0Nach einem Abpfiff leert sich das Estadio Santiago Bernabéu immer recht schnell – die Spieler gehen direkt in die Kabinen, die Zuschauer meist zufrieden nach Hause. Als Reals nicht eingesetzte Reservespieler 20 Minuten nach dem gestrigen Ende der Pokal-Halbfinal-Hinspielpartie gegen Atlético (3:0) noch mal zum „Ausschwitzen“ auf dem Platz erschienen, war der Madrider Fußballtempel fast leer – fast! Aufgrund der zum Derby höheren Sicherheitsmaßnahmen durften rund 500 Atlético-Ultras ihren Block, hoch oben auf der Nordtribüne und umringt von Polizisten, noch nicht verlassen. Die Anhänger des Stadtrivalen schauten den glücklichen Gewinnern beim Auslaufen zu und hatten in ihrem Frust speziell einen Mann im Auge: Marcelo!
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Wie einige Medien berichten, stießen die Rot-Weißen im leeren Bernabéu unüberhörbare Affenlaute aus, als der 25-jährige Brasilianer auf ihre Ecke zulief. Wie während der 90 Minuten blieb der Linksverteidiger – zuletzt schon in Valencia und Donostia-San Sebastián Opfer von Rassismus – beim Treiben im oberen Rang passiv, blieb kurz stehen, schaute reglos hoch und fuhr kopfschüttelnd mit dem Auslaufen fort. Die Affengeräusche wurden lauter. Euphorisch, den Madrilenen doch noch irgendwie weh tun zu können, hallte es fortan „Marcelo ist ein Affe“ durch das leere Bernabéu. Damit noch nicht genug: Als Sohnemann Enzo wenig später zu seinem Vater lief, sollen die Ultras des Stadtrivalen noch einen drauf gesetzt haben. Laut dem Ohr eines ABC-Reporters riefen die Unbelehrbaren „Er ist nicht dein Vater“, der britische GUARDIAN wollte gar „Möge dein Vater sterben“ vernommen haben. Die Spieler auf dem Feld ließen sich nichts anmerken, dass die Schmähgesänge überhört wurden, kann man dennoch ausschließen.
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