
„Ich arbeite ab Juli mit einem persönlichen Coach“
FARO/STUTTGART. Stolz und Dankbarkeit ist das, was Sami Khedira verspürt, wenn er an seine Zeit bei Real Madrid zurückdenkt. Fünf Jahre lang hielt der gebürtige Stuttgarter seine Knochen für die Königlichen hin, gewann sämtliche Trophäen und reifte im Ausland als Mensch ungemein. Das vermutlich einzig Negative, das ihm in Erinnerung bleiben wird, sind die letzten Monate. Keine Einsätze, keine Anerkennung, kein vernünftiger Abschied.
Schmutzige Wäsche waschen will der Mittelfeldspieler, der den Klub „für immer im Herzen tragen“ werde, aber auf keinen Fall. „Ich habe in den letzten Tagen viel darüber gesagt, dass es bei Real nicht einfach war. Ich denke, Dankbarkeit kann man in unserem Beruf nicht immer erwarten, aber das ist auch völlig okay. Man muss sportlich, aber auch wirtschaftlich denken, deswegen bin ich auch überhaupt nicht böse. Es war vielleicht die schwerste Zeit in meiner fußballerischen Karriere, gesund und fit zu sein, gut zu trainieren, aber keine Chance zu haben. Es war klar, dass ich den Verein verlassen möchte, da ist es ein Stück weit verständlich, dass man die Spieler auf der gleichen Position bevorzugt, die noch länger Vertrag haben. Das fand ich unglaublich schade, aber deswegen habe ich relativ wenig Einsatzzeit bekommen. Obwohl ich gut trainiert habe, hatte ich keine faire Chance mehr. Deshalb war es eine unheimlich schwere Saison, aber auch eine sehr lehrreiche Zeit für mich. Ich bin glücklich über die neue Entscheidung und glücklich über die fünf Jahre, die ich in Madrid erleben durfte“, so der 28-Jährige, der zu Juventus Turin wechselt.
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Das nächste Abenteuer fernab der schwäbischen Heimat. Eines, das Khedira bestmöglich beginnen will. Nachdem er in der abgelaufenen Spielzeit zu gerade einmal 17 Einsätzen kam, greift er jetzt neu an und möchte durchstarten. Es geht wieder von null los. „Ich bin sehr optimistisch, dass ich mich wieder an meine alte Form herankämpfen kann. Ich werde ab 1. Juli mit einem persönlichen Coach an meiner körperlichen Fitness arbeiten“, so der Nationalspieler. Bundestrainer Joachim Löw heißt die Entscheidung, zur „Alten Dame“ zu gehen, übrigens gut: „Ich begrüße den Wechsel. Er hätte der Bundesliga sicher gut getan. Aber Juventus finde ich gut.“
„Ich ging ins Ungewisse und war mir sehr unsicher“
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