Vermischtes

LaLiga-Transferbilanz der letzten zehn Jahre: Barça mit deutlich größerem Minus als Real

Der Athletic Club weist in der spanischen LaLiga das größte Transferplus auf. Real Madrid und der FC Barcelona landen im Ranking ganz hinten. Das geht aus einem Report von CIES, dem internationalen Zentrum für Sportstudien, hervor. Untersucht wurde die Transferbilanz der letzten zehn Jahre.

1.1k
Eden Hazard Ousmane Dembélé
Zwei teure Missverständnisse? Reals Hazard (l.) und Barças Dembélé – Fotos: IMAGO / DeFodi, Shutterstock

Athletic wirtschaftet am solidesten

NEUENBURG. Der Athletic Club steht an der Tabellenspitze Spaniens – zumindest wenn es um die Differenz der seit Sommer 2012 verzeichneten Transferausgaben und -einnahmen geht. Denn dort kann der Traditionsklub aus Bilbao mit einem Transferplus von stolzen 115 Millionen Euro glänzen. Die Basken gaben insgesamt 109 Millionen Euro für Neuzugänge aus, nahmen dafür aber 224 Millionen Euro ein.

Allein die drei internen Rekordtransfers von Iñigo Martínez (kam 2017/18 für 32 Millionen Euro von Real Sociedad), Yuri Berchiche (kam 2018/19 für 24 Millionen Euro von Paris Saint-Germain) sowie Álex Berenguer (kam 2020/21 für zwölf Millionen Euro vom FC Turin) kosteten die „Leones“ in den vergangenen fünf Jahren 68 Millionen Euro.

Die Verkäufe von Kepa Arrizabalaga (wechselte 2018/19 für 80 Millionen Euro zum FC Chelsea), Aymeric Laporte (wechselte 2017/18 für 65 Millionen Euro zu Manchester City), Javi Martínez (wechselte 2012/13 für 40 Millionen Euro zum FC Bayern München) und Ander Herrera (wechselte 2014/15 für 36 Millionen Euro zu Manchester United) brachten Athletic derweil im selben Zeitraum sagenhafte 221 Millionen Euro ein.

Die Spitze in baskischer Hand

Auf Rang zwei folgt Real Sociedad mit Transferausgaben von 176 Millionen Euro und -einnahmen von 233 Millionen Euro. Insgesamt kommt „la Real“ damit auf einen positiven Bilanzbetrag von 57 Millionen Euro. Die Basken kauften nicht unbedingt teuer ein, eher war es die Quantität der Spieler, die ins Gewicht fällt. Die beiden Rekordzugänge Asier Illarramendi (kam 2015/16 von Real Madrid) und Alexander Isak (kam 2019/20 von Borussia Dortmund) kosteten jeweils nur 15 Millionen Euro. Ansonsten gab es etliche weitere Transfers im niedrigen zwei- respektive einstelligen Millionenbereich.

Dafür konnte man aber teuer verkaufen: Mit den Abgängen von Antonie Griezmann (wechselte 2014/15 für 54 Millionen Euro zu Atlético Madrid), Iñigo Martínez (wechselte 2017/18 für 32 Millionen Euro zu Athletic) sowie den an Real Madrid verkauften Asier Illarremendi (wechselte 2013/14 für 32 Millionen Euro) und Álvaro Odriozola (wechselte 2018/19 für 30 Millionen Euro) konnten 148 Millionen Euro eingestrichen werden.

Elf Teams positiv, neun negativ

Ein Transferplus verbuchten neben den beiden Basken-Teams auch Espanyol (+30 Millionen Euro), UD Levante (+29 Millionen Euro), FC Sevilla (+zwölf Millionen Euro), Rayo Vallecano (+zwölf Millionen Euro), Celta Vigo (+elf Millionen Euro), FC Valencia (+neun Millionen Euro), RCD Mallorca (+acht Millionen Euro), Deportivo Alavés (+sechs Millionen Euro) sowie der FC Elche (+vier Millionen Euro).

Rote Transferzahlen schrieben unterdessen CA Osasuna (-eine Million Euro), FC Cádiz (-drei Millionen Euro), FC Granada (-vier Millionen Euro), Real Betis (-14 Millionen Euro), FC Getafe (-18 Millionen Euro) und der FC Villarreal (-36 Millionen Euro). Mit Atlético Madrid, Real Madrid und dem FC Barcelona gab es sogar drei Klubs, die jeweils die Milliarden-Marke bei Transferausgaben knackten und ein Transferminus von mindestens 100 Millionen Euro verzeichneten.

Atlético der erste Klub, der die -100 Millionen Euro knackt

Den 18. Rang belegt Atlético mit 1,101 Milliarden Euro Transferausgaben, 995 Millionen Euro -einnahmen und ergo einem Minus von 106 Millionen Euro. Die „Rojiblancos“ investierten allein für Transfers wie João Félix (kam 2019/20 für 127,2 Millionen Euro von Benfica), Thomas Lemar (kam 2018/19 für 72 Millionen Euro von der AS Monaco), Diego Costa (kam 2017/18 für 60 Millionen Euro vom FC Chelsea) und Antonie Griezmann (kam 2014/15 für 54 Millionen Euro von Real Sociedad) in toto 313,2 Millionen Euro.

Mit Rekordverkäufen wie jenen von Antoine Griezmann (wechselte 2019/20 für 120 Millionen Euro zum FC Barcelona), Lucas Hernández (wechselte 2019/20 für 80 Millionen Euro zum FC Bayern München), Rodri (wechselte 2019/20 für 62,7 Millionen Euro), Thomas Partey (wechselte 2020/21 für 50 Millionen Euro zum FC Arsenal) nahm der spanische Meister von 2021 dafür 312,7 Millionen Euro ein.

Real Madrid Trikot

Real Madrid folgt um 73 Millionen Euro weiter hinten

Auf dem vorletzten Platz schließt Real Madrid mit einem negativen Wert von 179 Millionen Euro ab. Die Blancos gaben seit Sommer 2012 insgesamt 1,163 Milliarden Euro für Neuzugänge aus und spülten auf der Gegenseite 984 Millionen Euro in die Kassen. Vor allem die Transfers von Eden Hazard (kam 2019/20 für 115 Millionen Euro vom FC Chelsea), Gareth Bale (kam 2013/14 für 101 Millionen Euro von Tottenham Hotspur) sowie James Rodríguez (kam 2014/15 für 75 Millionen Euro von der AS Monaco) und Luka Jović (kam 2019/20 für 63 Millionen Euro von Eintracht Frankfurt) fallen ins Gewicht, machten diese bereits 354 Millionen Euro aus.

Spielverkäufe wie die von Cristiano Ronaldo (wechselte 2018/19 für 117 Millionen Euro zu Juventus Turin), Ángel Di María (wechselte 2014/15 für 75 Millionen Euro zu Manchester United), Álvaro Morata (wechselte 2017/18 für 66 Millionen Euro zum FC Chelsea) und beispielsweise von Mesut Özil (wechselte 2013/14 für 47 Millionen Euro zum FC Arsenal) bescherten den Königlichen 305 Millionen Euro.

Barça und die Königlichen trennen 471 Millionen Euro

Der FC Barcelona liegt indessen völlig abgeschlagen mit einem Transferminus von 650 Millionen Euro auf dem letzten Platz. Die Katalanen zahlten insgesamt 1,630 Milliarden Euro für neue Stars, verkauften dafür aber nur für 980 Millionen Euro. Mit Ousmane Dembélé (kam 2017/18 für 140 Millionen Euro von Borussia Dortmund), Philippe Coutinho (kam 2017/18 für 135 Millionen Euro vom FC Liverpool) sowie Antoine Griezmann (kam 2019/20 für 120 Millionen Euro von Atlético) gab es in den letzten Jahren gleich drei Ü-100-Millionen-Euro-Transfers für total 395 Millionen Euro.

Eine Weltrekordablöse generierte die „Blaugrana“ dafür mit dem Verkauf von Neymar (wechselte 2017/18 für 222 Millionen Euro zu Paris Saint-Germain). Die weiteren Verkäufe können dem heutigen PSG-Angreifer aber bei weitem nicht das Wasser reichen, wurde zum Vergleich für Arthur (wechselte 2020/21 für 76 Millionen Euro zu Juventus Turin), dem zweiteuersten Abgang in Barças Vereinsgeschichte, nur rund ein Drittel der Neymar-Summe eingenommen.

REAL MADRID LIVE: Jetzt Abo bei DAZN abschließen

0.00 avg. rating (0% score) - 0 votes

Verwandte Artikel

Wie Ancelottis Gelassenheit Madrid zum Titel führte

Real Madrid gilt im europäischen Fußball als Synonym für Erfolg. Ständige Titelambitionen,...

Champions League-Auslosung: Teilnehmer, Töpfe, Termine

Die Champions League 2025/26 steht in den Startlöchern! Am Donnerstag um 18...

Titel-Prognosen der Redaktion: An wie viel Silberware wir glauben

LaLiga, Champions League, Copa del Rey und Supercopa – für Real Madrid...

Vor LaLiga-Start: Spanischer Fußball versinkt im Chaos

Immer, wenn man denkt, dass es schlimmer nicht werden kann, schafft es...