
„Der professionellste Spieler aller Zeiten bin ich nicht“
OSLO. Real Madrid hat zwei Jahre hinter sich, in denen eine Verletzungsmisere die nächste jagte. Einer blieb davon jedoch stets verschont: Toni Kroos. Der deutsche Mittelfeld-Star bestritt 101 von 114 möglichen Pflichtspielen im Trikot der Königlichen. Das bedeutet aber nun nicht, dass er 13 Mal verletzt passen musste. Zwölfmal wurde Kroos geschont, einmal konnte er aufgrund eines grippalen Infekts nicht mitwirken. Schlichtweg einzigartig.
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Ist es Clevernss, ist es Glück? Der 26-Jährige: „Ein Mix. Meine letzte Verletzung hatte ich Anfang 2013 mit einem Muskelbündelriss. Ich habe seit mehr als drei Jahren kein einziges Spiel wegen einer Verletzung verpasst, das ist schon außergewöhnlich. Das an einem einzigen Grund festzumachen, ist ganz schwer. Sicherlich versuche ich, mich möglichst professionell zu verhalten und professionell zu leben. Aber da gibt es Spieler, die in dieser Hinsicht noch eine Stufe über mir stehen. Der professionellste Spieler aller Zeiten bin ich nicht – und will ich auch gar nicht sein. Aber es gibt ein paar Dinge, die ganz einfach wichtig sind für den Körper. Und das ist auch ganz individuell.“

Kroos legt Wert auf ausreichend Schlaf
Als Beispiel nennt Kroos ausreichenden Schlaf: „Das klingt vielleicht blöd, aber das ist einfach so. Mir sagt mein Körper, dass ich das benötige. Zur Vorbeugung von Verletzungen und für mein allgemeines Wohlbefinden, und das ist ja wiederum auch vorbeugend. Ich versuche natürlich, mich nach dem Training gut behandeln zu lassen und bestimmte Muskeln gezielt zu pflegen und zu trainieren. Und im Spiel ist es so, dass ich versuche, das Risiko zu dosieren. Wenn wir in der Liga 3:0 führen, dann muss ich nicht mit aller Gewalt zu 100 Prozent am Mittelkreis einen gefährlichen Zweikampf führen. Ich glaube, dass ich Risiko und Nutzen ganz gut abwägen kann und auf dem Platz selten Dinge mache, die nicht clever sind. Aber es ist nicht so, dass ich Zweikämpfen aus dem Weg gehe, das weiß auch jeder. Ich denke, dass ich über die Jahre ein gutes Gespür dafür entwickelt habe, wann ich hingehen muss und wann nicht. Außerdem habe ich ein gutes Timing, ich komme selten zu spät, daher ist es unwahrscheinlich, dass ich mich aus einer eigenen Aktion heraus verletze. Und ich bin auch keiner, der den Ball lange am Fuß führt, meistens ist es bei mir so, dass der Ball schon wieder weg ist, wenn der Gegenspieler mich erreicht hat. Aber eine Garantie ist das alles nicht, natürlich hatte ich manchmal auch ein wenig Glück. Und das kann irgendwann aufgebraucht sein. Aber das müssen wir ja nicht beschreien.“
„Ich lasse mich nicht leicht aus der Ruhe bringen“
Je öfter der amtierende Weltmeister, der im Juli 2014 vom FC Bayern München kam, fit ist, desto öfter kann er zeigen, welch starke Qualität er besitzt. Dazu gehört auch die große Ruhe, die Kroos ausstrahlt: „Ich weiß, dass dies gern als Arroganz ausgelegt wird, aber: Ich weiß, was ich kann. Ich habe Vertrauen in meine Fähigkeiten. Ich bin aber grundsätzlich kein Typ, der sich leicht aus der Ruhe bringen lässt. Auf dem Platz kenne ich schon alle Situationen, da gibt es keinen Grund für Hektik und eine erhöhte Herzfrequenz.“
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