Kommentar

Meine Meinung: Asensio schadet sich selbst

Mit einer Aussage zu der inzwischen verflogenen Krise von Real Madrid sorgt Marco Asensio für Aufruhr. Sie offenbart, dass der talentierte Spanier an seiner Einstellung arbeiten muss. Ein Kommentar von REAL TOTAL-Redakteur Filip Knopp.

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Real Madrid's Spanish midfielder Marco Asensio reacts during the Spanish league football match between Athletic Club Bilbao and Real Madrid CF at the San Mames stadium in Bilbao on September 15, 2018. (Photo by LLUIS GENE / AFP) (Photo credit should read LLUIS GENE/AFP/Getty Images)
Asensio sorgt in Spanien für viel Diskussionsstoff – Foto: Lluis Gene/AFP/Getty Images

„Ich muss nicht derjenige sein, der den Karren zieht. Es gibt andere Spieler, die länger im Klub und damit erfahrener sind. Sie sind diejenigen, die den Karren ziehen müssen.“

Diese Aussage traf Marco Asensio, als er in einem am Dienstag ausgestrahlten Interview über Verantwortung in Real Madrids Krisenlage im September und Oktober sprach.

Hätte er mal lieber gesagt, alle würden im selben Boot sitzen und müssten gemeinsam für den sportlichen Erfolg sorgen. Oder, dass sich jeder Spieler in solch einer schweren Phase selbst motiviert: Ich bin derjenige, der den Karren aus dem Dreck zieht!

Wie man es gerade von einem hungrigen jungen Spieler auch durchaus erwarten könnte. Stattdessen: Keinerlei Selbstkritik. Dabei hatte er sich doch zuletzt noch eingestanden, er müsse ambitionierter werden.

Seine nun gewählten Worte zeugen stattdessen von einer schlechten Einstellung und mangelnden Kameradschaft. Dass er sich als Offensiv-Spieler der Verantwortung entzieht, nachdem Real viermal in Serie kein Tor geschossen hatte, ist nicht nur eigenartig, sondern auch frech.

In der Kabine wird das nicht gut ankommen und er deshalb demnächst zur Rede gestellt werden. Asensio hat damit vor allem einem keinen Gefallen getan: sich selbst.

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Wer seine dritte Saison bei Real spielt, dort schon satte acht Titel gewonnen hat und im Januar 23 wird, macht sich das Leben mit solchen Bemerkungen zu einfach. So spricht niemand, der darauf brennt, bei Weltklub Real mal eine ganz große Nummer zu werden.

Behält Asensio diese Haltung, läuft er Gefahr, auf Dauer nur einer von vielen zu werden. Und kein Kandidat für den Weltfußballer-Titel, mit dem ihn einmal selbst ein gewisser Cristiano Ronaldo in Verbindung brachte.

Asensio muss aus seiner Komfortzone heraustreten, mehr Engagement und Willen zeigen. Auf dem Platz ist das schon länger zu beobachten. Der so talentierte Angreifer bewegt sich bei Real zwischen Licht und Schatten – auch in dieser Saison. Er überzeugt kaum, war mit seinem Siegtor beim 1:0 gegen Espanyol bislang bloß einmal entscheidend.

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Dabei hatte man gedacht, er würde nach Ronaldos Verkauf so richtig durchstarten. Der linke Flügel war immerhin frei geworden. Solari setzte dort zuletzt sowohl gegen Viktoria Pilsen als auch gegen Celta Vigo zu Beginn lieber auf Gareth Bale.

Aber wen wundert das nach Asensios Interview noch?

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von
Filip Knopp

Begleitet den Mythos Real Madrid als Fan seit der Ära der „Galácticos“ und journalistisch bei REAL TOTAL seit Mitte 2011. Erfahrungen auch bei SPORT1 und SPOX, zudem Autor von »111 GRÜNDE, REAL MADRID ZU LIEBEN«.

Kommentare
Ich verstehe nicht, was diese Phrasen alle bedeuten sollen? Engagement und Willen zeigen, anführen, etc. Was ist das alles? Und wieso wird es vom mit Abstand jüngsten Starter verlangt?
 
Ich verstehe nicht, was diese Phrasen alle bedeuten sollen? Engagement und Willen zeigen, anführen, etc. Was ist das alles? Und wieso wird es vom mit Abstand jüngsten Starter verlangt?
Was hier verlangt wurde, war lediglich eine Antwort mit mehr Feingefühl von Asensio zu diesem sensiblen Thema. Er kann doch nicht öffentlich seine Kollegen an den Pranger stellen, was ist das für eine Einstellung !?
 
Zuletzt bearbeitet:
Kein Gentlemen, keine ambitionierte Führungsspieler und kein Champion. Mit seinen 23 Jahren müsste Asensio in seiner Entwicklung längst weiter sein. Asensio wird mit dieser Einstellung kein Champion werden. Dafür gehört er vom Typ her zur Kategorie selbst verliebter Fußballer der gerne auf einer Erfolgswelle mitsurfen, aber bei Gegenwind die Verantwortung von sich weißt und nur das notwendigste an Einsatz investiert, um selber wieder auf die Erfolgswelle zu klettern. Keine Wunder, dass Isco und Asensio beste Freunde sind. Gleich und gleich gesellt sich gerne. Beide sind zu genügsam. Beide sind gute Ergänzungsspieler, aber Madrid sollte auf die richtigen Sportpferde setzen.
 
Ich verstehe nicht, was diese Phrasen alle bedeuten sollen? Engagement und Willen zeigen, anführen, etc. Was ist das alles? Und wieso wird es vom mit Abstand jüngsten Starter verlangt?

Guck dir Modric, Ramos, Dani und sogar Vasquez in den letzten Jahren an, dann bekommst du vielleicht eine Idee was diese mysteriösen Begriffe wie "Engagement" oder "Wille" bedeuten.

"Und wieso wird es vom mit Abstand jüngsten Starter verlangt?"
Gegenfrage: Warum sollte man das nicht verlangen, wenn man beim größten Klub der Welt regelmäßig als A-Spieler aufläuft? Vor allem ist das für die meisten anderen Spieler eine Selbstverständlichkeit. Warum sollten also für Asensio andere Regeln gelten? Ansonsten braucht er ja gar nicht mehr zu spielen. Aus unter anderem diesen Gründen wurde auch Benzema hart kritisiert.

Sorry, aber Asensio hat nicht den Status eine 18-jährigen Vinicius, der grad mal seit ein paar Wochen in Spaniens höchster Spielklasse spielt. Das ist hier ein Leistungssport und wenn Asensio meint noch weitere Jahre absolut keine Verantwortung tragen zu müssen (was sich dann auf seine Leistung wiederspiegeln wird) nur weil er dann ja mit 25 immer noch jung ist, dann wird er knallhart in spätestens zwei Jahren ersetzt. Der Klub muss nämlich aufpassen, dass sich dass durchschn. Spieler-Niveau nicht noch weitersenkt. Solche Aussagen können durchaus als Zeichen für so eine Entwicklung sein
 
Zuletzt bearbeitet:
Einmal sich vor der Kamera nicht professionell verhalten und du wirst vom Publikumsliebling und Mega Talent zum Sündenbock, durchschnittlichem Spieler, verantwortungslos...

Da muss er wohl noch einiges lernen. Es wird sowieso langsam Zeit, dass er sich wirklich beweist. Zidane hat ihn immer in Schutz genommen und ihm Spielminuten geschenkt, wo keine Erwartungen auf ihn lasteten. Die Zeiten sind jedoch vorüber und Marco MUSS dieses Jahr die Initiative ergreifen, falls er nicht durch einen Transfer ersetzt werden will.
 
Einfach nur Schade mehr nicht...
Hoffe unseren noch jüngeren Spieler schauen sich was von Ramos, Carvajal , Vazques ab und nicht von Asensio oder Isco.
 

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