Interview

Llorente: „Mir war völlig klar, dass ich Real Madrid verlassen musste“

Marcos Llorente blüht bei Atlético in einer offensiveren Rolle auf und trifft erstmals als Leistungsträger der „Rojiblancos“ auf Ex-Klub Real Madrid. Vor dem Derby im Estadio Alfredo Di Stéfano betont der 25-Jährige, ihm sei im Sommer 2019 völlig klar gewesen, dass er Real verlassen müsse.

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Marcos Llorente
Llorente ist bei Atlético zu einem Stammspieler gereift – Foto: imago images / ZUMA Wire

Llorente bei Atlético aufgeblüht

MADRID. Es hatte anfangs ganz danach ausgesehen, als hätte er mit seinem Wechsel von dem einen zum anderen Verein in der Stadt einen Fehler begangen. Nachdem Marcos Llorente bei Real Madrids Lokalrivale Atlético ein Dreivierteljahr lang kaum eine Rolle gespielt hatte, blühte er plötzlich aber auf. Nicht als zentraler Mittelfeldspieler, als der er für kolportierte 30 Millionen Euro geholt worden war, sondern auf einer offensiven Position. Llorente ist damit der 18. Akteur, der sowohl für Reals als auch für Atléticos Profi-Team zum Einsatz kam.

Diego Simeone, Trainer der „Rojiblancos“, funktionierte den 25-jährigen Spanier zu seinem Nutzen um. Llorente agiert mit seiner Geschwindigkeit mittlerweile im rechten Mittelfeld, auf dem rechten Flügel oder als hängende Spitze.

„Wenn du mir das vor einem Jahr gesagt hättest, hätte ich dich für verrückt erklärt“, gestand der gebürtige Madrilene dem Magazin EL CLUB DEL DEPORTISTA, von dem er auf dem Cover als Überraschung des Jahres bezeichnet wird. „Ich war praktisch mein ganzes Leben zentraler Mittelfeldspieler, dazu auch noch ein defensiver. Der Trainer sagte mir eines Tages, dass er mich weiter vorne aufstellen würde und meint, dass ich dem Team dort mehr geben könne“, sagte Llorente, der die „Colchoneros“ in der letzten Spielzeit mit zwei Toren im Champions-League-Achtelfinal-Rückspiel gegen den FC Liverpool in die nächste Runde geschossen hatte und in der laufenden Saison keines der bisher 16 Spiele verpasst hat. Dabei kommt er auf fünf Torerfolge und drei Vorlagen – nur João Félix kam im Kalenderjahr 2020 auf noch mehr Torbeteiligungen für Atlético.

„Als das Angebot von Atlético kam, zweifelte ich nicht“

Dem Estadio Santiago Bernabéu den Rücken gekehrt zu haben, freut ihn angesichts seiner Entwicklung bei Atlético rückblickend. „Mir war völlig klar, dass ich Real Madrid verlassen musste. Und als das Angebot von Atlético kam, zweifelte ich nicht. Die Dinge laufen sehr gut und ich bin darüber sehr glücklich“, so Llorente vor dem Derby gegen Real am Samstag im Estadio Alfredo Di Stéfano (21 Uhr, im REAL TOTAL-Liveticker und bei DAZN).

Anders als Simeone bei Atlético konnte Zinédine Zidane dem Rechtsfuß im Mittelfeld der Merengues keine vielversprechende Perspektive aufzeigen. Für mehr Spielpraxis legte der Franzose Llorente – beide arbeiteten bereits in der zweiten Mannschaft von Real zusammen – daher einen Abgang ans Herz. „Zizou“ freut sich, dass es bei seinem einstigen Schützling gut läuft. „Er überrascht mich nicht. Er ist ein Spieler mit einer hohen Qualität und zeigt bei Atlético eine andere Facette, die er bei Real Madrid nicht hatte. Er spielt auf eine andere Art und Weise. Man musste, dass Marcos viel Qualität hat. Ich freue mich für ihn“, sagte der Coach der Königlichen am Freitag bei der Pressekonferenz.

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von
Filip Knopp

Begleitet den Mythos Real Madrid als Fan seit der Ära der „Galácticos“ und journalistisch bei REAL TOTAL seit Mitte 2011. Erfahrungen auch bei SPORT1 und SPOX, zudem Autor von »111 GRÜNDE, REAL MADRID ZU LIEBEN«.

Kommentare
Einer der Spieler, denen ich noch heute hinterher trauere. Unter Solari war er echt gut dabei und war drauf und dran Casemiro abzulösen bis er unter Zizou wieder in der Bedeutungslosigkeit verschwand. Freut mich aber, dass er bei Atletico zeigt was er drauf hat.

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Nach Kova ein weiterer brutal starker Mittelfeldmann, der bei uns locker das Zeug gehabt hätte, sich fest zu spielen - wenn er bloß mehr gefördert worden wäre. Er zeigte schon damals, dass er Casemiro auf Dauer hinter sich lassen würde, aber nun gut. Schön, dass es ihm trotzdem in Madrid gut geht, wenn auch im anderen Stadtteil. Heute Abend wird er aber mit seinen Matratzen hoffentlich den Kürzeren ziehen.
 
Nach Kova ein weiterer brutal starker Mittelfeldmann, der bei uns locker das Zeug gehabt hätte, sich fest zu spielen - wenn er bloß mehr gefördert worden wäre. Er zeigte schon damals, dass er Casemiro auf Dauer hinter sich lassen würde, aber nun gut. Schön, dass es ihm in Madrid gut geht. Heute Abend wird er aber mit seinen Matratzen hoffentlich den Kürzeren ziehen.

Ödegaard drauf und daran der Nächste zu werden, unter diesem " Trainer"-Darsteller.
 
auf der 6er hat er bei uns gut gespielt und wäre sicherlich eine gute option zu case gewesen. Aber man muss klar sagen das simone sein potenzial erkannt hat und ihm dadurch die tür zur weltklasse aufgemacht hat. Bei uns wäre er niemals so gut geworden, ich persönlich hab ihn schon damals gemocht und bin schon etwas neidisch das er nicht bei uns für wirbel sorgen kann. Unser mf könnte sicherlich seinen input gut gebrauchen.

Aber gut macht keinen sinn ehemaligen spieler hinterher zu trauern. Er ist definitiv einer der spieler die wir durch ZZ nicht vorhandene talentförderung verloren haben.
 
Wieviele gute Männer mit viel Talent Zidane doch nicht haben wollte und es auch nicht sehen konnte wie andere Trainer es tun . Da fehlt ihm einfach noch das geschulte Auge und die Ideen das umsetzen zu können !
Leider wahr !
Unglaublich schade !
Hakimi ( auch wenn er viel spielen wollte , will das nicht jeder und das mit der Zusage ganz einfach wenn die Leistung stimmt ) , Reguilon , Kova und Llorente um nur einige auf zu zählen . Alles Spieler die uns jetzt definitiv stärker machen würden und das auch in der Breite .
Man kann es sich auch selbst schwerer machen !
Das der Kader so ist wie er ist hat man LEIDER Zidane zu großen Teilen zu verdanken und auch Perez ! Was hat man dann gemacht , man holte für diese Namen so gut wie niemanden bis auf einen ! Dazu gab man unseren Goalgetter ab und wer hätte es gedacht , man holte niemanden der die Lücke auch nur zur Hälfte füllen konnte/ könnte !
Heißt da läuft so einiges schief bei uns ! Und wenn ich das auch schon wieder mitbekomme wie lange man mit Ramos ( würde ihm 2 Jahre geben , Verteidiger und besonders er mit diesem Niveau und der Wichtigkeit fürs Team packen das und dazu gibt ihm etwas mehr Geld er ist ein wahrer MADRIDISTA und wenn nicht er wer dann bitte ?????) und Modric ( 1 Jahr auch wenn man ihn Stück für Stück weniger spielen lässt und ihn Öde oder sonst wer ranführen lässt ) wartet , kann ich nur mit dem Kopf schütteln . Man wartet solange bis man mit leeren Händen dasteht ! Ist ja nicht so das man zur Zeit in Geld schwimmt und nächstes Jahr mal eben locker 500 mio ausgeben kann . Gut man konnte nicht wissen das das mit Corona kommt aber hätte man 2017 schon angefangen Jahr für Jahr 2-3 gute Spieler zu holen hätte man einen Kader der letztes Jahr und dieses in allen Wettbewerben ein GROSSES WÖRTCHEN hätte mitreden können !
Man hat den gleichen Fehler wie Barca gemacht zu lange gewartet und die ersten Anzeichen nicht gesehen oder besser man wollte sie nicht sehen !
Nun gut es ist nicht so und jammern hilft jetzt leider auch nicht . Man kann nur hoffen das Perez & Co ein Plan haben , dazu genug Kohle zur Seite gelegt haben um endlich wieder einen Kader zu haben der Angst - und Schrecken und - Schweiß in Europa verbreitet !
 
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Das sind genau diese Spieler aus dem eigenen Nachwuchs, die Du nie abgeben darfst, solange sie ihre Leistung abrufen können.
100%ige Identifikation und Hingabe mit/für den Verein, genauso wie Nacho/Reguilon und Lucas ( :)D bei ihm aber nur als RV ). Man hört nie Beschwerden, es gibt keine öffentlichen Gehaltsgelüstedebatten und ich hoffe, dass wir in den nächsten Jahren wieder vermehrt auf die eigenen Talente setzen, liegen ja wieder einige Begabte Pfeile im Köcher.
 
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