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— Real Madrid C.F. (@realmadridfem) July 14, 2020
MADRID. Nachdem die königlichen Damen zunächst eine Saison unter dem Namen CD Tacón um Punkte spielten, ebnete die Mitgliederversammlung im September dem neuesten Projekt von Präsident Florentino Pérez den Weg. Am Montag standen nun die obligatorischen medizinischen Untersuchungen im Universitätsklinikum Sanitas La Moraleja auf dem Plan. Dann durften die Damen den Rasen nach der monatelangen Zwangspause aufgrund des Coronavirus endlich betreten.
Zwar muss Trainer David Aznar in der kommenden Spielzeit mit Esther Martín, Patricia Carballo, Ana Valles, Marina Martín, Gema Prieto, Ainoa Campo, Osinachi Ohale und Samara Ortiz auf acht Spielerinnen verzichten, Pérez hat aber zugleich kräftig aufgerüstet und die Mannschaft um sieben Spielerinnen verstärkt, die eine vielversprechende Mischung aus Talent und Erfahrung mitbringen.

Top-Zugänge schüren Erwartungen
Die Namen der königlichen Neuzugänge kann sich sehen lassen: Mit Marta Cardona wechselt eine Mittelfeldspielerin in die spanische Hauptstadt, die in den letzten Jahren eine der wichtigsten Säulen des Angriffsspiels von Real Sociedad darstellte. Die 25-Jährige verließ das Baskenland zwar schweren Herzens, der Ruf aus Madrid war aber zu verlockend.
Noch mehr Erfahrung bringt indes Kenti Robles mit, die vom Lokalrivalen Atlético kommt. Der Wechsel der Mexikanerin, die mit vielen Top-Klubs in Verbindung gebracht wurde und zudem vor einer Verlängerung bei Atlético stand, landete nun etwas überraschend doch bei den Blancos. Von Robles erwarten die Verantwortlichen vor allem Führungsqualitäten, die nötig sind, um das Projekt voranzubringen.
Als eine Art Gegenentwurf zur charismatischen Robles stößt Olga Carmona aus Sevilla zu den Königlichen. Zwar mangelt es der Offensivallrounderin noch an Erfahrung, ihre Vielseitigkeit und ihre Fähigkeit, nahezu alle Positionen auf der linken Seite zu spielen, sollten Aznar noch mehr Möglichkeiten in der Offensive geben.
Auf der Torhüterposition verstärkt indes das 20-jährige Top-Talent María Isabel “Misa” Rodríguez die Blancos. Die U19-Europameisterin und U20-Vizeweltmeisterin, die das Fußballspielen bei Atlético lernte, wechselt von Deportivo Abanca in die Metropole und duelliert sich mit Yohana Gómez und Sara Ezquerro um den Platz zwischen den Pfosten.
Auch Misas Teamkameradin Tere Abelleira spielt fortan in der spanischen Hauptstadt. Die 20-jährige Mittelfeldspielerin, die seit ihrem 16. Lebensjahr für Dépor spielte, wechselt ebenfalls mit der Empfehlung des U19-Europameistertitels zu den Blancos und gilt als eines der vielversprechendsten Talente im spanischen Frauenfußball.
Auch aus Levante verschlägt es ein Duo nach Madrid: Sowohl Ivana Andrés als auch Marta Corredera bringen bereits eine Menge Erfahrung mit: Beide sind in der Defensive zuhause und sollen dafür sorgen, dass Pleiten wie im Clásico in der Vorsaison (0:6, 1:9) nicht mehr vorkommen. Während Andrés mit der Empfehlung, die Frauen-Weltmeisterschaften in Kanada (2015) und Frankreich (2019) gespielt zu haben zum Team von David Aznar stößt, hat sich Corredera über die Stationen Barcelona, Arsenal, Atlético und schließlich Levante für das königliche Ensemble empfohlen.
Kosovare Asllani: Die Galaktische unter den Königlichen
Trotz all der Neuzugänge dürfte es dennoch Kosovare Asllani sein, die die größte Aufmerksamkeit auf sich zieht. So war die Schwedin kosovo-albanischer Abstammung die erste Frau, die sich im Juli 2019 zum Projekt Real Madrid Feminino bekannte. “Ich bin stolz darauf, bekannt zu geben, dass ich die erste offizielle Verpflichtung für Real Madrid und CD Tacón sein werde. Ich freue mich darauf, Geschichte zu schreiben und beim Aufbau dieses tollen Projekts dabei zu sein. Es wird ein Traum sein, das schönste Trikot der Welt zu tragen”, sagte sie damals.
Heute liegen viele Hoffnungen auf Asllani, die in einer Dokumentation als “Weltstar von Vimmerby” bezeichnet wird und künftig gemeinsam mit ihrer Landsfrau Sofia Jakobsson im weißen Trikot auflaufen wird. Interessant ist dabei, dass Asllani seit jeher Madridista ist und für den heutigen Herrencoach Zinédine Zidane und dessen früheren kongenialen Partner Ronaldo schwärmte. “Dies ist das erste Mal, dass ich es in den Händen halte. Es fühlt sich etwas Mächtiges an, wirklich Mächtiges … Als ich die 9 sah, konnte ich nur an Benzema denken. Jetzt habe ich bereits das Gefühl, dass es auch meine Nummer im Verein sein könnte”, sagte sie hinsichtlich des Mythos des Trikots der Blancos und der Bedeutung, die Rückennummer neun zu tragen.
01/07/2020
History written.
Congratulation to all the young girls that one day dreams of playing for their favorite team, it’s NOT impossible anymore.
Hala Madrid pic.twitter.com/31m5EQGIqQ— Kosovare Asllani (@KosovareAsllani) July 14, 2020
Für die Zukunft hofft Asllani, so wie der gesamte Madridismo, dass sich die Erfolge bald einstellen: “Dies ist eine einmalige Gelegenheit, zusammenzukommen und etwas von Grund auf neu aufzubauen, um einer der Eckpfeiler eines Teams zu sein, das erfolgreich sein wird”, meint Asllani, die in ihrer Spielerkarriere unter anderem für Paris Saint-Germain und Manchester City auflief.
Nach zwei Meisterschaften mit ihrem Heimatverein Linköpings FC (2009, 2017), einem Meistertitel mit Manchester City sowie Platz drei bei der Frauen-WM in Frankreich will die 30-Jährige, deren Verpflichtung bei PSG sogar von Schweden-Legende Zlatan Ibrahimović als Coup bezeichnet wurde, nun alles daran setzen, dass das Kapitel Real Madrid Feminino ein erfolgreiches wird.
Erste Saison: Platz zehn, 23 Punkte
Nachdem die königlichen Damen in ihrer ersten Spielzeit – da eben noch als namentlich als Aufsteiger Tacón – in der Liga Iberdrola, welche nach 21 Spieltagen abgebrochen werden musste, auf dem zehnten von 16 Plätzen lagen, ist ihr Erfolgshunger nun zweifelsfrei umso größer. Nun dann auch offiziell unter dem Namen Real Madrid Femenino, dem dazugehörigen Trikot und Wappen auf der Brust.
Die neue Saison in der Primera División Femenina beginnt am 5. September – dann erstmals mit einer Damenauswahl von Real Madrid.
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