Interview

Mourinho: Weltelf ohne Real-Stars und Kritik an Weltfußballer-Wahl

Die große FIFA-Gala naht. Ehe der Fußball-Weltverband am 9. Januar Weltfußballer, Welttrainer, Weltelf und mehr bekannt gibt, stand José Mourinho, Ex-Coach der Königlichen und Welttrainer des Jahres 2010, der FIFA für ein Interview zur Verfügung. Dabei bezeichnete er Zinédine Zidane als Freund, kritisierte die Wahl des besten Fußballers und für eine mögliche eigene Weltauswahl fiel ihm kein aktueller Real-Star ein.

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WEST BROMWICH, ENGLAND - AUGUST 23: during the Barclays Premier League match between XXX and XXX on August 23, 2015 in West Bromwich, United Kingdom. (Photo by Michael Regan/Getty Images)
Mit Real gewann Mourinho drei Titel – Foto: Michael Regan/Getty Images

„Fokus liegt zu sehr auf Einzelspielern statt Teams“

ZÜRICH. Cristiano Ronaldo, Antoine Griezmann oder Lionel Messi? Am 9. Januar wird das Ergebnis der Wahl bekannt gegeben. José Mourinho bezeichnet sich nicht als „allzu großer Fan individueller Auszeichnungen“. Für ihn sei „Fußball ein Mannschaftssport. Mannschaften gewinnen Spiele und einzelne Spieler sind nicht so wichtig wie die Mannschaft. Die Medien und die Fans lieben diese Sache, aber viele Trainer nicht so sehr, denn es besteht ein gewisser Widerspruch zwischen dem, wofür wir arbeiten, und individuellen Auszeichnungen“.

Dennoch muss auch „the Special One“ anerkennen, dass es „Ausnahmespieler gibt mit einem derartigen Talent, dass sie Teams und Mitspieler stärker machen. Solche Spielertypen können die Spielweise und die Dynamik einer ganzen Mannschaft beeinflussen. Das sind für mich die wahren Ausnahmespieler. Ich habe nur eben das Gefühl, dass durch die Auszeichnungen der Fokus etwas zu sehr darauf gelegt wird. Eine Woche nach der Zeremonie geht es schon wieder los mit der Jagd für das nächste Jahr.“ Allerdings erkennt der 53-Jährige auch eine kleine Ungerechtigkeit im neuen Wahlverfahren der FIFA: Dass „Fans bei Abstimmungen meist für ihr Team abstimmen bedeutet, dass Fanlager großer Klubs immer dafür sorgen, dass ihre Spieler weit vorne landen.“

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Welttrainer? Mourinho gönnt es seinen drei Kumpels

Nun können neben Spielern natürlich auch Trainer am Montag bei „The Best“ abräumen. Wer hätte es verdient: Claudio Ranieri, Fernando Santos oder Zinédine Zidane? „Alle drei haben es verdient, in der Endauswahl zu stehen, denn alle drei haben wichtige Titel gewonnen“, sieht es Mourinho ausgeglichen. Auch aus persönlicher Sicht: „Ich bin mit allen dreien befreundet und kann mich daher über jeden Ausgang freuen. Ranieri hat ein wahres Wunder vollbracht, Fernando hat einen Traum wahr gemacht und Zidane hat die Champions League gewonnen.“

Mourinhos Weltelf? Kein Madrilene kommt in Frage

Elf Madrilenen befinden sich unter den 55 Kandidaten für die FIFPro Weltelf. Von einer eigenen Weltauswahl wollte sich Mourinho jedoch fernhalten. Unter den Namen, die sein Gedächtnis ausspuckte, befand sich nicht mal ein aktueller, sondern nur drei ehemalige Madrilenen aus Mourinhos Zeit bei Real (2010 bis 2013): „Sehr viele Spieler waren mit Leib und Seele dabei, als sie für mich gespielt haben. Wie könnte ich einige davon nennen und andere weglassen? Vitor Baia, Petr Cech, Julio Cesar… wie könnte ich nur einen wählen? Jorge Costa, Ricardo Carvalho, Marco Materazzi, Lucio, Walter Samuel, John Terry… wie könnte ich da wählen? Michaël Essien, Wesley Sneijder, Nemanja Matic, Costinha, Maniche, Xabi Alonso, Frank Lampard … wie könnte ich da wählen? Ich glaube nicht, dass ich diese Frage jemals beantworten werde, denn ich vergesse meine Kampfgefährten nie.“

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von
Nils Kern

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