
Sprechchöre für Marcelo: „Immer wieder ein Ehre“
MADRID. Der Vertrag von Marcelo läuft bei Real Madrid zum Ende der Saison aus. Und bislang scheint es, als hätten die Blancos noch keine Anstalten gemacht, konkrete Verhandlungen bezüglich einer Verlängerung aufzunehmen. Der Routinier würde jedenfalls gerne noch beim spanischen Rekordmeister bleiben. „Ich liebe die Madridistas genauso sehr. Ich bin viele Jahre hier und es ist immer wieder ein Ehre, auf den Platz zu kommen und Sprechchöre mit deinem Namen zu hören. Das ist spektakulär“, sagte er am Samstagabend.
„Ich bin sehr gelassen, beim Klub meines Lebens“, meinte Marcelo derweil Anfang März über seine Zukunft.„Ich habe im Kopf, so lange zu spielen, bis mein Sohn wächst und ich mit ihm zusammen spielen kann. Ich will auf dem hohen Level weitermachen. Jetzt haben wir wichtige Spiele, ich bin Kapitän beim besten Verein der Welt und sehr entspannt“, so der Defensivspieler, der seit Januar 2007 bei den Merengues kickt.
Marcelo akzeptiert seine Rolle bei Real Madrid
Zwar habe alles, so Marcelo,„ein Ende, aber momentan denke ich nicht daran. Ich würde gerne mein ganzes Leben hier bleiben und hier meine Karriere beenden, doch ich bin nicht derjenige, der das allein entscheidet. Viel spielt da mit rein“. Sportlich spielt er unter Trainer Carlo Ancelotti keine all zu große Rolle mehr. „Alle Spieler brauchen das Gefühl, wichtig zu sein und zu spielen. Es war sehr schön, heute einige zu sehen, die nicht viel Einsatzzeit haben. Unser Team besteht aus 25, 26 Spielern“, erklärte Marcelo, der normalerweise Ferland Mendy auf der Linksverteidiger-Position den Vortritt überlassen muss, nach dem 31. Spieltag in LaLiga.
Gegen den FC Getafe wollte Ancelotti jedoch zum 15. Mal in dieser Saison auf Marcelo zurückgreifen – und wurde keineswegs enttäuscht. In etlichen Situationen hatte er sein feines Füßchen sowie die gewohnten Qualitäten als Kombinationsspieler unter Beweis gestellt. Er steuerte auch im ersten Durchgang zwei sehenswerte Torabschlüsse bei (8., 42.). Nach dem Seitenwechsel knüpfte er an die gute Leistung an und hätte sich beinahe als Torschütze im Spielbericht eingetragen (57.). 104 Ballaktionen bei zwei Key-Pässen und vier Torschüssen sind auch statistisch herausragende Werte. Marcelo wusste gegen den FC Getafe somit durchaus zu überzeugen (REAL TOTAL-Note 2).
Karriereende im Sommer?
Die Saison neigt sich dem Ende zu – und Marcelo wird sich zunächst wieder primär auf die Ersatzbank setzen. Die Königlichen haben garantiert noch vier Heimspiele, dazu möglicherweise ein weiteres, wenn das Halbfinale in der Champions League erreicht wird. Marcelo könnte somit vor seiner Abschiedstournee bei Real Madrid – und dem Estadio Santiago Bernabéu, das ihn so sehr schätzt, stehen. Ob es denkbar wäre, dass die Blancos den Kontrakt des Routinier um ein weiteres Jahr verlängern? Möglich, aber derzeit noch offen.
Ein weiteres Szenario wäre, dass Marcelo im Sommer seine Fußballschuhe an den Nagel hängt. Im Mai wird er 34 Jahre alt – und für die Zeit nach der aktiven Fußballerkarriere sorgt er bereits jetzt vor. Mit dem 2018 gegründeten unterklassigen Azuriz Futebol Clube (Brasilien) und dem portugiesischen Zweitligisten CD Mafra hat er bereits zwei Vereine übernommen, ferner steht der Start einer Holding namens TWELVE an. Mit dieser will die Defensiv-Legende weiter in den Fußballvereinsmarkt investieren. Daneben hat er kürzlich auch einen Friseursalon eröffnet und eine Schmuckkollektion rausgebracht. Marcelo sorgt vor, denn die Zeit bei Real Madrid könnte bereits in Kürze zu Ende sein – er jedenfalls als absolute Vereinsikone abtreten.
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