
„Glaube, dass Bale letzten Sommer grundsätzlich weg wollte“
MADRID. Man könnte meinen, er sei gar nicht mehr bei Real Madrid. Sieben Pflichtspiele in Folge ist Gareth Bale im Ensemble der Königlichen nun schon bloß Zuschauer. Sechsmal saß der Waliser jeweils 90 Minuten lang auf der Ersatzbank, zuletzt stand er beim LaLiga-Abschluss gegen CD Leganés dann gar nicht erst im Kader. Eine alles andere als angemessene Situation, wenn man bedenkt, dass der inzwischen 31-Jährige den Klub im September 2013 noch satte 100,7 Millionen Euro an Ablöse gekostet hatte.
Toni Kroos, der einen guten Draht zu Bale hat, macht daraus auch kein Geheimnis. „Es ist kein großes Thema in der Mannschaft. Dass die Situation für alle unbefriedigend ist, da muss man nicht drum herum reden. Er ist mit Sicherheit nicht geholt worden, um so wenig zu spielen, wie er es aktuell tut. Ich glaube, dass er letzten Sommer grundsätzlich weg wollte und von Vereinsseite auch erst ein Ja signalisiert wurde, dann wieder nicht. Ich weiß nicht, ob er da nach wie vor ein bisschen sauer ist. Es ist ein schwieriges Thema“, sagte der Mittelfeld-Star in „LAUSCHANGRIFF – Endlich was mit Sport!“, einem Podcast der deutschen Sportkommentatoren Frank Buschmann und Florian Schmidt-Sommerfeld.
„Alles nicht nur hochgebauscht, aber auch nicht so extrem“
Es sei in der Berichterstattung um den Flügelspieler zwar „alles nicht komplett nur hochgebauscht“, jedoch auch „ganz sicher nicht so extrem, wie es gemacht wird. In der Mannschaft ist alles okay. Ich kenne ihn ja auch sechs Jahre und wir haben auch ziemlich große Sachen zusammen gewonnen, wo er übrigens auch maßgeblich dran beteiligt war. Und das ist ja auch genau der Grund, warum es so groß diskutiert wird, weil er normalerweise das Kaliber von Spieler ist, das nicht so wenig spielt, wie er es tut. Ich erlebe ihn relativ entspannt, so ist er. Ich glaube, ihm geht es grundsätzlich nicht ganz schlecht“, so Kroos über Bale, der zuletzt als Reservist in die Schlagzeilen geraten war, als er bei einer Partie von Real aus Spaß so getan habe, als würde er schlafen.
Kroos über City-Spiel: „Hast gar nicht so viel zu verlieren“
Dass der Angreifer bei dem Versuch, im Champions-League-Achtelfinal-Rückspiel gegen Manchester City die 1:2-Pleite aus dem Hinspiel zu drehen (7. August, 21 Uhr, im REAL TOTAL-Liveticker), eine halbwegs wichtige Rolle einnehmen wird, gilt als äußerst unwahrscheinlich. Anders als Kroos, der diesmal anders als noch im ersten Aufeinandertreffen Ende Februar in der Startelf stehen dürfte.
[advert]
Der Taktgeber blickt dem Duell zuversichtlich entgegen, was auch mit dem Gewinn des Liga-Titels zu tun hat. „Ich finde, dass City im Hinspiel schlagbar gewesen wäre. Ich glaube, dass wir am Ende verdient verloren haben, aber das Spiel hatte auch Phasen, in denen es in beide Richtungen hätte gehen können. Warum sollen wir keine zwei Tore schießen? Wir haben uns die letzten Wochen ziemlich gut angestellt. Dass noch Raum nach oben ist, muss man auch sagen. Aber es hat zumindest schon mal für den spanischen Meistertitel gereicht, das ist schon mal nicht so schlecht. Das gibt Selbstvertrauen, du hast im Kopf: Okay, die Saison ist schon mal gut. Jetzt fährst du dahin, hast für die Öffentlichkeit vielleicht gar nicht so viel zu verlieren und haust alles raus. City ist aus dem Pokal raus, in der Liga Zweiter und muss voll auf die Champions League gehen. Wir kommen auf jeden Fall mit Selbstvertrauen. Wie es ausgeht, gucken wir mal“, meinte Kroos.
Community-Beiträge