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LaLiga verkauft Anteile: Zehn Prozent für 2,7 Milliarden Euro

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Wie schlimm steht es um die spanische Liga? Erst kürzlich wurde bekannt, dass LaLiga im Umsatz-Ranking Platz zwei an die Bundesliga verloren hat, aber aufgrund der Corona-Pandemie werden weiter hunderte Millionen Euro verloren.

Daher hat sich Liga-Präsident Javier Tebas nun einen neuen Schritt gewagt: Anteile verkaufen. Wie Liga-Verband LFP am Mittwochvormittag bestätigte, hat man sich mit dem Finanzunternehmen CVC geeinigt auf eine „Finanzspritze“ in Höhe von 2,7 Milliarden Euro. Dieses Geld soll für „den Wettbewerb und die Vereine“ vorgesehen sein und „das globale Wachstum von LaLiga und seinen Vereinen vorantreiben und die Umwandlung in ein globales digitales Unterhaltungsunternehmen fortsetzen“.

Die luxemburgische Private-Equity-Firma erhält auf der anderen Seite eine „Minderheitsbeteiligung von etwa zehn Prozent des Kapitals“. Auf einen Gesamtwert von 24,25 Milliarden Euro geschätzt, und die 2,7 Milliarden, die CVC beisteuern wird, sollen „zu 90 Prozent direkt in die Vereine, einschließlich des Frauenfußballs“ fließen. Weiter heißt es, dass Abkommen sichere „nicht nur die wirtschaftliche Lebensfähigkeit aller spanischen Fußballvereine, sondern eröffnet ihnen auch eine neue Gegenwart und Zukunft, indem es ihnen ermöglicht, in ihrer Entwicklung und Umgestaltung um ein Jahrzehnt voranzukommen“.

Tebas will zehn Prozent der Anteile von LaLiga verkaufen – Foto: REAL TOTAL

Die Finanzspritze soll also LaLiga helfen weiter zu wachsen, aber auch die Vereine bekommen neue Mittel. Für Transfers und Spieler sollen die Millionen jedoch nicht verwendet werden, stattdessen spricht LaLiga von Förderung der Hauptbereiche wie Sportstrategie, Infrastruktur, internationale Entwicklung, Marken- und Produktentwicklung, Kommunikationsstrategie und vieles mehr.

Anders gesagt: LaLiga verkauft ein Stück seiner Seele. Was genau diese Beteiligung für Folgen haben wird (oder was sich CVC davon verspricht), bleibt noch abzuwarten. Zwar müssen die beteiligten Profi-Klubs noch zustimmen und es heißt, Real Madrid sei gegen den Deal, aber die Mehrheit der spanischen Erst- und Zweitligisten dürfte dieser Finanzspritze nicht abgeneigt sein. Laut MARCA würden Real und Barça jeweils rund 250 bis 275 Millionen Euro erwarten, die in den nächsten Jahren nach und nach ausgezahlt werden sollen.

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von
Nils Kern

Du hast Fragen über REAL TOTAL? Da bin ich bin der Richtige: Chefredakteur und erster Ansprechpartner für Medien, Leser, Fans. ¡Hala Madrid!

Kommentare
Es ist momentan der einzige Weg für LaLiga in der Covid Krise den Anschluss an der PL nicht zu verlieren. Ansonsten kann man sich direkt die SL sparen, denn wenn es 2 Jahre so weitergehen wird, wird die PL die neue Superliga werden.

10 % der Anteile zu verkaufen ist erstmal nicht schlimm. Bayern beispielsweise, die immer als wirtschaftliches Vorbild gelten, verkauft schon lange seine Anteile an Addidas, Telekom und Audi. Wichtig wird sein, was mit dem Geld passiert. Weiterhin in sportliche Totgeburten zu stecken wie Dembele, Coutinho oder Hazard oder es sinnvoll einzusetzen? Darauf kommt es an. Ansonsten freuen sich natürlich die LaLiga Teams auf das frische Kapital.
 
Ich habe gelesen, dass 15% davon sehr wohl für Transfers verwendet werden darf? 15% von 275 Mio wären um die 40 Mio. Weiss jemand genaueres?
 
Aber immer schön brav mit dem Finger auf Perez zeigen. Der eine Verkauft uns an die Saudi's und der andere fährt seit Jahren die Doppelmoral auf. Bin gespannt, ob es sich wirklich dann "positiv" auf die Vereine auswirkt. Jeder Cent ist Willkommen, würde ich jetzt einfach mal sagen.
 
Es ist momentan der einzige Weg für LaLiga in der Covid Krise den Anschluss an der PL nicht zu verlieren. Ansonsten kann man sich direkt die SL sparen, denn wenn es 2 Jahre so weitergehen wird, wird die PL die neue Superliga werden.

10 % der Anteile zu verkaufen ist erstmal nicht schlimm. Bayern beispielsweise, die immer als wirtschaftliches Vorbild gelten, verkauft schon lange seine Anteile an Addidas, Telekom und Audi. Wichtig wird sein, was mit dem Geld passiert. Weiterhin in sportliche Totgeburten zu stecken wie Dembele, Coutinho oder Hazard oder es sinnvoll einzusetzen? Darauf kommt es an. Ansonsten freuen sich natürlich die LaLiga Teams auf das frische Kapital.

Ich verstehe Perez, damit verliert Real Madrid bei den zukünftigen Fernsehgeldern Jahr für Jahr 10%. Wir bekommen im Moment ca. 150Mio., müssten also zukünftig auf 15Mio. pro Jahr verzichten, bei einer einmaligen Zahlung von 275Mio. (über die wir dazu, noch nicht einmal frei verfügen dürfen). Für die Ligen an sich und die kleineren Vereine mag diese Finanzspritze verheißungsvoll klingen, für uns eher nicht denke ich. Wir haben schon zugunsten der Liga/Gerechtigkeit auf Fernsehgeld verzichtet, Perez soll hart bleiben.

Dazu kommt, dass wir indirekt für unsere finanzielle Konsequenz während der Pandemie "bestraft" werden würden, zumindest gefühlt. Während wir unser Tafelsilber Hakimi/Reguilon/Varane abgeben um Verluste abzuwenden, schludert unsere Konkurrenz, bezahlt Mondlöhne und selbst über diesen Sommer hinaus, bekommt Messi weiter seine Milliönchen und sie holen Verstärkungen.
 
Zuletzt bearbeitet:
Ich verstehe Perez, damit verliert Real Madrid bei den zukünftigen Fernsehgeldern Jahr für Jahr 10%. Wir bekommen im Moment ca. 150Mio., müssten also zukünftig auf 15Mio. pro Jahr verzichten, bei einer einmaligen Zahlung von 275Mio. (über die wir dazu, noch nicht einmal frei verfügen dürfen).

Es kommt immer auf das Wachstum an. Wenn die Finanzspritze der Liga hilft über die nächsten Jahre weiter zu wachsen (größer als 10 %), dann wird man am Ende mit mehr Geld dastehen zusätzlich zu der 275 Mio Finanzspritze. So funktionieren Investionen, immer mit dem Ziel, das Geld für den Wachstum auszugeben. Bayern hat seinen Umsatz dank der Finanzspritzen ebenfalls stark gesteigert.
Natürlich kann man das Risiko scheuen, auf der konservativen Seite erstmal bleiben, aber das hat dann zu Folge, dass die PL sich immer weiter von La-Liga entfernt und sich automatisch zur Superliga wandelt. Selbst die Bundesliga hat uns im Umsatz bereits überholt, da der spanische Fußball sehr vom Tourismus abhängt. In Spanien selber haben die meisten Menschen nicht so viel Geld, um teure TV Abos, Tickets und Trikots zu kaufen. Daher muss man das Geld im Ausland auftreiben. Ich sehe da aktuell keine andere Möglichkeit und bin da ganz bei Tebas, obwohl ich ihn hasse.
 
Wieso sollten wir 10% weniger an Fernsehgeldern erhalten? Investoren werden ja nicht am Umsatz, sondern am Gewinn beteiligt, das dürfte mMn erstmal nichts mit den Fernsehgeldern zu tun haben, die sind doch vertraglich geregelt oder nicht?

Ich sehe an der Beteiligung von 10% erstmal nichts Tragisches und könnten wir die Kohle nicht benutzen um unseren Stadionkredit abzubezahlen? Somit könnte man das Geld sehr wohl indirekt wieder in den Kader stecken.

Es ist momentan der einzige Weg für LaLiga in der Covid Krise den Anschluss an der PL nicht zu verlieren. Ansonsten kann man sich direkt die SL sparen, denn wenn es 2 Jahre so weitergehen wird, wird die PL die neue Superliga werden.

10 % der Anteile zu verkaufen ist erstmal nicht schlimm. Bayern beispielsweise, die immer als wirtschaftliches Vorbild gelten, verkauft schon lange seine Anteile an Addidas, Telekom und Audi. Wichtig wird sein, was mit dem Geld passiert. Weiterhin in sportliche Totgeburten zu stecken wie Dembele, Coutinho oder Hazard oder es sinnvoll einzusetzen? Darauf kommt es an. Ansonsten freuen sich natürlich die LaLiga Teams auf das frische Kapital.

Ich verstehe Perez, damit verliert Real Madrid bei den zukünftigen Fernsehgeldern Jahr für Jahr 10%. Wir bekommen im Moment ca. 150Mio., müssten also zukünftig auf 15Mio. pro Jahr verzichten, bei einer einmaligen Zahlung von 275Mio. (über die wir dazu, noch nicht einmal frei verfügen dürfen). Für die Ligen an sich und die kleineren Vereine mag diese Finanzspritze verheißungsvoll klingen, für uns eher nicht denke ich. Wir haben schon zugunsten der Liga/Gerechtigkeit auf Fernsehgeld verzichtet, Perez soll hart bleiben.

Dazu kommt, dass wir indirekt für unsere finanzielle Konsequenz während der Pandemie "bestraft" werden würden, zumindest gefühlt. Während wir unser Tafelsilber Hakimi/Reguilon/Varane abgeben um Verluste abzuwenden, schludert unsere Konkurrenz, bezahlt Mondlöhne und selbst diesen Sommer bekommt Messi weiter seine Milliönchen und sie holen Verstärkungen.
 
Finde das eigentlich ganz gut, wie hier schon erwähnt muss mann das Geld einfach aus dem Ausland holen da Mann hier nicht so viel bekommt in Spanien… Hofe das der Spalt zu den anderen Ligen nicht zu groß wird in den nächsten Jahren, vor allem dingen zu der Premiere league, da kommt für mich auch ein mbappe Transfer wieder ins Spiel der diese Jahr eigentlich doch am besten wäre auch für die Liga um die Ansehnlichkeit der Liga nochmal hochzutreiben wenn einer der besten Spieler/der beste der Welt zu uns kommt
 
Wieso sollten wir 10% weniger an Fernsehgeldern erhalten? Investoren werden ja nicht am Umsatz, sondern am Gewinn beteiligt, das dürfte mMn erstmal nichts mit den Fernsehgeldern zu tun haben, die sind doch vertraglich geregelt oder nicht?

Ich sehe an der Beteiligung von 10% erstmal nichts Tragisches und könnten wir die Kohle nicht benutzen um unseren Stadionkredit abzubezahlen? Somit könnte man das Geld sehr wohl indirekt wieder in den Kader stecken.

Ja vielleicht habe ich es noch nicht zu Ende gedacht bzw. mir fehlt die Einsicht wie sich die Liga letztendlich finanziert. Mein erster Gedanke war, da La Liga sich hauptsächlich über die Fernsehgeldeinnahmen finanziert, würden unsere jährlichen Fernsehgeldbeträge gekürzt werden.

Dein Gedankengang erschließt sich mir aber ebenfalls nicht wirklich. Wenn die Liga Verluste einfährt oder maximal kleinere Gewinne, wie sollte der Partner dann an seinen Profit gelangen, bei einer Investition dieser Größenordnung sollten jährliche, hohe Gewinne für den Investor anfallen. Deshalb ging ich davon aus, dass sie vor allem am Fernsehvermarktungsvertrag (nationale/internationale Übertragungsrechte) partizipieren wollen.
Vielleicht weiß irgendjemand, über welche Einnahmequellen sich die Liga sonst noch finanziert.

Das gleiche Unternehmen, bot dieses Konstrukt im vergangenen Jahr der italienischen Liga an, da einige Verein ablehnten kam der Deal nicht Zustande.
 
Ich verstehe diesen "Deal" nicht!?!?
Sind die 24,25 Mrd. "Gesamtsumme" bereits die 10 Prozent des "Kapitals" oder werden die 10 Prozent aus diesen 24,25 Mrd. berechnet??

Egal wie...es ist ein katastrophaler Deal!
Wenn Ersteres: warum sollte man EUR 24,25 Mrd. für 2,7 Mrd. verscherbeln?
Wenn Zweiteres: dann habe ich 2,425 Mrd. für 2,7 Mrd. im ersten Jahr verkauft und mache bereits im 2. Jahr einen Verlust!?

Oder sind die besagten 24,25 Mrd. das lang angesparte Kapital von LaLiga?
Selbst dann könnte sie doch einfach die 10 % an ihre Mitglieder ausschütten und hätte den gleichen Effekt ohne ihre Anteile irgendjemandem überlassen zu müssen!?!? Zugrunde gehen würde sie mit 90 % Restkapital auch nicht - besonders wenn das über Jahre auf diesen Wert angewachsen ist, was bedeutet, dass sie es eben so lange kaum angetastet haben.

Außerdem müssen die 2,7 Mrd. ja auch nach einem Schlüssel aufgeteilt sein (könnte sich durchaus an den Fernsehgeldern orientieren!), sonst kommt man nicht mit 20 Clubs auf die besagten 275 Mio. für RMCF und Barca... (sondern auf 135 Mio.)
Also ganz durchblicke ich diesen "Deal" nicht...!?
 

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