
Mbappé schießt Barça mit Dreierpack k.o.
BARCELONA. In Madrid brandete Jubel auf. Einmal, zweimal, dreimal, viermal. So ist das in der spanischen Hauptstadt im Real-Kosmos immer, wenn Erzrivale FC Barcelona gerade spielt, Gegentore bekommt und am Ende verliert. Am Dienstagabend war die Begeisterung über das Untergehen der Katalanen aber nochmals größer als normalerweise – weil ein gewisser Kylian Mbappé bei dem 4:1-Triumph von Paris Saint-Germain im Champions-League-Achtelfinale ein Dreierpack gelang und Barça damit schon nach dem Hinspiel im Camp Nou so gut wie ausgeschieden ist. Nach den Desastern gegen AS Rom (0:3 nach 1:4 im Viertelfinale 2018), den FC Liverpool (0:4 nach 3:0 im Halbfinale 2019) und Bayern München (2:8 im Viertelfinale 2020) das nächste internationale Debakel für die Katalanen.
Geht es nach den Anhängern der Madrilenen, war Mbappés Gala nur ein Vorgeschmack auf das, was so bald wie möglich in Clásicos zur Regel werden soll. Dass sie und auch die Real-Bosse sich nach einer Verpflichtung des Stürmer-Stars sehnen, ist hinlänglich bekannt.
„Trikot von PSG liegt mir sehr am Herzen“
Mbappé gab unlängst zu verstehen, sich angesichts seines Mitte 2022 auslaufenden Vertrags in Frankreich gut überlegen zu wollen, ob er nochmals verlängern oder allmählich eine neue Herausforderung annehmen möchte – bei Real zum Beispiel. So freudentrunken er nach seiner Performance gegen Lionel Messi und Co. auch sein mag, wirft der 22 Jahre alte Weltmeister diesen Plan jetzt nicht gleich zur Freude der Pariser über den Haufen.
„Das Trikot von PSG liegt mir sehr am Herzen. Meine Zukunft? Es wäre absurd, sie auf Grundlage eines einzigen Spiels zu entscheiden. In Wahrheit geht es darum, zu reflektieren, wie es langfristig weitergeht. Ich habe immer gesagt, dass ich hier glücklich bin“, sagte Mbappé gegenüber dem französischen Radiosender RMC. Heißt: Auch wenn er sich bei dem Ligue-1-Klub wohl fühlt, lässt er seine Zukunft weiter offen.
Verlängert Mbappé in Paris um ein Jahr?
Die katalanische Zeitung SPORT hatte kürzlich berichtet, der Angreifer habe beschlossen, an der Seine bis zum 30. Juni 2023 zu verlängern – mit eingebauter Ausstiegsklausel. Einerseits wäre das ein Widerspruch zu seiner getätigten Aussage, er wolle im Falle eines Verbleibs einen langfristigen Kontrakt unterschreiben. Auf der anderen Seite würde er seinem Arbeitgeber so entgegenkommen, damit dieser bei einem möglichen Abgang Mitte 2022 eine hohe Ablösesumme kassiert und ihn nicht ablösefrei ziehen lassen muss.
Dass Real in diesem Sommer die finanziellen Mittel für einen Mbappé-Transfer – schätzungsweise mindestens 150 Millionen Euro samt Gehaltskosten und Bonuszahlungen – aufbringen kann, gilt nicht als unmöglich, letztlich aber doch schwer umsetzbar. Schuld daran sind die wirtschaftlichen Folgen der Coronavirus-Pandemie, mit denen auch die Madrilenen zu kämpfen haben. Präsident Florentino Pérez teilte unlängst mit, dass Ticketerlöse im Einnahme-Mix 25 Prozent ausmachen. Bedingt durch COVID-19 spielt auch Real schon seit Mitte 2020 ohne Zuschauer vor Ort. Der Klub geht in seiner Kalkulation davon aus, dass es bis zum Ende der laufenden Saison dabei bleiben wird.
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