
„Für mich sind alle Spieler gleich“
MADRID. Die Hoffnung von Iker Casillas, nicht mehr mit José Mourinho und der leidigen Torwart-Diskussion konfrontiert zu werden, ist mit seinen Worten, er verspüre „keinerlei Rachegelüste“ gegen seinen Ex-Coach, nicht gerade gewachsen. Zwar ist der Übungsleiter aus Portugal längst über alle Berge, doch in einem weiteren Interview mit PUNTO PELOTA nahm er nochmals zu seinen Entscheidungen gegen den Welttorhüter Stellung. Mou gab dabei erneut klar zu verstehen, dass er mit dem Menschen Casillas kein Problem gehabt hätte. Lediglich die Leistungen des spanischen Schlussmanns seien für seine Degradierung verantwortlich gewesen. „Iker ist ein Spieler und für mich sind alle Spieler gleich. Vielleicht sind in Madrid nicht alle auf Gleichheit vorbereitet, aber ich habe immer jeden nach seiner Leistung und nicht nach seinem Namen, Status oder seiner Vergangenheit beurteilt. Ich bin ein Trainer, der beabsichtigt, meritokratisch zu handeln. Es soll der spielen, der in meinen Augen besser trainiert. Es ist eine ganz normale Situation. Bei Inter Mailand habe ich mit Materazzi eine Vereinslegende auf die Bank gesetzt, beim FC Chelsea spielte Terry zuletzt unter Benitez nicht. Die Leute können meinetwegen ruhig behaupten, dass Casillas besser als López ist. Ich akzeptiere deren Meinungen, aber als Trainer entscheide ich“, meinte der 50-Jährige ernst und goss mit folgender Aussage noch mehr Öl ins Feuer: „Lieber habe ich Probleme mit den Leuten, der Presse und der halben Stadt als mit mir selbst. Und ich hätte eines gehabt, wenn ich Casillas zuletzt hätte spielen lassen, weil er es nicht verdient hätte.“
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„Pérez wird zwei tolle Transfers tätigen“
Trotz der Verbannung des „heiligen Ikers“, mit der er es sich bei der Mehrheit der Madridistas verscherzte, sei Mourinho laut eigener Aussage ohne Groll gegangen. Sicher hätte er sich einen besseren Abschied mit dem einen oder anderen Titel mehr erwünscht, doch er sieht das Positive, das er in seiner Zeit bei den Königlichen erreicht hat. Für viele mögen das unterm Strich nur zwei Trophäen sein, „the Special One“ aber blickt über den Tellerrand hinaus: „Ich gehe mit einem guten Gefühl. Das Leben ist besser, wenn man die Dinge positiv betrachtet. Ich gehe als der, der eine unglaubliche Rekord-Meisterschaft mit Real Madrid gewonnen hat. Als der, der fantastische Beziehungen mit Leuten aus dem Verein und Leuten aus Valdebebas geknüpft hat. Ich bin den Leuten, die stets meinen Namen im Stadion riefen, sehr dankbar. Ich weiß, dass der Fußball von den Ergebnissen abhängt, aber auch als es schlecht lief, haben mich einige unterstützt. Viele haben offensichtlich gemerkt, dass mein Team und ich gute Arbeit leisten. Und das haben wir. Der neue Trainer wird in einer anderen, nicht so schwierigen Situation sein wie ich vor drei Jahren. Dem ärgsten Rivalen, der damals als unschlagbar galt, ist man nun psychologisch überlegen. Außerdem wird der Präsident in diesem Sommer zwei tolle Verpflichtungen tätigen“, so Mourinho, der allem Anschein nach in die Transferplanungen von Florentino Pérez eingeweiht ist.
Der neue Trainer wird in einer anderen, nicht so schwierigen Situation sein wie ich vor drei Jahren Mourinho sieht sich alles andere als gescheitert
Zum Ende seines wohl vorerst letzten Interviews mit einem spanischen Medium gab er seinen Anhängern aus Madrid noch warme Worte mit auf den Weg: „Den Fans, die mich unterstützt haben, wünsche ich aus London Gesundheit und Glücklichkeit und hoffe, dass ihr Real Madrid erfolgreich ist. Ich werde mit Chelsea sicher im Rahmen der Champions League schon bald ins Bernabéu zurückkehren…“
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