
Ausgangssperre bis 9. Mai
Seit 12. März steht die Fußballwelt endgültig Kopf. Der Corona-Fall bei Real Madrid sollte nur der erste von vielen Dominosteinen sein, wonach unter anderem der Liga-Betrieb auf Eis gelegt wurde. Seit über fünf Wochen haben nicht nur die Königlichen nicht mehr trainiert, fast genauso lange ist in Spanien der Alarmzustand (seit 15. März) ausgerufen – und dieser soll erneut verlängert werden. Hoffentlich ein letztes Mal, denn Ministerpräsident Pedro Sánchez kündigte zwar an, den „Lockdown“ bis 9. Mai halten zu wollen, stellte aber auch erste Lockerungen in Aussicht – seit Wochen dürfen Spanier nicht mal zum Spazieren oder Sport treiben ihre Häuser verlassen. Ab dem 27. April sollen zumindest Kinder wieder raus dürfen.
Über 200.000 infizierte Fälle und fast 21.000 Tote (Stand: 20. April, 17 Uhr) sind nach wie vor erschreckende Zahlen, und doch breitet sich das Virus nicht mehr so rasant aus, wie noch vor Wochen.
LaLiga soll weiter gehen
Daher gibt es nun auch neue Entwicklungen im Fußball. Denn in Liga-Verband LFP, Nationalverband RFEF und dem Sportrat CSD haben sich am Samstag die großen Gremien getroffen. Acht Stunden ging das Meeting – die größte Bekanntgabe daraus: Die Vereine sollen den Trainingsbetrieb wieder aufnehmen dürfen. Unter den Einhaltungen der Gesundheitsrichtlinien soll es allmählich wieder los gehen, wenn auch nach wie vor alles von der weiteren Entwicklung der Pandemie abhängt.
Ein weiteres Zeichen also, dass sowohl LFP-Chef Javier Tebas als auch RFEF-Präsident Luis Rubiales die Saison um jeden Preis zu Ende bringen – oder zumindest nicht aufgeben wollen. Dennoch scheint sich zumindest die RFEF Gedanken zu einem möglichen Plan B zu machen, so kursierte vor wenigen Tagen die Meldung, dass der Verband bei der UEFA im Falle eines Saisonabbruchs die Teilnehmer empfohlen und gemeldet hätte. So würden die neuen Champions- und Europa-League-Teilnehmer nach den aktuellen Platzierungen festgelegt. Barcelona, Real Madrid, Sevilla sowie Real Sociedad wären demnach im Falle eines kompletten Abbruchs für die Königsklasse qualifiziert, Getafe und Atlético sowie Pokalfinalist Bilbao müssten sich mit der Europa League begnügen.
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— CSD (@deportegob) April 20, 2020
Real Madrid bei ManCity am 7. August?
Derweil kursiert ein möglicher Spielplan für den Rest der CL-Saison – es könnte ein heißer August werden. Die Achtelfinalrückspiele könnten am 7. und 8. August steigen, das Viertelfinale danach zwischen dem 11. und 15. August ausgetragen werden, das Halbfinale vom 18. bis zum 22. August und das Endspiel dann am 29. August. Die UEFA wird sich hierzu jedoch noch beraten, auch die Abschaffung von Rückspielen ab dem Viertelfinale soll ein Thema sein. Das Thema Geisterspiele scheint hingegen so gut wie beschlossen und der Zugang für Fans nicht mehr möglich sein.
Umzug ins Di Stéfano in Sicht
Zu alle dem kommt, dass unterklassiger Fußball auf der Kippe stehe: Unterhalb der Segunda División könnte möglicherweise alles abgesagt werden, was auch für Madrids Castilla Auswirkungen hätte (ein anderer Plan sieht eine Reduzierung der vier Gruppen vor, um die Aufsteiger zu finden). Das wiederum könnte theoretisch der ersten Mannschaft zugute kommen, da Real Madrid nach wie vor überlegt, die letzten Heimspiele im Estadio Alfredo Di Stéfano auszutragen. Das Stadion auf dem eigenen Trainingsgelände würde so die Bauarbeiten am Bernabéu nicht weiter unterbrechen und bietet zudem kürzere, „Corona-freundlichere“ Wege und Infrastruktur. Die MARCA berichtete bereits, dass der Liga-Verband mit diesem „Umzug“ kein Problem hätte, zumal im „EADS“ auch Voraussetzungen für die TV-Übertragungen und Sicherheit gegeben sind.

Vieles ist weiter offen in Spanien, aber mehr und mehr in Bewegung – klar ist jedoch, dass darum gekämpft wird, dass Real Madrid und Co. die Saison zu Ende bringen.
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