
Frustriertem Präsidenten platzt der Kragen
LISSABON. Obwohl das Ausscheiden aus der Europa League gegen Atlético am kommenden Donnerstag noch abgewendet werden kann, herrscht bei dem portugiesischen Traditionsverein Sporting bereits Untergangsstimmung. Mittendrin: Fábio Coentrão.
Nachdem das Team von Jorge Jesús am Donnerstag das Viertelfinal-Hinspiel bei dem spanischen Titelaspiranten 0:2 verloren hatte, kritisierte der frustrierte Vereinsboss Bruno de Carvalho die Mannschaft wegen „grober Fehler“ und warf ihr vor, eine schlechte Einstellung an den Tag gelegt zu haben. Das Team stellte sich daraufhin gegen den Präsidenten und verteidigte sich in einem schriftlichen Statement, das am Freitag etliche Akteure auf ihren Profilen in den sozialen Netzwerken veröffentlichten. Auch Coentrão.
„Wir sind nicht perfekt und glauben nicht an perfekte Spieler, weil wir uns immer weiterentwickeln wollen! Wir sind Menschen! Es fehlt die Unterstützung von demjenigen, der unser Führer sein sollte“, wehrte sich die Truppe unter anderem.
Mit einer Mitteilung auf Facebook verkündete De Carvalho daraufhin die Suspendierung von gleich 19 Profis, zu denen auch Coentrão gehören soll. Dem ausgeliehenen Portugiesen sei sogar befohlen worden, mit sofortiger Wirkung zu Real Madrid zurückzukehren.
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Trainer Jesús: Niemand freigestellt
Trainer Jesús dementierte all das am Samstagabend allerdings auf einer Pressekonferenz, die aufgrund einer Sitzung zwischen dem Präsidenten, dem Coach und der Mannschaft mit dreistündiger Verspätung begonnen hatte. Niemand sei freigestellt worden, so Jesús. Und Coentrão werde am Sonntag gegen den FC Paços de Ferreira dabei sein, „wenn er physisch in einem guten Zustand ist. Ich werde alle nominieren, die zur Verfügung stehen“.
Coentrão will Karriere bei Sporting beenden – darf er das?
Dass der Abwehrspieler Sporting aufgrund seiner Wichtigkeit auch über die laufende Saison hinaus erhalten bleibt, galt bis vor kurzem als durchaus wahrscheinlich, wenngleich der Leihvertrag mit den Königlichen keine Kaufoption beinhaltet. Der Zoff macht seine Zukunft jedoch wieder fraglicher. „Ich würde gerne bis zum Ende meiner Karriere bei Sporting bleiben“, stellte Coentrão erst im März klar. Bei Real wird er trotz Vertrags bis 2019 nicht gebraucht. Mit Marcelo und Theo Hernández ist die linke Seite bestens besetzt.
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