Spieltag A-Z

LaLiga 2021/22 beginnt – mit Fans, ohne Aushängeschilder

LaLiga ist zurück und wird mit dem Spiel zwischen dem FC Valencia und FC Getafe (Freitag, 21 Uhr) eröffnet. Dabei zeigt die 91. Ausgabe der höchsten spanischen Spielklasse vor allem viele spannende Facetten: Atlético befindet als Titelverteidiger in ungewohnter Rolle, dazu kommen drei interessante Aufsteige und die Frage: Wie verkraften Real und Barça die Abgänge ihrer Aushängeschilder?

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Wird das Meisterschaftsrennen 2022 so spannend wie 2021? Foto: IMAGO / Pressinphoto

Drei Top-Vereine, drei ungewohnte Situationen und endlich wieder Fans 

113 Tage Sommerpause sind genug! LaLiga ist zurück und Atlético geht als Titelverteidiger in die 91. Spielzeit, dabei haben es die „Rojiblancos“ vergangene Saison noch ziemlich spannend gemacht und gegen Ende hätten vier Teams Meister werden können. Allerdings ging neben Europas spannendstem Titerennen das Spektakel ein wenig unter: 2020/21 fielen mit 953 Toren lediglich 2,51 pro Spiel – der niedrigste Wert in Europas Top-Ligen.

Interessant wird sein, wie Atlético mit der ungewohnten Situation als gejagte Mannschaft umgehen kann, denn bisher konnten sie ihre Titel selten verteidigen: Insgesamt gelang dies nur zwei Mal, zuletzt in der Saison 1950/51 und davor 1940/41 – bei den sechs Liga-Titeln danach nicht mehr. Nicht nur Atlético findet sich in einer ungewohnten Situation wieder, denn Real Madrid und Barcelona müssen auf ihre zwei Identifikationsfiguren verzichten: Sergio Ramos und Lionel Messi spielen jetzt zusammen in der französischen Hauptstadt.

Ramos und Messi haben LaLiga verlassen – Foto: imago images/Agencia EFE

Natürlich birgt der Verlust von Ramos (16 Jahre bei Real) und Messi (21 Jahre bei Barça) große Risiken, aber auch Chancen für die Spieler, die bisher in deren Schatten standen: Éder Militão oder Antoine Griezmann könnten nun aufblühen. Die Situation ist zwar schwierig, aber die Vereine müssen dies nicht alleine überwinden: endlich dürfen wieder Fans in die Stadien! Die Zuschauerzahlen sind an das Infektionsgeschehen in den jeweiligen Regionen geknüpft, aber wenn alles gut läuft, könnten einige Stadien eine Auslastung von bis zu 70 Prozent haben. Real Madrid erwarten erst 4.000, dann 10.000 Fans. Bei Alavés sind so erstmal die wenigsten Zuschauerzahlen zu erwarten, wohingegen es im Camp Nou bis zu 30.000 sein dürfen.

Neue, alte Gesichter in LaLiga 

Die ersten beiden Aufsteiger aus der Segunda División, Espanyol Barcelona und RCD Mallorca haben in der abgelaufenen Spielzeit ordentlich für Furore gesorgt: beide sind souverän mit 82 Punkten, also jeweils neun Punkte vor Platz drei, direkt zurückgekehrt nach ihrem Abstieg vor einem Jahr. Vor allem Espanyol hat mit 71 erzielten Toren ein Ausrufezeichen gesetzt. Der dritte Aufsteiger, Rayo Vallecano, belegte lediglich Platz sechs in der Abschlusstabelle, zeigte dann in den Playoffs zu welchen Leistungen die Madrilenen imstande sind. Nachdem das Hinspiel zu Hause mit 1:2 gegen den FC Girona verloren ging, drehten sie die Runde mit einem 2:0-Auswärtssieg – drei Aufsteiger, die ihre Leistung nach einem starken Jahr in der zweiten Liga nun in der höchsten spanischen Spielklasse bestätigen wollen. 

Neben den drei neuen Mannschaften, wird es auch auf den Trainerbänken neue Gesichter geben: Real-Legende Míchel hat den FC Getafe (wie schon 2009) übernommenen und legte eine richtig gute Vorbereitung hin: sechs Siege und Unentschieden bei einem Torverhältnis von 9:1. Ähnlich sieht es beim FC Valencia aus, wo Getafes Ex-Coach José Bordalás hingewechselt ist: sieben Testspiele wurden absolviert und fünf davon gewonnen. Interessant: Diese beiden Trainer werden direkt am 1. Spieltag aufeinandertreffen und die Saison am Freitagabend sogar eröffnen.

Auch Robert Moreno (zuletzt 2019/20 bei AS Monaco) hat eine neue Trainerstation: beim FC Granada. Er kennt den spanischen Fußball bereits, denn er war vorher langjähriger Co-Trainer von Luis Enrique Martínez, ehe er die spanische Nationalmannschaft sogar interimsweise übernahm. 

Der vierte Neue ist ebenso ein alter Bekannter: Carlo Ancelotti ist zurück, konnte in seinen beiden Testspielen – 1:2 gegen Rangers, 0:0 gegen Milan – jedoch nicht für die erhoffte Aufbruchstimmung nach Zinédine Zidanes erneutem Abgang sorgen. Von 2013 bis 2015 bereits bei den Königlichen, will „Carletto“ endlich seinen noch fehlenden Titel: Im Gegensatz zu Champions League und Copa del Rey hat er LaLiga mit Real noch nicht gewonnen. Ob das ohne Ramos, aber auch ohne Raphaël Varane, aber auch „nur“ mit David Alaba gelingt?

Die neue Spielzeit wird eine Umstellung für viele: nicht nur die beiden Erzrivalen haben Identifikationsfiguren verloren, sondern auch die Liga. Ohne Aushängeschilder wie Messi oder Ramos startet die neue Saison, dafür mit Fans und mit einer ungewohnten Rolle für Atlético, die erstmals seit 20014 wieder die Gejagten sind. Freitag geht’s los, die Sommerpause ist vorbei!

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Kommentare
Zeit für die üblichen jährlichen Prognosen:

- Barca ist tot und wird um den Abstieg kämpfen
- Real Madrid schafft nicht mal die CL Quali
- Hazard explodiert
- Bale bleibt verletzt und spielt Golf
- ''Umbruch''

Am Ende kommt es natürlich anders und anders als man denkt.
 
Zeit für die üblichen jährlichen Prognosen:

- Barca ist tot und wird um den Abstieg kämpfen
- Real Madrid schafft nicht mal die CL Quali
- Hazard explodiert
- Bale bleibt verletzt und spielt Golf
- ''Umbruch''

Am Ende kommt es natürlich anders und anders als man denkt.

Unterschätzt lieber Bale und Barca nicht…
 

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