Interview

Mou amüsiert: „Viele waren frustriert, dass wir gewannen“

Wenn José Mourinho einmal Zeit hat, dann ist er auch bereit, einiges preis zu geben. Das tat er – während 17 seiner Schützlinge auf Länderspielreise sind – in einem sehr ausführlichen Interview mit dem vereinseigenen Sender RealMadridTV. Im ersten Teil plauderte der Cheftrainer der Königlichen insbesondere über die Champions League und das anstehende Viertelfinale gegen den türkischen Kontrahenten Galatasaray Istanbul. Dem Eindruck von „the Special One“ nach werde dies wahrhaftig ein extrem schwieriger.

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José Mourinho
Zufrieden mit dem Weiterkommen in Königsklasse und Königspokal: José Mourinho

„Man muss vor einer Auslosung nicht nervös sein“

[dataset id=46]MADRID. In Madrid ist es derzeit ruhiger als sonst, immerhin befinden sich ganze 17 Profis mit ihren Nationalmannschaften auf Reisen. Für José Mourinho bedeutet das aber nicht, dass er sich zurücklehnt und Däumchen dreht. Es bleibt bei der täglich intensiven Arbeit. Am Sonntag flog er in die Türkei, um Champions-League-Viertelfinalgegner Galatasaray Istanbul zu beobachten und kam mit einigen Erkenntnissen im Gepäck wieder in die spanische Metropole.

„Galatasaray spielt bereits seit vielen Jahren in der Champions League. Im Viertelfinale hat sich eines nie geändert: Die Teams, die bis dorthin kommen, schaffen das aus einem bestimmten Grund. In diesem Wettbewerb starten viele Teams, nun sind nur noch acht übrig. Man muss vor einer Auslosung nicht nervös sein, weil es keinen großen Unterschied zwischen den Teams gibt. Wen auch immer du bekommst  auch wenn sie vielleicht einen anderen Status genießen –, es wird keine einfache Aufgabe“, beschrieb der 50-Jährige zunächst seine Meinung zur Auslosung am vergangenen Freitag.

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„Galatasaray? Ich habe festgestellt, was ich vermutete…“

Daher kann der aus dem portugiesischen Setúbal stammende Übungsleiter auch nur voller Hochachtung von den Akteuren der Rot-Gelben sprechen. Er verriet: „Ich habe bereits einige Informationen, auch wenn manche Menschen sagen, ich würde nicht arbeiten, wenn ich ein Training meines Sohnes anschaue (Anm. d. Red.: Das tat er im Januar, anstatt der FIFA-Gala beizuwohnen). Ich mag Freizeit nicht, ich mag die Arbeit. Also habe ich am Sonntag, als jeder weg war, die Reise in die Türkei angetreten und dort festgestellt, was ich vermutete: Ein sehr gutes Champions-League-Team, das mit Drogba und Sneijder zwei Gewinner besitzt. Dazu mit Eboue, Melo, Riera und Muslera Spieler, die bereits bei großen Vereinen gespielt haben. Sie alle wissen, wie man auf diesem Level spielt und haben zusätzlich noch einen Trainer, der der beste in der Türkei ist. Wir haben Galatasaray bekommen, den türkischen Meister. Damit sind sie unser vierter Gegner in diesem Wettbewerb, der im Jahr zuvor die Meisterschaft gewinnen konnte. Wir haben schon im Achtelfinale unsere potentiellen Gegner beobachtet, weshalb bei jedem Spiel einer meiner Vertreter anwesend war.“

Mourinho staunt: „15.000 Fans trotz 700 km Entfernung“

Vor zwei Dingen am türkischen Meister haben die Merengues besonderen Respekt: Zum einen die fanatischen Fans, die die Türk Telekom Arenda regelmäßig in einen Hexenkessel verwandeln und zusätzlich als sehr reisefreudig gelten. „Wir dachten, dass Dortmund und Manchester schwer werden, aber das wird wirklich hart“, erzählte Mourinho von seinen Eindrücken des 3:1-Auswärtssieges gegen Kayserispor am letzten Wochenende. „Sie haben 700 Kilometer von Istanbul entfernt gespielt und es waren 15.000 Fans dabei! Wir müssen ein positives Ergebnis im Hinspiel erzielen. Etwas, was wir gegen Manchester nicht geschafft haben. Wir müssen uns einen kleinen Vorteil erspielen“, betonte Mou unmissverständlich. 

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„Drogba ist vielleicht mein Lieblingsspieler“

Der zweite Grund, weshalb„the Special One“, genauso wie viele Madridistas, demütig ist, ist der Star des aktuellen Spitzenreiters der Süper Lig: Didier Drogba. Den Ivorer hatte Mourinho bekanntlich von 2004 bis 2007 beim FC Chelsea unter seinen Fittichen. „Drogba ist mehr als nur Drogba“, fasste er ungewöhnlich zusammen. In der Presse wurde dieser Tage immer wieder davon berichtet, Mourinho habe den 35-Jährigen kritisiert und ihm Fähigkeiten abgesprochen. Der Portugiese hat dazu seine eigene Ansicht: „Alle Dinge, die in der Presse geschrieben werden, interessieren mich nicht, weil Drogba mich kennt und weiß, was ich für ihn fühle. Die Menschen können denken, dass es wahr ist. Man stelle sich vor: Ich gehe in die Türkei, arbeite, schaue das Spiel und verlasse das Spiel kurz vor dem Ende und sage dann schlechte Dinge über ihn. Ich würde nicht sagen, dass er mein Lieblingsspieler sei, weil ich viele spezielle Spieler trainiert habe. Aber wenn ich mich entscheiden würde, dann wäre es vielleicht Drogba. Er ist ein Spieler, der nicht von dieser Welt zu sein scheint.“

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Inhaltsverzeichnis

  1. Seite 1 Mourinho über Galatasaray Istanbul
  2. Seite 2 Mourinho über Manchester United
von
Marcel Hildmann

Sportjournalismus-Student, der seit dem CL-Sieg 2002 im Bann der Königlichen steht und seit vielen Jahren im World Wide Web sein redaktionelles Unwesen treibt. Aus Leidenschaft wird nun Beruf – REALTOTAL ist dafür die perfekte Plattform.

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