Interview

Kroos: Leben in Madrid nach Real-Karriere vorstellbar

Toni Kroos kann sich einen Verbleib in Madrid nach seiner Real-Etappe vorstellen. Im „Sportschau Club“ der ARD spricht der 30 Jahre alte Mittelfeld-Star zudem über sein Standing bei den Königlichen, die Folgen der titelreichen Jahre, die aktuelle Saison und den Zeitpunkt seines Abschieds vom aktiven Fußball.

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MADRID, SPAIN - OCTOBER 01: Toni Kroos of Real Madrid CF acknwledges the audience after the UEFA Champions League group A match between Real Madrid and Club Brugge KV at Bernabeu on October 01, 2019 in Madrid, Spain. (Photo by Gonzalo Arroyo Moreno/Getty Images)
Kroos wechselte im Juli 2014 vom FC Bayern zu Real – Foto: Gonzalo Arroyo Moreno/Getty Images

TONI KROOS über…

…seine fast sechs Jahre bei Real Madrid: „Ich spüre das Besondere noch total. Es war vom ersten Tag an so, dass die Wertschätzung mir gegenüber extrem hoch war. Ich hatte das Glück, dass ich das mit Leistungen relativ schnell untermauern konnte. Ansonsten kann es gerade bei diesem Verein auch mal in die andere Richtung gehen. Dann kamen die drei Champions-League-Titel in Folge, die meinem Ansehen auch nicht geschadet haben. Ich habe mir in den fast sechs Jahren ein Standing erarbeitet und es ist schön zu sehen, dass der Verein und die Fans positiv von mir sprechen.“

…seine Erfahrung damit, als Real-Star privat unterwegs zu sein und Fans zu begegnen: „Das ist der Teil des Ganzen, dass du unter Beschuss stehst, wenn du rausgehst. Du bist für die Fans nicht unbedingt der Privatmensch, der auch mal die Idee haben könnte, nicht als Fußballer rauszugehen. Das sehen sie dann nicht. Es ist für sie die Chance, ein Autogramm oder ein Foto zu bekommen. Das ist auch okay. Ich kann das verstehen, weil ich auch jung war und Vorbilder hatte.“

…sein Karriereende: Ich habe immer gesagt, dass ich nicht bis 38 spiele. Jetzt habe ich noch dreieinhalb Jahre Vertrag, bis Sommer 2023. Ich bin dann 33 und finde, das ist ein gutes Alter, um sich final Gedanken zu machen, ohne einen Vertrag zu haben, der noch vier Jahre läuft. Lange wir es dann nicht mehr gehen.“

…seinen Lebensmittelpunkt nach der aktiven Laufbahn: „Die grundsätzliche Idee war immer, nach Deutschland zurück zu gehen. Aber jetzt sind wir fünfeinhalb Jahre hier und wir fühlen uns wohl. Unsere Kinder gehen teilweise in die Schule, fühlen sich dort auch wohl. Mal sehen, was die Zeit, die wir noch hier sind, bringt. Am Ende entscheiden es die Kinder. Wenn sie sich wohlfühlen und Freunde haben, tut man sich schwer, sie rauszureißen. Ich bin, was den Ort betrifft, relativ heimatlos. Wenn meine Familie dabei ist, ist das meine Heimat. Und die kann nach der Karriere absolut auch hier sein.“

…ein Gefühl der Sättigung nach den etlichen Titelerfolgen: „Sättigung ist es eigentlich nicht, weil es schon süchtig macht, Spiele zu gewinnen, Titel zu gewinnen, Erfolg zu haben. Wenn du es erreichst, willst du es wieder und wieder. Das beste Beispiel sind die Champions-League-Siege. Es war unnormal, dreimal zu gewinnen. Da hat man gemerkt, was für ein Hunger in unserer Mannschaft war. Das war im letzten Jahre vielleicht einen kleinen Tick weniger. Wenn du ein paar Prozente weniger machst, siehst du schon auf dem Niveau, dass es plötzlich nicht mehr reicht. Ohne zu wissen, wie sie ausgeht, sieht man diesen Hunger diese Saison wieder etwas mehr. Was aber noch lange keine Garantie ist, ohne Ende wieder Titel zu gewinnen. Aber die Chance ist natürlich größer.“

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von
Filip Knopp

Begleitet den Mythos Real Madrid als Fan seit der Ära der „Galácticos“ und journalistisch bei REAL TOTAL seit Mitte 2011. Erfahrungen auch bei SPORT1 und SPOX, zudem Autor von »111 GRÜNDE, REAL MADRID ZU LIEBEN«.

Kommentare
Vorzeige Profi ,passt zu Real wie die Faust aufs Auge sportlich wie auch neben dem Platz !
 
Zuletzt bearbeitet:
Ich schätze Menschen sehr, die etwas erreichen und daran nicht scheitern...
 

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