
Benzema trifft aktuell wie am Fließband
MADRID. Er hat derzeit mehr als einen Lauf: Sechs Tore erzielte Karim Benzema wettbewerbsübergreifend in den vergangenen fünf Pflichtspielen. Allesamt entscheidende Treffer, wobei der 1:1-Ausgleich gegen Atlético (90. Spielminute), der Doppelpack beim 2:1 den FC Elche (73. und 90.) und der Führungstreffer beim 3:1 gegen Atalanta (34.) ganz besonders zum jüngsten Positivtrend beigetragen haben.
Die interne Torschützenliste von Real Madrid führt der 33-Jährige unangefochten an: Der Angreifer steht bislang bei 21 Toren aus 31 Saisonspielen – hat damit 15 Treffer mehr auf dem Konto als der zweitplatzierte Casemiro (sechs). Ist es erst Mitte März und läuft die Saison daher noch zwei Monate, hat der Franzose sogar eine realistische Chance, seinen eigenen Torrekord aus der Spielzeit 2011/12 (32 Tore) zu knacken.
In der Königsklasse unter den Besten
In der Champions League befinden sich mit Raúl (71 Tore), Robert Lewandowski (72), Lionel Messi (120) und Cristiano Ronaldo (134) nur vier Spieler vor Benzema (70), die mehr Treffer erzielt haben. Wird Reals Nummer 9 die Vereinsikone Raúl in Kürze einholen, dürfte ein Kopf-an-Kopf-Rennen mit Bayern Münchens 32 Jahre altem Lewandowski für eine zusätzliche Motivation sorgen. Beeindruckend auch: Benzema ist der einzige in den Top-5, der keinen Elfmeter in der Königsklasse verwandelte!
Benzema ist auf einem guten Weg, seine eigene Statistik aufzubessern und nach Rekorden zu greifen. Das mag wohl auch daran liegen, dass sich sein Spielstil nach dem Abgang von Cristiano Ronaldo gen Juventus Turin verändert hat. „Das Einzige, was ich sagen würde, ist, dass Cristianos Abgang mir ermöglicht hat, eine andere Rolle einzunehmen. Er schoss 50, 60 Tore im Jahr und man musste sich an sein Spiel anpassen“, erklärte der französische Goalgetter erst Anfang März.

Champions-League-Rekordtorjäger:
1. Cristiano Ronaldo: 140 Tore.
Vereine: Manchester United, Real Madrid, Juventus Turin.
(Foto: IMAGO / PA Images)

2. Lionel Messi: 129 Tore.
Vereine: FC Barcelona, Paris Saint-Germain.
(Foto: IMAGO / Revierfoto)

3. Robert Lewandowski: 99 Tore.
Vereine: Borussia Dortmund, FC Bayern München, FC Barcelona.
(Foto: IMAGO / NurPhoto)

3. Karim Benzema: 90 Tore.
Vereine: Olympique Lyon, Real Madrid.
(Foto: IMAGO / ZUMA Wire)

5. Raúl González Blanco: 71 Tore.
Vereine: Real Madrid, FC Schalke 04.
(Foto: imago images / Cordon Press/Diario AS)

6. Ruud van Nistelrooy: 56 Tore.
Vereine: PSV Eindhoven, Manchester United, Real Madrid.
(Foto: imago images / PanoramiC)

7. Thomas Müller: 54 Tore.
Vereine: FC Bayern.
(Foto: IMAGO / Agencia EFE)

8. Thierry Henry: 50 Tore.
Vereine: AS Monaco, FC Arsenal, FC Barcelona.
(Foto: IMAGO / Colorsport)

9. Alfredo Di Stéfano: 49 Tore.
Vereine: Real Madrid.
(Foto: IMAGO / Colorsport)
KB9 nimmt es mit CR7 auf
Und auch die Bilanz seit dem Wechsel von CR7 ist beeindruckend: Während Benzema seither 78 Tore und 24 Vorlagen in 132 Pflichtspielen (10.926 Minuten) vorzuweisen hat, es damit alle 107 Minuten auf eine Torbeteiligung bringt, liegt Ronaldo mit 95 Toren und 20 Vorlagen in 122 Pflichtspielen (10.506 Minuten) und einer Torbeteiligung je 91 Minuten nur knapp vor ihm. Außerdem hat der Angreifer des weißen Balletts seitdem mit 14 Toren in der Königsklasse genauso so viele erzielt wie sein früherer Sturmpartner es im Dress von Juventus Turin getan hat.
Real Madrid kann froh sein, weiterhin auf Benzema setzen zu können. Auch wenn zur kommenden Saison berechtigterweise ein weiterer Torjäger gefordert wird. Dass der Franzose allein im Sturmzentrum nicht ausreichend ist, belegen die Zahlen: Lag die Torquote der Königlichen in den letzten fünf Saisons mit Ronaldo noch bei mindestens 2,39 Treffern pro Spiel (Höchstwert 2016/17: 2,88), ging es im Anschluss bergab. In der laufenden Spielzeit sind im Vergleich nur 1,7 Tore je Partie.
Was ändert sich mittelfristig im Sturmzentrum?
Wen die Blancos ergänzend zu KB9 holen könnten, bleibt spekulativ und wird sich wenn erst im Sommer zeigen. Derweil bleibt auch offen, wie es mit dem seit 2009 in Madrid spielenden Stürmer mittelfristig weitergeht. Eine weitere Saison in Diensten von Real – davon kann ausgegangen werden. Im Sommer 2022 läuft jedoch auch dann sein Arbeitsvertrag in der spanischen Hauptstadt aus. Und so ist es gar nicht abwegig, dass er seine Fußballschuhe nicht in Madrid an den Nagel hängt, sondern zu Olympique Lyon zurückkehrt. Bis dahin werden die Königlichen und er aber noch das eine oder andere Tor bejubeln dürfen. Und Benzema seinen Lauf fortsetzen.
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