Nach Platzverweis: Real-Kapitän Ramos ledert gegen Schiedsrichter

Sergio Ramos hat beim souveränen Start von Real Madrid in die neue Saison für einen faden Beigeschmack gesorgt. Der Kapitän sah gegen Deportivo La Coruña Gelb-Rot und holte anschließend zu einem verbalen Rundumschlag gegen die spanischen Schiedsrichter aus.

K H21.08.2017, 03:13 Uhr

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Sergio Ramos erlebte einen Abend zum Vergessen – *Foto: Octavio Passos/Getty Images*

„Mir gefällt das System in England mehr“

A CORUÑA. Sergio Ramos kochte mindestens so wie Deportivos Estadio Riazor in seinen besten Zeiten. „Jeder kann seine Meinung frei äußern. Ich finde, bei Länderspielen und in der Champions League sind die Schiedsrichter nachgiebiger als hier in Spanien. Mir gefällt das System in England viel mehr, wo sie das Spiel auch einfach mal laufen lassen“, sagte der Kapitän von Real Madrid mit ernster Miene nach Abpfiff.

Was war passiert? Referee José Luis González González hatte Ramos wegen eines vermeintlichen Ellenbogenschlags gegen Borja Valle in der 91. Minute die Ampelkarte gezeigt. Seine Kollegen brachten das 3:0 gegen La Coruña aufgrund der fortgeschrittenen Spielzeit zwar erwartungsgemäß souverän über die Bühne, doch der spanische Innenverteidiger kam nicht mehr aus dem Fluchen heraus. „Die zweite Gelbe war ein Witz. Ich sprang viel höher als Valle und berührte nur seine Schulter. Ich ging nie mit der Absicht in diesen Zweikampf, ihn zu verletzen“, verteidigte sich der Abwehrchef.

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Zoff mit Schweizer Nationalspieler

Mit seinem 18. Platzverweis im 405. Liga-Spiel zog Ramos mit den größten Rotsündern der spanischen Fußballgeschichte, Pablo Alfaro und Xavi Aguado, gleich. Der 31-Jährige ist in dieser Hinsicht also bei weitem kein Freund von Traurigkeit. Zumal er gegen Depor auch durchaus schon zuvor hätte vom Platz fliegen können, nachdem er mit dem Schweizer Fabian Schär heftig aneinander geraten war.

„Ich handele immer nur zum Wohle der Mannschaft. Als (Dani) Carvajal in der ersten Halbzeit eine Minute lang am Boden lag, spielten sie den Ball nicht ins Aus. Also machten wir das in dieser Situation auch nicht. Und dann drückte Schär seinen Kopf gegen die Wange von (Luka) Modrić, also schob ich ihn mit meiner Hand weg. Ich wollte niemanden angreifen, sondern meinen Mitspieler verteidigen“, erklärte Ramos den Aufreger in der 53. Minute. Der Schiedsrichter begnadigte ihn – bis zu jener Aktion in der Nachspielzeit. Obwohl Real Einspruch gegen den Platzverweis einlegen will, droht Ramos das Heimspiel am Sonntag gegen den FC Valencia (22:15 Uhr, im REAL TOTAL-Liveticker) zu verpassen.