
Was, wenn Karim Benzema mal ausfallen sollte? Oder was, wenn Real Madrid mal gezwungen ist zu rotieren? Dann sieht es mau aus. Luka Jović, bislang ein reines Missverständnis, steht dem Vernehmen nach vor einer Ausleihe zur AC Florenz. Und Mariano Díaz klopft ebenfalls die Option ab, die Königlichen zu verlassen. Mit dem zurückkehrenden Borja Mayoral blieb folglich hinter Benzema nur noch ein nomineller Mittelstürmer übrig.
Aber ob Mayoral das Zeug hätte, ein qualitativer Ersatz für Benzema zu sein? Es bräuchte bei Real Madrid noch einen weiteren Torjäger, der Benzema auch im Falle eines wichtigen Liga-/Pokalspiels oder eines K. o.-Spiels in der Champions League ersetzen könnte. Wie abgesichert man doch noch war, als ein Álvaro Morata das Pendant zu Benzema abgab. Eine solche Situation im Angriff des spanischen Rekordmeisters wäre mit Blick auf die kommende Saison wünschenswert.
Lieber sollte Cheftrainer Carlo Ancelotti ein Luxusproblem angesichts qualitativer Höchstbesetzung denn ein Problem wegen mangelnder Benzema-Alternativen haben. Dass der Italiener sich schon seit geraumer Zeit einen adäquaten Benzema-Vertreter wünscht, ist ein offenes Geheimnis. Vielleicht läuft die Suche aber auch deshalb so stockend, weil der Transfermarkt derzeit keinen geeigneten Kandidaten hergibt.
Mit Gabriel Jesus soll sich Real Madrid befasst haben. Ein flinker, wendiger und technischstarker Stürmer, der den Madrilenen gut zu Gesicht hätte gestanden. Weil mit Éder Militão, Rodrygo Goes und Vinícius Júnior jedoch schon drei Akteure im Kader stehen, die im Besitz eines Non-EU-Passes sind, ist bei den Blancos das Kontingent ausgeschöpft, wonach Jesus – ebenfalls Brasilianer – gar nicht nach Madrid wechseln hätte können. Ihn zieht es nun zum FC Arsenal – und bei Real geht die Suche erst einmal weiter.
Wen könnte man denn dann noch verpflichten? Konkrete Namen kristallisieren sich momentan nicht heraus – aus einem bestimmten Grund. „Für den Moment pausieren wir, weil mehr derzeit nicht geht“, teilte Präsident Florentino Pérez jüngst in der Fußball-Talkshow „El Chiringuito“ mit. In Spanien darf ein Kader mit maximal 25 Profis besetzt sein. Nach den Abgängen von Marcelo, Isco und Gareth Bale sowie mit den Neulingen Rüdiger und Tchouaméni wäre aber noch ein freier Posten zu vergeben.
Denkbar, dass sich Real Madrid auch noch um einen neuen Linksverteidiger – beispielsweise Linksverteidiger Fran García von Rayo Vallecano – bemühen könnte. Ohnehin scheint sich Entscheider Pérez nicht großartig um das Sturmzentrum zu sorgen. Er fürchtet sich auch nicht vor dem Szenario, dass Benzema mal länger ausfallen könnte. „Wir werden einen Ersatz haben“, sagte der 75-jährige Spanier dazu. Der Vertreter werde auch erst dann benötigt. „Nicht, damit Karim auf die Bank geht“, stellte Pérez klar. Ein Szenario, das besser erscheinen würde: Einen Backup holen, der seine Qualitäten bereits unter Beweis gestellt hat und sich mit seiner Rolle zufrieden gibt. Das für ein, zwei Jahre – danach muss sowieso ein langfristiger Benzema-Nachfolger her.
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