Interview

„Können eine tolle Saison spielen“ – Zuversicht trotz Khedira-Ausfall

Es wirkt so, als hätte Carlo Ancelotti aktuell nichts anderes zu tun, als sich von Interview zu Interview zu hangeln. Diesmal äußerte sich der Coach gegenüber dem hauseigenen Fernsehsender und sprach dabei über die Situation nach der letzten Länderspielpause des Jahres. Dabei kommentierte der 54-Jährige die Änderungen, die sich durch die langfristige Verletzung von Sami Khedira ergeben, aber natürlich auch das Thema der Stunde: Cristiano Ronaldo und der Ballon d’Or.

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Carlo Ancelotti
Carlo Ancelotti nimmt die Situation ohne den für Monate verletzten Sami Khedira an

„Müsste einiges passieren, dass CR7 nicht Weltfußballer wird“

MADRID. Länderspielreisen der Stars von Real Madrid sorgen bei den Verantwortlichen seit jeher für Bauchschmerzen. Doch dass es diesmal so hart kommen würde, ahnte niemand. Vor exakt sieben Tagen erlitt Mittelfeld-Motor Sami Khedira beim Test gegen Italien eine schwere Verletzung am rechten Knie – Innenbandriss sowie Riss des vorderen Kreuzbands lautete die für alle schockierende Diagnose. Das Saison-Aus? Weite Teile sind sich einig: Ja, auf jeden Fall. Fest steht, dass der 26-Jährige für mehrere Monate ausfallen wird. Sechs werden prognostiziert. Trainer Carlo Ancelotti ist demnach zum Nachdenken gezwungen, wie er das Fehlen des deutschen Nationalspielers in den kommenden Wochen und Monaten kompensieren kann. „Ich muss nun natürlich darüber nachdenken, ob wir mit diesem System weiterspielen können, wobei ich einen Spieler mit den gleichen Attributen wie Khedira dorthin stellen müsste, oder ob es einen Wechsel vollziehe“, so der Italiener gegenüber Realmadrid TV.

Khedira fehlt monatelang – wer soll die Lücke schließen?

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Gerade jetzt, wo man doch mit dem 4-3-3 offenbar das passende System gefunden hat, bricht den Madrilenen eine wichtige Stütze im Mittelfeld von jetzt auf gleich weg. „Wir haben verschiedene Möglichkeiten. Wir haben kein System, mit dem wir gewinnen oder verlieren. Die Mannschaft ist sehr gut und kombiniert Erfahrung, Qualität und den Enthusiasmus der jungen Spieler. Wir können eine tolle Saison spielen“, zeigte sich der 54-Jährige trotzdem zuversichtlich.

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Nicht verletzt hat sich glücklicherweise Cristiano Ronaldo, der Portugal praktisch im Alleingang die Teilnahme an der Weltmeisterschaft im nächsten Jahr sicherte. Bei den beiden Siegen über Schweden (1:0, 3:2) schoss er alle vier Tore für seine Nation. „Es ist sehr schön, weil jeder gerne bei der Weltmeisterschaft dabei sein will und Cristiano somit sehr zufrieden zurückkommt. Wir hoffen, dass er keine Probleme hat“, freute sich der Übungsleiter über einen zufriedenen Superstar. „Ich mag es sehr, ihn spielen zu sehen, denn er befindet sich in einem unglaublichen Moment und hat einfach eine herausragende Form. Ich glaube, es müsste einiges passieren, dass man ihm nicht den Ballon d’Or gibt. Ich hoffe, dass er ihn gewinnt, denn er hat es sich verdient.“

Nach Länderspielpause: „Wir brauchen jetzt Kontinuität“

Nun stehen jedoch auch für Real Madrid enorm wichtige Wochen an. Vor Weihnachten heißt es, sich weiterhin in der Liga und schließlich auch im Pokal, der für die Blancos am 7. Dezember beginnt, zu beweisen und den positiven Trend der letzten Wochen fortzusetzen. „Wir waren in der ersten Halbzeit gegen Real Sociedad sehr gut. Wir haben Teile von einigen Spielen sehr gut gespielt, aber wir brauchen jetzt Kontinuität“, forderte „Carletto“.

Doch wie erlebt der Italiener, der nun seit knapp einem halben Jahr das Zepter an der Concha Espina schwingt, eigentlich seinen Job? „Bei einem Verein zu sein wie Real Madrid, ist etwas ganz Anderes, als es die Leute von außen denken. Ich habe immer gedacht, dass es ein sehr prestigeträchtiger Verein mit einer großen Historie und Tradition ist, aber innerhalb ist es etwas anders. Jeder sagt, dass es der prestigeträchtigste Verein der Welt ist und das ist die Wahrheit, denn immer wenn wir zu einem Hotel oder Flughafen kommen, empfangen uns die Fans, die sehr nah am Team und dem Verein sind“, so Ancelotti, der sich scheinbar in Madrid genauso wohl fühlt wie im Verein: „Diese Stadt ist in ihrer Kultur sehr ähnlich wie die Städte in Italien. Ich kann es mit Rom vergleichen, aber nicht mit Mailand, die eher eine Industriestadt ist. Madrid ähnelt London oder Paris sehr. Die Leute hier reden gerne, treffen sich oft, grüßen sich und sind sehr freundlich.“

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von
Marcel Hildmann

Sportjournalismus-Student, der seit dem CL-Sieg 2002 im Bann der Königlichen steht und seit vielen Jahren im World Wide Web sein redaktionelles Unwesen treibt. Aus Leidenschaft wird nun Beruf – REALTOTAL ist dafür die perfekte Plattform.

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