Liverpool-Experte meint: Klopp fehlt sein Gehirn im Finale

Wie Real Madrid besitzt auch der FC Liverpool viele Fans im Ausland. „Red Fellas“ sind der „official Supporters Club“ aus Österreich und Alexander Tanasic verrät REAL TOTAL vor dem Finale, dass neben Dejan Lovren und Sadio Mané auch das Fehlen von Jürgen Klopp Assistent Željko Buvač ein Nachteil sein könnte.

Nils Kern20.05.2018, 14:27 Uhr

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Klopp muss ohne Assistent Buvač auskommen – *Foto: Oli Scarff/AFP/Getty Images*

LIVERPOOL. Seit 2001 assistierte Željko Buvač fast ununterbrochen Jürgen Klopp. Doch nach gemeinsamen erfolgreichen Zeiten in Mainz und Dortmund veröffentlichte der FC Liverpool im April ein Statement, dass sich Buvač „aus persönlichen Gründen“ eine Auszeit zum Saisonende nimmt. Klopp fehlt sein Gehirn im Champions-League-Finale (20:45 Uhr, im REAL TOTAL-Liveticker und im Free-TV)!

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„Ohne Buvač kann Klopp schlecht im Spiel reagieren“

Alexander Tanasic, der Betreiber von RedFellas.org als erster Anlaufstelle für deutschsprachige “Reds”, sieht darin ein großes Problem vor dem Duell mit Real Madrid. Denn ohne Buvač könne „Klopp schlecht reagieren, hat direkt gegen Rom und Chelsea verloren und gegen Stoke nur Unentschieden gespielt. Zwar hat Klopp in Peter Krawietz noch seinen erfahrenen Analysten, der auch mal eine Lücke beim Gegner entdeckt, aber ohne Buvač fehlt Klopps Gehirn“. Schon im Europa-League-Finale 2016 habe sich Klopp vercoacht (1:3 gegen Sevilla) und seinen „Fluch“ mit nun fünf Endspiel-Pleiten in Folgen verschlimmert. Ob sich der deutsche Übungsleiter ohne seinen langjährigen Assistenten einen Plan B überlegen kann? Tanasic glaubt „nicht, dass Klopp diesmal Vollgasfußball spielen lassen wird. Diesmal hat er sich bestimmt was vorab überlegt“.

„Risiken? Lovren und Mané“

Dabei gilt es in erster Linie, eigene Schwächen auszumerzen: „Virgil van Dijk habe die Abwehr zwar stabilisiert“, aber Innenverteidiger-Kollege Dejan Lovren sei „immer für eine Slapstick-Einlage gut, ist daher mal Fluch, mal Segen. Gegen schnelle Spieler kann er alt aussehen und trifft falsche Entscheidungen. In der Vergangenheit war er oft die Zielscheibe der Fans, bekam nach der 1:4-Pleite gegen Tottenham, als er nach 31 Minuten ausgewechselt wurde, sogar Morddrohungen auf Instagram. Aber er hat sich zurück gekämpft und wer weiß, vielleicht macht er in Kiew das beste Spiel seiner Karriere“.

Und offensiv? Dort sieht der Wiener in Sadio Mané das größte Risiko: „Er trifft oft falsche Entscheidungen, mal beim Abschluss, mal beim Abspiel. Offensiv könnte Liverpool am Egoismus Manés scheitern.“

„Sportlich würde Salah zu Real passen, aber menschlich?“

Ganz anders Manés Nebenmann: Mohamed Salah hat nach durchwachsenen Zeiten bei Chelsea oder Rom die Weltklasse erreicht. Und das sei Klopps Verdienst: „Salah ist ein absolut bodenständiger Typ, da passt das Zwischenmenschliche zwischen Klopp und ihm auch.“ Mit 44 Toren aus 51 Partien spielt der 25-jährige eine herausragende Saison an der Anfield Road, „weil er das absolute Vertrauen des Trainers genießt. Er sagte schon selbst, dass er noch nie so einen familiären Trainer hatte, der in ihm den besten Spieler der Welt sieht, der um ihn eine Mannschaft aufbaut. Das hat Salah den Schub gegeben“.

Mané ein Risiko, Salah die Lebensversicherung? *Foto: Laurence Griffiths/Getty Images*

Ob Salah einer für Real wäre? „Sportlich natürlich, aber Salah lebt sehr von seinem Umfeld. Wenn du in Madrid spielst, stehst du nonstop im Fokus, da ist auch der Medienumgang ein anderer. In Liverpool hat er immer noch seine Ruhe, kann auch mal irgendwo hingehen, macht dann seine Fotos, aber wird nicht so bedrängt. Zumal er in Liverpool auch sehr von Firmino und Mané profitiert, während er sich bei Real wohl erstmal unterordnen müsste.“

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