
Unter Lopetegui: Trotz Courtois spielt Navas
MADRID. Für ein paar Wochen schien es noch so, als wäre er tatsächlich nicht vollständig zu verdrängen. 30 Millionen Euro hatte Real Madrid berappt, um Thibaut Courtois vom FC Chelsea loszueisen. Dennoch stand Keylor Navas auch nach der Verpflichtung des belgischen Torwarts immer wieder zwischen den Pfosten.
Julen Lopetegui ließ den Costa-Ricaner sowohl in der Champions League als auch im UEFA Super Cup und zwei Partien in der Primera División ran. Immerhin, war man unmittelbar nach Courtois‘ Unterschrift schließlich noch davon ausgegangen, dass Navas kein einziges Spiel mehr für die Königlichen bestreiten wird.
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„…und jetzt spiele ich nicht mehr“
Mit der Entlassung des Spaniers als Cheftrainer hat sich seine Situation aber dramatisch verschlechtert. Courtois ist jetzt in den beiden großen Wettbewerben, der Liga und der Königsklasse, gesetzt, Navas unter Neu-Coach Santiago Solari nur noch der Mann für die weniger bedeutenden Partien in der Copa del Rey. Am Donnerstag gibt es die nächste, wenn Drittligist UD Melilla zum Rückspiel in der ersten Runde ins Estadio Santiago Bernabéu kommt (16.15 Uhr, im REAL TOTAL-Liveticker und bei DAZN).
Bloß gegen einen solchen Underdog zum Zug zu kommen, entspricht nicht dem Anspruch eines Torwarts, der bei den Champions-League-Titeln 2016, 2017 und 2018 die Nummer eins war. So sprach Navas kürzlich in einem Interview bei „El Chiringuito“ auch über seine neue Rolle. „Ich habe dreimal in Folge die Champions League gewonnen. Und jetzt spiele ich nicht mehr“, hadert der 31-Jährige.
¡TIENES QUE VERLO! Keylor pasa por SU MOMENTO MÁS DIFÍCIL en el Real Madrid y NO SE MUERDE LA LENGUA. ¡A las 23:59h tenemos MEGACHIRINGUITO en MEGA! pic.twitter.com/6pacaS3bz3
— El Chiringuito TV (@elchiringuitotv) 29. November 2018
Es sei „eine schwere Situation. Ich habe aber den Glauben an Gott, dass sich alles zum Guten ändert“, so Navas. Dass das bei Real passiert, ist aber unwahrscheinlich. Zum einen, weil die Entscheidung pro Courtois vermutlich auch eine Anweisung aus der Chefetage ist. Präsident Florentino Pérez wird oft nachgesagt, er würde die Aufstellung mehr oder weniger mitbestimmen. Andererseits, da der Neuling derzeit aber auch zu überzeugen weiß.
Mangel an potentiellen Abnehmern – zumindest aktuell
Navas‘ Abgang aus Madrid dürfte daher trotz seiner kämpferischen Einstellung nur eine Frage der Zeit sein – zumal auch der Klub Interesse daran haben wird, den Mittelamerikaner wegen des 2020 auslaufenden Vertrags noch zu Geld zu machen.
Der Zeitpunkt einer sich anbahnenden Trennung liegt jedoch nicht allein in den Händen von Navas und Real. Gegenwärtig herrscht bei kaum einer europäischen Top-Adressen Handlungsbedarf im Tor. So muss es bei anderen Vereinen möglicherweise erst zu Transferbewegungen kommen, ehe Navas einen neuen Arbeitgeber findet.
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