durch Jude Bellinghams nicht gegebenen Siegtreffer in Valencia, als der dreifache Abpfiff sogar noch unmittelbarer, also genau während Flanke und Abschluss fiel.

In Valencia war der Pfiff ein Fehler, wie im Bernabéu auch. Aber: er war nicht mehr zu korrigieren. So weit zur Regelkunde. Hier bezweifle ich auch gar nicht, dass die meisten Fans die Folgen und Bedeutung des Pfiffs verstehen. Aber sich dann auf eine große Verschwörung nicht nur gegen den FC Bayern, sondern auch gegen den deutschen Fußball zu stürzen? Da machen es sich meiner Meinung nach alle zu einfach!

Es ist einerseits menschlich, nach elf sehr erfolgreichen Jahren die Erkenntnis zu erhalten, dass man nicht immer gewinnen kann. Wer so erfolgsverwöhnt ist und von deutschen Medien und Experten (Lothar Matthäus: „Real Madrid hat Angst vor Bayern“) eingetrichtert bekommt, dass die Super-Bayern der Maßstab sind, jetzt aber in der vierten K.o.-Runde in Folge gegen Real Madrid raus fliegen, der könnte in die Analyse gehen, Gründe suchen, oder sich auf die einfachste Lösung stürzen: wir wurden beschissen, wie es Karl-Heinz Rummenigge 2017 zusammenfasste. Nochmal: Damals handelte es sich um zwei Fehlentscheidungen, doch es gab auch (teils krasse) viele Fehlentscheidungen auf Bayern-Seite, was in dieser Nachbetrachtung gerne mal unterschlagen wird, so hätte es beispielsweise nie zur Verlängerung kommen dürfen. Egal.

Liebe Bayern-Fans und auch alle anderen: die unbequeme Wahrheit ist, dass Real Madrid nicht am Mittwoch etwas besser war, sondern auch schon in den Jahren davor. Was bedeutet besser? Frischer im Kopf, frischer im Körper, frischer auf der Bank, griffiger und effizienter in den einen Momenten, cooler und konzentrierter in den anderen, weniger fehleranfällig. Um nur ein paar Dinge zu nennen. Vielleicht ist die Wahrheit nicht: Die UEFA pfeift für die Blancos, die übrigens als einziger Klub im jahrelangen Clinch mit selbigem Verband stehen, sondern dass mal wieder ein anderes Team besser war als der deutsche Rekordmeister. Das kommt nicht oft vor, aber es kommt vor, vor allem wenn der Gegner mit dem Selbstverständnis von schon 98 Titeln daher kommt.

Warum wird ohnehin nur über die Szene geredet, nicht aber von Thomas Tuchels schwachen beziehungsweise das Spiel eher negativ beeinflussenden Wechseln, oder wie platt – mental und körperlich – manche Bayern-Profis waren, oder Manuel Neuers Fehler vor dem Fehler (dem überhasteten Abwurf in Minute 88) oder wie war das mit der 14- statt neunminütigen Nachspielzeit (obwohl nur die Bayern 20 Minuten Zeit hatten für Zeitspiel, Real ja erst nach der 91. Minute)? Real Madrid mag Glück haben, aber Real Madrid erzwingt auch Fehler, speziell bei Torhütern (Ulreich, Karius, Donnarumma und ja, selbst der große Neuer). So viele späte Tore sind kein Glück, schwarze Magie oder Schiedsrichter-Gunst, sondern die Größe einer Mannschaft, die Frische von Ersatzspielern, das geringere Fehler-Risiko dank höherer Konzentration, die Bereitschaft zu „es auch mal eklig machen“ und leiden, ein seit 2009 erfolgreiches Kader-Management angesichts zwölf von 14 Halbfinals und so vieles mehr.

Aber von so viel Realismus wollen manche nichts hören. Trotzdem Danke für den Versuch, indem ihr auf diesen Artikel geklickt habt. Und wenn ich doch die Augen des einen oder anderen Deutscher-Fußball-Fans öffnen konnte, freut es mich. Die Real-Verschwörung ist eine kleingeistige Lösung, die Realität ist viel komplexer. Oder eigentlich nicht: Real Madrid war im entscheidenden Spiel – dem Rückspiel – mal wieder besser als die Bayern und ist daher verdient weiter gekommen. Jetzt lasset die Hate-Kommentare à la „Du hast eh die Real-Fanbrille auf“ kommen.

Wenn ihr einen neutralen Experten ohne offensichtliche Real-Fanbrille, aber auch ohne Bayern-Agenda hören wollt, empfehle ich euch die kurze Einschätzung von Rasenfunk-Gründer Max-Jacob Ost: „Regt euch nicht auf, Bayern war deutlich unterlegen, hat auf Konter und übel auf Zeit gespielt. Kann man nach so einem Spiel nicht einfach sagen, dass es bitter war, aber dass man sportlich deutlich unterlegen war?“

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REAL TOTAL

Hier schreibt die Redaktion von REAL TOTAL, dem führenden Magazin über Real Madrid im deutschsprachigen Raum.

Kommentare
Moin zusammen, VARdrid ich feier dich irgendwie wie du gegen uns alle es aufnimmst haha
Man muss das hier alles spotlich nehmen. Finde das du bisschen übertreibst aber hier schießen viele auch sehr kindisch zurück haha
Respekt aber vor BVB und eurer Fan Kultur!
Wird n top Spiel und ich denke Real holt sich den Pokal, aber falls wirklch der BVB es schaffen sollte dann nur liebe für Reus !!!

HALA MADRD Y NADA MAS!!
achja ich bin in der 3. generation Madridista meine Großeltern kommen aus Spanien und ich spreche ebenfalls perfekt spanisch, ich hoffe es ist ok das ich Real Fan bin ;) (nimms mit humor) Auf ein gutes Spiel !
 
PS: Real wurde von den deutschen Medien kritisiert weil sie mit dem '' A por la 15 '' T-Shirt gejubelt haben.
Es sei provokant und arrogant von Real solche T-Shirts vor dem Spiel zu drucken. Anscheinend kann sich das rächen gemäss den deutschen Medien.

Leverkusen hat gestern auch ein Europa-League Finale T-Shirt angezogen und damit gejubelt? Warum liest man nichts davon in den deutschen Medien?
 
PS: Real wurde von den deutschen Medien kritisiert weil sie mit dem '' A por la 15 '' T-Shirt gejubelt haben.
Es sei provokant und arrogant von Real solche T-Shirts vor dem Spiel zu drucken. Anscheinend kann sich das rächen gemäss den deutschen Medien.

Leverkusen hat gestern auch ein Europa-League Finale T-Shirt angezogen und damit gejubelt? Warum liest man nichts davon in den deutschen Medien?

Anti-Real zu sein ist halt salonfähig. Allein das aufhalten mit Fehlentscheidungen. Die gibt es in jedem Spiel, das ist halt das Problem am Fußball selbst. Ich bin auch Kölner und kann mich direkt an ein BVB Spiel erinnern, wo wir nur beschissen wurden. Und allein gegen PSG hätte es für Mbappe einen Elfer geben müssen, als Schlotterbeck ihn klar am Arm zurückzieht. Jedes Spiel hat den Schiri am Ende als Thema, das auf eine Mannschaft zu beziehen, ist komplett hirnlos. Was kann Real dafür, dass ein Schiri einen Fehler macht? Die haben dem ja nicht gesagt er soll bloß die Situation abpfeifen. Sonst hätte auch das Nacho Tor gezählt mit der Logik. Er hat halt gepfiffen, was sollen wir machen? Eine Zeitmaschine bauen? Die gab es bei Valencia auch nicht. Am besten wäre es einfach keine Fehlentscheidungen zu haben, aber darauf haben die Mannschaften keinen Einfluss. Wenn der Schiri sich von dem Namen Real Madrid, Bayern München, usw beeindrucken zu lassen, ist das dessen Fehler und Problem.
 
Fans, die hauptsächlich die Bundesliga schauen, kriegen vor allem die internationalen Spiele mit, in denen deutsche Teams spielen. Wenn dann was schiefgeht oder eine Entscheidung gegen das deutsche Team fällt, ist das Geschrei groß. Aber das ist nicht nur bei uns so. In Spanien, wo die Leute hauptsächlich La Liga verfolgen, sieht man das genau so: Sobald ein spanisches Team in der Champions League oder in der Europa League spielt, sind alle Augen darauf gerichtet, und jede strittige Entscheidung wird heiß diskutiert.

Das führt dazu, dass viele Fans glauben, ihre Ligen oder Teams würden international benachteiligt. Das ist aber eine ziemliche Verzerrung der Realität, weil wir eben meist nur die Spiele und Entscheidungen wahrnehmen, die unsere Favoriten betreffen. Wir sehen nicht jede Fehlentscheidung in jedem Spiel – nur die, die uns direkt berühren. Es gibt keine objektiven Statistiken, die diese Theorien stützen. Kein Vergleich wird herangezogen oder Ähnliches. Es verbleibt dieser Eindruck, aufgrund einer sehr eingeschränkten Wahrnehmung. Würde man genauso intensiv und emotional die Spiele der anderen Mannschaften verfolgen, würde man ganz schnell feststellen, dass nicht die Türken benachteiligt werden, weil sie ein islamisches Land haben oder die Deutschen wegen der Nazis usw.

Am Ende des Tages spielt besonders die Qualität der Schiedsrichter eine bedeutende Rolle. Viel zu viele Fehlentscheidungen werden auf hohem Niveau getroffen. Als die Bayern gegen Galatasaray spielten, wurden sie hinsichtlich der Fehlentscheidungen bzw. des Nichteingreifens durch den Schiedsrichter klar bevorzugt. Hinzu kommt, dass generell Schiedsrichter sich eher trauen, kleine Teams zu bestrafen. Die kleinen Teams, die ihrerseits auch häufiger Fehler machen, weil sie zumeist weniger Ballbesitz haben und mehr verteidigen müssen, aber auch weniger Qualität haben und dadurch nicht immer die richtigen Entscheidungen treffen. Auch ohne Ball.

Real ist schlussendlich ein besonderer Fall. Sie spielen die meisten wichtigen Spiele in der Champions League und geraten dadurch besonders in den Fokus. Sie haben über die Jahre hinweg konstant ihr Niveau gehalten und damit auch fast durchgängig mehr Qualität als ihre Gegner. Wenn eine solche Mannschaft Jahr für Jahr gegen Mannschaften aus allen Ligen Europas dominiert bzw. es schaftt, eine Runde weiterzukommen oder gar das Finale zu gewinnen, dann häufen sich nun einmal aufgrund der Anzahl der Spiele auch die Anzahl der Fehlentscheidungen. Wenn du dann auch noch als das erfolgreiche Team aus einer Begegnung gehst, dann spricht niemand mehr über die Fehlentscheidungen, die zu deinen Lasten getroffen wurden, weil auch deine Fans nur noch an das nächste Spiel denken. In der gesamten CL Saison 2022 gab es nur eine diskutable Entscheidung zu Gunsten Madrids. Dies fließt aber in keine Bewertung mit ein, weil sich negative Ereignisse besser einbrennen. In dieser Saison in zwei Spielen gegen City, den Turnierfavoriten, gab es keine Fehlentscheidungen. Komplett irrelevant für alle. Dabei wäre es doch besonders nachvollziehbar, wenn Perez gerade den Schiedsrichter aus der Partie gegen City besticht und nicht den gegen Leipzig oder Bayern. Der übrigens sogar ein reguläres Real Tor erst aberkannte. Wie kann so jemand dann pro Real sein? Daher geht die Diskussion in eine total falsche Richtung. Der Fokus wird auf Madrid gelenkt, statt auf die Qualität der Schiedsrichter. Statt dass man die Regeln klarer formuliert und dafür sorgt, dass die Schiedsrichter weniger unterschiedlich pfeifen, dass man Kommitees und Pflichtveranstaltungen vor Saisonbeginn fordert, damit in der CL einheitlicher gepfiffen wird, lenkt man den Fokus auf den bösen Perez. Den Perez, der übrigens im Krieg mit der UEFA ist und angeblich Jahr für Jahr von dem Verband bevorzugt wird, den Perez versucht durch die Einführung der Super League auszuschalten.

Wenn du also Jahr für Jahr Mannschaften aus allen Top Ligen aus der CL kickst, dann gibt es immer mehr Fans, die sich benachteiligt fühlen. Dadurch entsteht ein besonderer Fokus und man beäugt Situationen in den Spielen Madrids noch kritischer als man es in anderen Spielen tun würde. Weil man bereits in der Vergangenheit sich betrogen fühlte. Ein Bayern, das im entscheidenden Spiel von 114 Minuten 105 Minuten klar unterliegt, hinterfragt sich selbst null und setzt den Fokus einmal mehr auf Real Madrid und wird auch in Zukunft noch kritischer bei Entscheidungen für und gegen Madrid sein als bei anderen Spielen.

Während die Deutschen sich also international stark benachteiligt fühlen, weil sie immer wieder an Madrid scheitern, fühlten sie sich nicht bevorzugt, als Mbappé von Dortmunds letzten Mann zu Boden gerissen wird. Das ist übrigens eine klare Rote, über die niemand spricht. Und ein klarer Elfmeter. Deutlich mehr Elfmeter als der, den AS Rom gestern zugesprochen bekommen hat. Und auch den hat man zurecht geben. Wenn man also neutral wäre, dann würde man feststellen, dass Dortmund jetzt mit einem Spieler im Finale auftreten darf, der eigentlich gesperrt sein sollte. Und ich bin alles andere als pro PSG.

Wir werden also die Welt nicht retten und die Darstellung Madrids in der Öffentlichkeit nicht ändern können. Es gibt viel zu viele verletzte Fangruppen, die lieber Hass schüren und einen Schuldigen suchen anstatt die eigene Leistung zu hinterfragen.
 
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Fans, die hauptsächlich die Bundesliga schauen, kriegen vor allem die internationalen Spiele mit, in denen deutsche Teams spielen. Wenn dann was schiefgeht oder eine Entscheidung gegen das deutsche Team fällt, ist das Geschrei groß. Aber das ist nicht nur bei uns so. In Spanien, wo die Leute hauptsächlich La Liga verfolgen, sieht man das genau so: Sobald ein spanisches Team in der Champions League oder in der Europa League spielt, sind alle Augen darauf gerichtet, und jede strittige Entscheidung wird heiß diskutiert.

Das führt dazu, dass viele Fans glauben, ihre Ligen oder Teams würden international benachteiligt. Das ist aber eine ziemliche Verzerrung der Realität, weil wir eben meist nur die Spiele und Entscheidungen wahrnehmen, die unsere Favoriten betreffen. Wir sehen nicht jede Fehlentscheidung in jedem Spiel – nur die, die uns direkt berühren. Es gibt keine objektiven Statistiken, die diese Theorien stützen. Kein Vergleich wird herangezogen oder Ähnliches. Es verbleibt dieser Eindruck, aufgrund einer sehr eingeschränkten Wahrnehmung. Würde man genauso intensiv und emotional die Spiele der anderen Mannschaften verfolgen, würde man ganz schnell feststellen, dass nicht die Türken benachteiligt werden, weil sie ein islamisches Land haben oder die Deutschen wegen der Nazis usw.

Am Ende des Tages spielt besonders die Qualität der Schiedsrichter eine bedeutende Rolle. Viel zu viele Fehlentscheidungen werden auf hohem Niveau getroffen. Als die Bayern gegen Galatasaray spielten, wurden sie hinsichtlich der Fehlentscheidungen bzw. des Nichteingreifens durch den Schiedsrichter klar bevorzugt. Hinzu kommt, dass generell Schiedsrichter sich eher trauen, kleine Teams zu bestrafen. Die kleinen Teams, die ihrerseits auch häufiger Fehler machen, weil sie zumeist weniger Ballbesitz haben und mehr verteidigen müssen, aber auch weniger Qualität haben und dadurch nicht immer die richtigen Entscheidungen treffen. Auch ohne Ball.

Real ist schlussendlich ein besonderer Fall. Sie spielen die meisten wichtigen Spiele in der Champions League und geraten dadurch besonders in den Fokus. Sie haben über die Jahre hinweg konstant ihr Niveau gehalten und damit auch fast durchgängig mehr Qualität als ihre Gegner. Wenn eine solche Mannschaft Jahr für Jahr gegen Mannschaften aus allen Ligen Europas dominiert bzw. es schaftt, eine Runde weiterzukommen oder gar das Finale zu gewinnen, dann häufen sich nun einmal aufgrund der Anzahl der Spiele auch die Anzahl der Fehlentscheidungen. Wenn du dann auch noch als das erfolgreiche Team aus einer Begegnung gehst, dann spricht niemand mehr über die Fehlentscheidungen, die zu deinen Lasten getroffen wurden, weil auch deine Fans nur noch an das nächste Spiel denken. In der gesamten CL Saison 2022 gab es nur eine diskutable Entscheidung zu Gunsten Madrids. Dies fließt aber in keine Bewertung mit ein, weil sich negative Ereignisse besser einbrennen. In dieser Saison in zwei Spielen gegen City, den Turnierfavoriten, gab es keine Fehlentscheidungen. Komplett irrelevant für alle. Dabei wäre es doch besonders nachvollziehbar, wenn Perez gerade den Schiedsrichter aus der Partie gegen City besticht und nicht den gegen Leipzig oder Bayern. Der übrigens sogar ein reguläres Real Tor erst aberkannte. Wie kann so jemand dann pro Real sein? Daher geht die Diskussion in eine total falsche Richtung. Der Fokus wird auf Madrid gelenkt, statt auf die Qualität der Schiedsrichter. Statt dass man die Regeln klarer formuliert und dafür sorgt, dass die Schiedsrichter weniger unterschiedlich pfeifen, dass man Kommitees und Pflichtveranstaltungen vor Saisonbeginn fordert, damit in der CL einheitlicher gepfiffen wird, lenkt man den Fokus auf den bösen Perez. Den Perez, der übrigens im Krieg mit der UEFA ist und angeblich Jahr für Jahr von dem Verband bevorzugt wird, den Perez versucht durch die Einführung der Super League auszuschalten.

Wenn du also Jahr für Jahr Mannschaften aus allen Top Ligen aus der CL kickst, dann gibt es immer mehr Fans, die sich benachteiligt fühlen. Dadurch entsteht ein besonderer Fokus und man beäugt Situationen in den Spielen Madrids noch kritischer als man es in anderen Spielen tun würde. Weil man bereits in der Vergangenheit sich betrogen fühlte. Ein Bayern, das im entscheidenden Spiel von 114 Minuten 105 Minuten klar unterliegt, hinterfragt sich selbst null und setzt den Fokus einmal mehr auf Real Madrid und wird auch in Zukunft noch kritischer bei Entscheidungen für und gegen Madrid sein als bei anderen Spielen.

Während die Deutschen sich also international stark benachteiligt fühlen, weil sie immer wieder an Madrid scheitern, fühlten sie sich nicht bevorzugt, als Mbappé von Dortmunds letzten Mann zu Boden gerissen wird. Das ist übrigens eine klare Rote, über die niemand spricht. Und ein klarer Elfmeter. Deutlich mehr Elfmeter als der, den AS Rom gestern zugesprochen bekommen hat. Und auch den hat man zurecht geben. Wenn man also neutral wäre, dann würde man feststellen, dass Dortmund jetzt mit einem Spieler im Finale auftreten darf, der eigentlich gesperrt sein sollte. Und ich bin alles andere als pro PSG.

Wir werden also die Welt nicht retten und die Darstellung Madrids in der Öffentlichkeit nicht ändern können. Es gibt viel zu viele verletzte Fangruppen, die lieber Hass schüren und einen Schuldigen suchen anstatt die eigene Leistung zu hinterfragen.

HALLELUJAAA Was für ein toller und perfekter Kommentar! Leider verdummt die Menschheit weltweit dramatisch und nur wenige können sich solche Gedanken machen und so eine gesunde und richtige Meinung akzeptieren
 
Fans, die hauptsächlich die Bundesliga schauen, kriegen vor allem die internationalen Spiele mit, in denen deutsche Teams spielen. Wenn dann was schiefgeht oder eine Entscheidung gegen das deutsche Team fällt, ist das Geschrei groß. Aber das ist nicht nur bei uns so. In Spanien, wo die Leute hauptsächlich La Liga verfolgen, sieht man das genau so: Sobald ein spanisches Team in der Champions League oder in der Europa League spielt, sind alle Augen darauf gerichtet, und jede strittige Entscheidung wird heiß diskutiert.

Das führt dazu, dass viele Fans glauben, ihre Ligen oder Teams würden international benachteiligt. Das ist aber eine ziemliche Verzerrung der Realität, weil wir eben meist nur die Spiele und Entscheidungen wahrnehmen, die unsere Favoriten betreffen. Wir sehen nicht jede Fehlentscheidung in jedem Spiel – nur die, die uns direkt berühren. Es gibt keine objektiven Statistiken, die diese Theorien stützen. Kein Vergleich wird herangezogen oder Ähnliches. Es verbleibt dieser Eindruck, aufgrund einer sehr eingeschränkten Wahrnehmung. Würde man genauso intensiv und emotional die Spiele der anderen Mannschaften verfolgen, würde man ganz schnell feststellen, dass nicht die Türken benachteiligt werden, weil sie ein islamisches Land haben oder die Deutschen wegen der Nazis usw.

Am Ende des Tages spielt besonders die Qualität der Schiedsrichter eine bedeutende Rolle. Viel zu viele Fehlentscheidungen werden auf hohem Niveau getroffen. Als die Bayern gegen Galatasaray spielten, wurden sie hinsichtlich der Fehlentscheidungen bzw. des Nichteingreifens durch den Schiedsrichter klar bevorzugt. Hinzu kommt, dass generell Schiedsrichter sich eher trauen, kleine Teams zu bestrafen. Die kleinen Teams, die ihrerseits auch häufiger Fehler machen, weil sie zumeist weniger Ballbesitz haben und mehr verteidigen müssen, aber auch weniger Qualität haben und dadurch nicht immer die richtigen Entscheidungen treffen. Auch ohne Ball.

Real ist schlussendlich ein besonderer Fall. Sie spielen die meisten wichtigen Spiele in der Champions League und geraten dadurch besonders in den Fokus. Sie haben über die Jahre hinweg konstant ihr Niveau gehalten und damit auch fast durchgängig mehr Qualität als ihre Gegner. Wenn eine solche Mannschaft Jahr für Jahr gegen Mannschaften aus allen Ligen Europas dominiert bzw. es schaftt, eine Runde weiterzukommen oder gar das Finale zu gewinnen, dann häufen sich nun einmal aufgrund der Anzahl der Spiele auch die Anzahl der Fehlentscheidungen. Wenn du dann auch noch als das erfolgreiche Team aus einer Begegnung gehst, dann spricht niemand mehr über die Fehlentscheidungen, die zu deinen Lasten getroffen wurden, weil auch deine Fans nur noch an das nächste Spiel denken. In der gesamten CL Saison 2022 gab es nur eine diskutable Entscheidung zu Gunsten Madrids. Dies fließt aber in keine Bewertung mit ein, weil sich negative Ereignisse besser einbrennen. In dieser Saison in zwei Spielen gegen City, den Turnierfavoriten, gab es keine Fehlentscheidungen. Komplett irrelevant für alle. Dabei wäre es doch besonders nachvollziehbar, wenn Perez gerade den Schiedsrichter aus der Partie gegen City besticht und nicht den gegen Leipzig oder Bayern. Der übrigens sogar ein reguläres Real Tor erst aberkannte. Wie kann so jemand dann pro Real sein? Daher geht die Diskussion in eine total falsche Richtung. Der Fokus wird auf Madrid gelenkt, statt auf die Qualität der Schiedsrichter. Statt dass man die Regeln klarer formuliert und dafür sorgt, dass die Schiedsrichter weniger unterschiedlich pfeifen, dass man Kommitees und Pflichtveranstaltungen vor Saisonbeginn fordert, damit in der CL einheitlicher gepfiffen wird, lenkt man den Fokus auf den bösen Perez. Den Perez, der übrigens im Krieg mit der UEFA ist und angeblich Jahr für Jahr von dem Verband bevorzugt wird, den Perez versucht durch die Einführung der Super League auszuschalten.

Wenn du also Jahr für Jahr Mannschaften aus allen Top Ligen aus der CL kickst, dann gibt es immer mehr Fans, die sich benachteiligt fühlen. Dadurch entsteht ein besonderer Fokus und man beäugt Situationen in den Spielen Madrids noch kritischer als man es in anderen Spielen tun würde. Weil man bereits in der Vergangenheit sich betrogen fühlte. Ein Bayern, das im entscheidenden Spiel von 114 Minuten 105 Minuten klar unterliegt, hinterfragt sich selbst null und setzt den Fokus einmal mehr auf Real Madrid und wird auch in Zukunft noch kritischer bei Entscheidungen für und gegen Madrid sein als bei anderen Spielen.

Während die Deutschen sich also international stark benachteiligt fühlen, weil sie immer wieder an Madrid scheitern, fühlten sie sich nicht bevorzugt, als Mbappé von Dortmunds letzten Mann zu Boden gerissen wird. Das ist übrigens eine klare Rote, über die niemand spricht. Und ein klarer Elfmeter. Deutlich mehr Elfmeter als der, den AS Rom gestern zugesprochen bekommen hat. Und auch den hat man zurecht geben. Wenn man also neutral wäre, dann würde man feststellen, dass Dortmund jetzt mit einem Spieler im Finale auftreten darf, der eigentlich gesperrt sein sollte. Und ich bin alles andere als pro PSG.

Wir werden also die Welt nicht retten und die Darstellung Madrids in der Öffentlichkeit nicht ändern können. Es gibt viel zu viele verletzte Fangruppen, die lieber Hass schüren und einen Schuldigen suchen anstatt die eigene Leistung zu hinterfragen.

HALLELUJAAA Was für ein toller und perfekter Kommentar! Leider verdummt die Menschheit weltweit dramatisch und nur wenige können sich solche Gedanken machen und so eine gesunde und richtige Meinung akzeptieren

Danke. jetzt habe ich doch nicht mehr das Gefühl unproduktiv gewesen zu sein, weil ich mal wieder hier meine Zeit verbrachte statt mit der Arbeit :D
 

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