Interview

Manndeckung? Toni Kroos gibt zu: „Mache das nicht gut“

XXL-Interview von Toni Kroos! Gegenüber Realmadrid TV gibt der 32-jährige Deutsche zu, nicht unbedingt geeignet zu sein für Manndeckung und verrät, „dass ich das nicht gut machen würde, dass es nicht gut für die Mannschaft“ wäre. Dennoch hat Carlo Ancelotti, über den Kroos sagt, dass „nur wenige mich besser kennen“, eine nützliche Funktion gefunden habe, wie die letzte Partie gegen Rayo (2:1) bewies. Kroos sprach außerdem über den Saisonstart und die Punktverluste, die unter neuem Trainer „normal“ seien, sowie über seine Verletzungsfreiheit und das Leben in Madrid.

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Kroos spielte 2021/22 in acht von 16 Partien mit – Foto: IMAGO / AFLOSPORT

TONI KROOS über…

…die Ambitionen der neuen Saison: „In diesem Verein will man immer gewinnen, und das weiß ich, seit ich vor sieben Jahren hierher kam. Ich möchte eine gute Saison ohne Verletzungen haben, zumindest von jetzt an. Wenn das gelingt und ich mich gut fühle, dann bin ich ganz ruhig. Ich sehe, wie das Team arbeitet und der Erfolg wird kommen. Wenn wir alle gemeinsam Spaß haben, habe ich keinen Zweifel daran, dass wir etwas Großes erreichen werden. Die Champions League ist schwer zu meistern, weil viele Dinge passieren können, aber wir sind gut vorbereitet und ich möchte den Fußball genießen.“

„Neuer Trainer der etwas anderes will als der letzte“

…den bisherigen Saisonstart: „Dieser erste Teil der Saison ist anders. Wir sind in den Wettbewerben, die wir am Ende gewinnen wollen, wie immer gut dabei. Wir haben einen neuen Trainer, der etwas anderes will als der letzte, und es ist normal, dass das ein bisschen kostet. Wichtig ist, dass die Ergebnisse fast immer gut sind, aber wir können uns noch verbessern. Wir haben einige sehr gute Spiele gemacht und es gab andere, in denen wir Probleme hatten. Das Wichtigste ist, dass wir während der Saison das beste Real Madrid sehen.“

…seine eigene Verfassung: „Mir geht es gut und ich bin sehr froh, das sagen zu können. Zu Beginn der Saison hatte ich wegen meiner Verletzung große Probleme, aber heute geht es mir gut, auch nachdem ich in den letzten drei Wochen so viele Spiele bestritten habe.“

…Fokus in der Länderspielpause: „Es hängt von jedem Spieler ab, aber ich muss mich ausruhen. Ich war drei Monate lang außer Gefecht, und jetzt habe ich in den letzten sechs Partien fast immer die 90 Minuten durchgespielt. Es ist wichtig, sich auszuruhen, aber ich kann mich nicht nur ausruhen, weil ich meine Form nicht verlieren will. Ich trainiere ein bisschen gezielt und arbeite im Fitnessstudio und auf dem Rasen. Es ist eine gute Gelegenheit, die Arbeit gut zu bewältigen.“

Bei Ecken keine Manndeckung: „Nicht gut für die Mannschaft“

…sein Tor gegen Rayo: „Ich treffe auch gerne, vor allem im Bernabéu, aber ich bin nicht derjenige, der die Tore schießen muss. Als Mittelfeldspieler ist es wichtig, von Zeit zu Zeit einen Treffer zu erzielen, aber ich denke, ich kann in die Mannschaft wichtigere Dinge einbringen und das versuche ich zu tun. Ich bin nicht der richtige Spieler, um Tore zu schießen, weil ich nicht viele schieße.“

…den verhinderten Gegentreffer gegen Rayo: „Diese Woche hat mir der Trainer gesagt, dass ich zwei Tore geschossen habe, weil ich gegen Rayo ein Tor verhindert habe. Es ist nicht normal für mich, in dieser Position zu sein, aber in dieser Saison verteidige ich die Ecken dort. Ich begann damit, einen gegnerischen Spieler zu decken, aber ich sagte Davide (Ancelotti, Co-Trainer; d. Red.), dass ich das nicht gut machen würde, dass es nicht gut für die Mannschaft wäre und dass ich dachte, ich könnte die Lücken besser ausfüllen. Deshalb stehe ich jetzt am hinteren Pfosten und fülle die Lücken aus. Dieses Mal hat es sehr gut funktioniert.“

„Nur wenige kennen mich besser als Ancelotti“

…Carlo Ancelotti: „Er kennt mich sehr gut von seiner ersten Zeit hier und ich kenne ihn auch sehr gut. Er weiß genau, was für ein Spieler ich bin, was ich in die Mannschaft einbringen kann und was ich brauche, um mich wohl zu fühlen und alles für die Mannschaft zu geben. Es ist eine gute Beziehung, und nur wenige kennen mich besser als er.“

…das sich im Umbau befindende Estadio Santiago Bernabéu: „Es ist schon jetzt das beste Stadion der Welt und das wird es auch bleiben. Man kann auf den Bildern sehen, wie es aussehen wird, wenn es fertig ist, und es ist beeindruckend. Ich freue mich sehr darauf, dort zu spielen, und ich hoffe, dass ich einige Jahre lang im neuen Stadion spielen kann.“

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„Wir leben sehr ruhig, wie eine normale Familie“

…sein Leben in Madrid: „Man kennt nicht so viel, aber weil ich es so haben will. Wir leben sehr ruhig, wie eine normale Familie. Abseits des Spielfeldes bin ich nichts Besonderes. Wir leben in einer ruhigen Gegend am Rande der Hauptstadt. Zwei meiner Kinder gehen zur Schule und das andere in den Kindergarten. Wir leben wie viele andere Familien auch.“

…seine Beziehung zum Klub: „Das Wichtigste ist, dass sich der Spieler an den Verein anpasst und nicht der Verein an den Spieler. Alle Menschen im Klub, wie der Präsident, die Trainer, die Mitarbeiter und die Fans, haben es mir hier sehr leicht gemacht, und ich habe mich vom ersten Tag an sehr wohl gefühlt. In einem Klub wie diesem geht es nicht nur darum, sich wohl zu fühlen, man braucht auch Erfolg. Glücklicherweise haben wir auch mit meiner Hilfe viele Erfolge erzielt. Es ist immer eine ganz besondere Beziehung gewesen, vom ersten Tag an bis heute.“

Profi werden? „Manchmal auf Freunde verzichten“

…Ratschläge an künftige Fußballer: „Das Wichtigste ist, jeden Tag zu trainieren. Es ist auch wichtig, richtige Entscheidungen zu treffen. Um ein professionelles Niveau zu erreichen, muss man manchmal auf Freunde verzichten und trainieren. Das ist nicht einfach. Ich habe es erlebt. Es gibt nur einen Weg zum Profifußball, und deshalb möchte ich den Menschen helfen.“

…seine teils Seitenverlagerungen: „Der entscheidende Faktor lässt sich in einem Wort zusammenfassen: Training. Mehr kann ich dazu nicht sagen. Im Profifußball kann jeder Spieler spielen, aber das Wichtigste ist, dass man es perfekt macht, und dafür muss man trainieren. Man muss es auch in der richtigen Situation perfekt machen: im Spiel, unter Druck. Mehr als Training kann ich nicht sagen, denn es ist eine gewisse Technik, und Technik kann man trainieren.“

…seine neue App, die Toni Kroos Academy: „Es ist ein sehr wichtiges Projekt für mich, denn ich möchte meine Erfahrungen an Kinder und Erwachsene in der ganzen Welt weitergeben. Man kann sie überall auf der Welt herunterladen. Sie besteht aus zwei Teilen. Im ersten Teil verspreche ich von Herzen, dass ich die fußballerischen Fähigkeiten aller Kinder und Erwachsenen, die damit trainieren, verbessern kann, weil es die Übungen sind, die ich als Kind gemacht habe und die ich auch heute noch mache, um Pässe, Ballannahmen, Bewegungen, Schüsse zu perfektionieren… Ich wähle die Übungen aus, weil ich weiß, was man braucht, um sich zu verbessern und wie sie im Spiel anzuwenden sind. Ich erkläre sie auch und zeige sie auf Video. Der andere Teil ist für diejenigen, die keinen Sport treiben, aber auch für diejenigen, die sich als Fußballer verbessern wollen. Es gibt einen Abschnitt, in dem ich interessante Dinge erkläre, wie z. B. Situationen in Spielen und meine Sicht der Dinge, die im täglichen Leben eines Profifußballers und eines Spielers von Real Madrid passieren. Es gibt viele Sachen, die in Spielen passieren, und ich denke, es ist sehr interessant für diejenigen, die Fußball, Real Madrid oder Toni Kroos lieben.“

Alle Übersetzungen von realmadrid.com

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von
Nils Kern

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Kommentare
Von Kroos gibt es eigentlich nur gute Interviews! Spielerisch baut er momentan ab, aber dafür passt er menschlich so sehr zu Real Madrid! Traue ihm auch zu, die Rolle des Mentors für die Jüngeren einzunehmen, ohne sich zu wichtig zu nehmen! Auf weitere Jahre (aber nicht im KMC verbund :D )
 
Ein Sympathiebolzen durch und durch. Ich wurde zwar bis dato noch nicht in die Familienplanung der Familie Kroos miteinbezogen, kann mir aber vorstellen, dass er weiterhin in Madrid wohnen und dem Verein in irgendeiner Funktion treu bleiben wird. Mit seiner Academy bringt er, soweit ich das mitbekommen habe, bereits ein paar Spanien das Kicken bei. Vermutlich wird er sein Vertrag bis 2024/25 verlängern und macht dann das Jahrzehnt bei Madrid voll. Wäre doch auch mal eine feine Sache, wenn ein Deutscher bei Madrid als Ex-Spieler angestellt bleibt.

Spielerisch baut er gar nicht so ab. Letztes Spiel noch spielbestimmend abgeliefert. Dass er weiter neben Modric performen wird, hoffe ich nicht, aber weshalb nicht die nächsten zwei Jahre neben Valverde? Camavinga löst ihn dann regelmäßig ab. Mal schauen, so schnell wird ihn kein Trainer auf die Bank setzen, dafür wirkt jeder bisherige Trainer zu überzeugt von ihm
 
Kr8s-artiges interview . auf dem platz und neben dem platz ein botschafter von Real Madrid . bitte so weitermachen wie gegen Rayo . diese rolle passt .
 
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