
„Wer was Ausgefallenes trägt, kassiert sofort einen Spruch“
MADRID. Wenn David Alaba auf Instagram mal wieder eines seiner extravagant wirkenden Outfits gepostet hat, passiert es gut und gerne, dass einer seiner Teamkollegen kommentiert. „Gib meinem Opa sofort die Schlappen zurück“, spottet Toni Kroos dann schon mal scherzhaft.
David Alaba hat ganz feine Schlappen aus seinem Kleiderschrank ausgepackt. pic.twitter.com/cVcqBMMlq9
— Sky Sport (@SkySportDE) February 9, 2022
Ähnlich geht es auch in der Umkleidekabine zu. „Da sitzen schließlich 20 Jungs in einem Raum. Durch die Sozialen Medien kriegt man ja auch mit, was der ein oder andere Spieler privat trägt. Wer dann ein bisschen was Ausgefallenes trägt, kassiert sofort einen Spruch“, verrät Alaba im Interview mit der SÜDDEUTSCHEN ZEITUNG.
Noch kein Ärger mit Pérez oder Ancelotti
Erst kürzlich ist es wieder passiert, dass Alaba einen Spruch kassierte. „Für meine Birkenstocks. Von Luka Modrić“, erklärt der Österreicher. Doch Alaba steht zu seinen Outfits und zu seiner Leidenschaft. Da gibt es auch – anders als bei Serge Gnabry und dem FC Bayern München – keinen Ärger, wenn er an freien Tagen einen Abstecher zur Fashion Week macht.
„Ich habe mich mit unserem Präsidenten (Florentino Pérez; Anm. d. Red.) oder dem Trainer (Carlo Ancelotti) ehrlich gesagt noch nie über eine Fashion Week unterhalten, aber ich glaube, das geht für die völlig in Ordnung“, so der seit 2021 in Madrid spielende Abwehrmann. Dabei interessieren sich beileibe nicht alle so sehr für Mode wie Alaba. „Natürlich gibt es Individuen in der Kabine, die sich mehr kümmern als andere“, meint der 30-Jährige.
Alaba spricht mit Camavinga und Rüdiger über Mode
Bei ihm selbst war es selbst eine Art Entwicklungsprozess. „Vor allem bist du als Fußballer oft unterwegs in der Welt, kommst viel rum und kriegst dabei eine Menge Inspirationen. Da interessierst du dich irgendwann automatisch ein bisschen für Mode“, erklärt Alaba. Mit Teamkollegen tauscht er sich darüber prinzipiell gerne aus. In München war das seinerzeit beispielsweise mit Mario Gómez, Jérôme Boateng und Serge Gnabry der Fall.
„In Madrid war Karim Benzema sicherlich einer, der viel Wert darauf legt, wie er sein Haus verlässt. Oder Eduardo Camavinga. Auch mit Antonio Rüdiger unterhalte ich mich ab und zu über Mode. Der versteht schon einiges, hält sich aber noch zurück, sich dementsprechend zu kleiden“, so Alaba.
„Bisher hatte ich natürlich immer Glück mit den Trikots“
Er selbst besitzt übrigens auch einen persönlichen Stylisten. Alaba erklärt: „Ich habe einfach schon vor Jahren gemerkt, dass ich mich wirklich für Mode interessiere, und wollte dazulernen, ein bisschen tiefer gehen. Deshalb habe ich jemanden hinzugezogen, der mich noch einmal anders informiert über Trends und die Modewelt, Marco Halbinger heißt er.“ Halbinger hilft, „mit verschiedenen Sachen gelegentlich eine andere Seite von mir kennenzulernen“. Dazu macht es in erster Linie Spaß.
Alaba kümmert zudem nicht nur, was er abseits des Fußballplatzes trägt, sondern auch auf dem Rasen. „Wurscht ist uns das überhaupt nicht“, wie die Trikots aussehen. „Wir wollen auf dem Platz ja glänzen. Also in erster Linie fußballerisch, aber auch mit dem Trikot“, sagt der Innenverteidiger, der beim Design von Real Madrids neuem Heimtrikot mithalf und versichert: „Bisher hatte ich natürlich immer Glück mit den Trikots, die ich tragen durfte.“
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