Interview

Kroos für Illgner weiter gesetzt: „Viele gute Spiele gemacht“

Toni Kroos wird in den vergangenen Wochen nicht nur einmal Opfer von Zinédine Zidanes Rotationsprinzip. Gegen Manchester City sitzt der Mittelfeld-Stratege sogar 90 Minuten auf der Bank. Real Madrids Ex-Torwart Bodo Illgner hat jedoch keinerlei Bedenken und bezeichnet Kroos weiterhin als Stammspieler. 

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Toni Kroos
Kroos spielt seine sechste Saison bei Real – Foto: imago images / Cordon Press/ Miguelez Sports

„Auch ein Kroos braucht Auszeiten und Ruhephasen“

MADRID. Anfang Februar im Stadtderby gegen Atlético (1:0) bereits nach 45 Minuten ausgewechselt, Ende Februar gegen Manchester City (1:2) 90 Minuten lang überraschend nur auf der Ersatzbank: Für Toni Kroos liefen die Wochen vor der Corona-Pandemie persönlich nicht so, wie er das bei Real Madrid eigentlich gewohnt ist.

Wegen des Aufschwungs von Federico Valverde und der Stammplatzgarantie für Carlos Casemiro enstehe laut Bodo Illgner der Eindruck, der deutsche Mittelfeld-Star sei „nicht mehr unantastbar“, sagte er dem Sportmagazin KICKER. Er ist trotzdem Stammspieler“, betonte der frühere Torwart, zwischen 1996 und 2001 bei den Blancos, aber: Es hat nur eine leichte Veränderung stattgefunden. Die eine oder andere Auswechslung mag ärgerlich für ihn sein, oder die Tatsache, dass er nicht gegen City spielte. Aber er war ja beim Clásico gegen Barça dabei. Und entscheidend, es endete ja optimal aus seiner und Reals Sicht.“

Trainer Zinédine Zidane wisse bloß, „dass auch ein Kroos seine Auszeiten und Ruhephasen braucht, gerade weil Toni sehr, sehr viel gespielt hat die letzten Jahre. Auch wenn er das selbst natürlich nicht so gerne sieht“.

Kroos „hat zu alter Form zurückgefunden“

Ob es ein Problem zwischen Zidane und Kroos gebe, „können nur die zwei wissen“, meinte der 52-Jährige. Reals zuletzt oft maue Leistungen – nur ein Sieg aus fünf Spielen – hätten aber „nichts mit Toni Kroos zu tun. Vergangene Saison war das ganze Team nicht auf der Höhe, auch Toni nicht. Aber diese Saison hat er zu alter Form zurückgefunden, hat viele gute Spiele gemacht und war berechtigterweise immer dabei. Bis zum City-Spiel im Februar“.

Bodo Illgner
Illgner spielte von 1996 bis 2001 in Madrid – Foto: imago images / Horst Galuschka

„Sowohl Fans als auch Medien stehen hinter ihm“

Auf die Niederlage gegen die Engländer reagierte das weiße Ballett mit einem 2:0 gegen den FC Barcelona. Die Führung von Vinícius Júnior leitete kein geringerer als Kroos ein, woraufhin die Kritik an Zidane für die Nichtberücksichtigung des 30-Jährigen gegen ManCity nochmals lauter wurde. Illgner: „Sowohl die Fans von Real als auch die spanischen Medien stehen hinter ihm. Auch für sie ist er ein Stammspieler, den sie nicht missen möchten.“

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Nichtsdestotrotz leide jedoch der Einfluss von Kroos auf das Spiel Reals, „weil der Sturm weniger effektiv ist. Toni hat seine Stärken im Spiel nach vorne mit seiner Ballsicherheit und den Pässen in die Spitze. Dort aber ist die Situation seit Ronaldos Abgang schon zwei Jahre sehr mau. Da kann sich dann Kroos auch wenig darauf einstellen, Abnehmer für seine Pässe zu finden. Ihm fehlen schlicht die Kollegen, die er erreichen könnte“.

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von
Filip Knopp

Begleitet den Mythos Real Madrid als Fan seit der Ära der „Galácticos“ und journalistisch bei REAL TOTAL seit Mitte 2011. Erfahrungen auch bei SPORT1 und SPOX, zudem Autor von »111 GRÜNDE, REAL MADRID ZU LIEBEN«.

Kommentare
Mich hat Toni zu Beginn der Saison positiv beeindruckt: er war ein Leader, hat sich offensiv mehr getraut und sein Defensivverhalten stark verbessert. Mittlerweile ist er in alte Muster verfallen und die mauen Ergebnisse haben für mich sehr wohl auch (natürlich nicht nur) etwas mit ihm zu tun. Von Ballbesitz allein kannst du dir eben nichts kaufen. Es wird für mich immer offensichtlicher, dass das Mittelfeld Kroos-Modric-Casemiro vor allem wegen des Kroaten so gut funktioniert hat. Seit der über dem Zenit ist, funktionierts nicht mehr. Luca in Form war immer dort, wo seine zwei Kollegen nicht waren. Offensiv (Case) wie defensiv (Toni). Soll bitte nicht heißen, dass die anderen nicht wichtig sind/waren.
 
Meiner Meinung hat man vor allem gesehen, dass Kroos neben Modric nicht mehr funktioniert. Wann immer Valverde neben ihm gespielt hat, haben seine Leistungen eigentlich gepasst (siehe Classico)

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Er war bei mir nach der letzten Saison schon auf der "WalkingDead" Liste hat sich aber wieder gut zurückgekämpft.
Z. T in der Rückrunde wieder Rückfall in alte Muster.
 

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