Vermischtes

Lästerei über Raúl und Iker Casillas geleakt: Florentino Pérez wittert Super-League-Komplott

In einer spanischen Zeitung werden Audio-Aufnahmen veröffentlicht, in denen Florentino Pérez im Jahr 2006 nach dem Ende seiner erstem Amtszeit als Präsident von Real Madrid unter anderem über Iker Casillas und Raúl herzieht, sie als Schwindeleien bezeichnet. Das Oberhaupt der Königlichen reagiert prompt und wittert angesichts der Publikation einen Zusammenhang mit der Super League.

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Florentino Perez Iker Casillas
Es geht um Casillas und Raúl: Pérez wird mit alten Lästereien konfrontiert – Foto: IMAGO / ZUMA Press

„Casillas kein Torwart für Real, Raúl fürchterlich falsch“

MADRID. Wenn Florentino Pérez als Präsident von Real Madrid in der Öffentlichkeit Worte über frühere Akteure wie Iker Casillas oder Raúl González Blanco verliert, dann nur die positivsten. Sie sind ja schließlich nicht nur Legenden des Klubs, sondern auch Ikonen des Weltfußballs. Oder trügt der Schein doch?

Die spanische Tageszeitung EL CONFIDENCIAL veröffentlichte am Dienstag Audio-Aufnahmen, in denen das Oberhaupt der Königlichen über beide Identifikationsfiguren des Klubs herzieht. Die entsprechenden Lästereien stammen allerdings aus dem Jahr 2006 von einem damaligen Zeitpunkt, als Pérez seine erste Amtszeit als Real-Präsident gerade hinter sich gebracht hatte.

Raul Iker Casillas
Raúl und Casillas waren beide jeweils mehrere Jahre lang Real-Kapitän – Foto: IMAGO / Cordon Press/Diario AS

„Er ist kein Torwart für Real Madrid. Was soll ich dir sagen? Er ist es nicht. Er war es nie. Er war der große Misserfolg, den wir hatten. Er ist eine der großen Schwindeleien. Die zweite ist Raúl. Die beiden großen Schwindeleien von Real Madrid sind erstens Raúl und zweitens Casillas“, sind den Aufnahmen etwa zu entnehmen: „Raúl ist schlecht, er glaubt, dass Madrid ihm gehört, und er nutzt alles, was in Madrid ist, alles, was er entwickelt hat, zu seinem eigenen Vorteil. Er und sein Berater. Der Schuldige, dass Madrid es schlecht geht… Schau, ich bin unter anderem wegen ihm gegangen. Er ist ein negativer Typ, er zerstört Madrid und die Moral der Spieler, damit sie sagen: ‚Es geht Real Madrid schlecht, nicht Raúl.‘ Er ist fürchterlich, was für ein falscher Junge er ist.“

Oder: „Die Spieler sind sehr egoistisch, man kann sich überhaupt nicht auf sie verlassen und wer sich auf sie verlässt, macht einen Fehler. Sie lassen einen hängen, es ist albern. Ich habe ein schreckliches Konzept von Spielern.“

https://www.youtube.com/watch?v=g3XcO_P0cQI&t=26s

„Aus Zusammenhang gerissen und wegen Super League“

Pérez ließ diese Publikation nicht lange unkommentiert. Zur Mittagszeit veröffentlichte der Verein eine Stellungnahme des 74-Jährigen.

Der Präsident: „In Anbetracht der in El Confidencial veröffentlichten Nachrichten, in denen mir zugeschriebene Sätze enthalten sind, halte ich es für notwendig, eine Klarstellung vorzunehmen:

Die wiedergegebenen Sätze stammen aus heimlich aufgezeichneten Gesprächen von Herrn José Antonio Abellán, der seit vielen Jahren erfolglos versucht, sie zu verkaufen. Es ist nun überraschend, dass trotz der verstrichenen Zeit die Zeitung El Confidencial sie heute aufgegriffen hat.

Es handelt sich um Sätze aus Gesprächen, die aus dem Gesamtzusammenhang gerissen wurden, in dem sie stehen.

Dass sie jetzt, nachdem so viele Jahre seit diesen Gesprächen vergangen sind, wiedergegeben werden, ist meines Erachtens auf meine Beteiligung als einer der Förderer der Super League zurückzuführen.

Ich habe die Angelegenheit in die Hände meiner Anwälte gelegt, die nun die möglichen Maßnahmen prüfen.

Pérez wittert einen Komplott, um seinem Ruf und seiner Kredibilität nach der ohnehin schon ablehnenden Haltung im europäischen Fußball gegenüber der Super League weiter zu schaden. Er gilt als Hauptakteur hinter den Plänen der finalen Realisierung einer Elite-Liga, von der sich neun der zwölf Gründungsvereine offiziell unlängst nach der Bekanntgabe wieder distanziert hatten. Übrigens: Raúl und Casillas arbeiten beide momentan während der Präsidentschaft von Pérez für Real. Raúl ist Trainer der zweiten Mannschaft, Casillas der Assistent des Generaldirektor der Stiftung des Klubs.

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von
Filip Knopp

Begleitet den Mythos Real Madrid als Fan seit der Ära der „Galácticos“ und journalistisch bei REAL TOTAL seit Mitte 2011. Erfahrungen auch bei SPORT1 und SPOX, zudem Autor von »111 GRÜNDE, REAL MADRID ZU LIEBEN«.

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