
Alle 74 Minuten ein Tor
MADRID. 26. Oktober 2012, von pauschal entschuldigendem Saisonbeginn kann derzeit keine Rede mehr sein – in der Liga sind acht, in allen Wettbewerben insgesamt sogar schon dreizehn Partien absolviert. Die aktuellen Tableaus streichen die Hoffnungen auf die nächste Rekord-Saison. Nach der besten Champions-League-Gruppenphase aller Zeiten im letzten Jahr steht man heuer mit „nur“ sechs Punkten auf Rang zwei in der Gruppe „D wie Décima“. Und angesichts des Acht-Punkte-Rückstands auf die galoppierenden Liga-Zugpferde Barcelona und Atlético verblassen auch hier die Erinnerungen an die spektakuläre vergangene Spielzeit. Nur einer widerspricht mit seinen Arbeitsbelegen der derzeit omnipräsenten Skepsis in der spanischen Hauptstadt: Cristiano Ronaldo.
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[dataset id=25] Dreizehn Spiele, sechzehn Tore. Der Portugiese trifft alle 74 Minuten – letzte Saison klingelte es alle 83 Minuten! Neun Mal in La Liga, fünf Mal in der Königsklasse (mehr als drei Tore kann sonst niemand aufweisen), doppelt in der Supercopa. Selbst wenn man diese beiden zusätzlichen Partien im spanischen Supercup aus der Statistik streichen würde – der 27-Jährige wäre immernoch der Top-Scorer der eurpäischen Top-Ligen. Nach anfänglichem Stotter-Start und der zwischenzeitlichen Traurigkeit (die keineswegs finanziellen Ursprung hatte!), fand Reals Nummer schnell in die Spur: Dem Doppelpack am dritten Spieltag gegen Granada sollten unter anderem zwei Dreierpacks gegen Deportivo La Coruña und Ajax Amsterdam folgen. Da kann die Konkurrenz in Europa nur schwer mithalten – Zlatan Ibrahimovi? hält Anschluss mit wettbewerbsübergreifend elf Toren, Bayerns Neuzugang Mario Mandžuki? mit zehn, Robin van Persie mit acht, Lazios Miroslav Klose mit sieben Treffern. In Spanien haben Lionel Messi insgesamt 15 (traf ebenfalls doppelt in der Supercopa) und Falcao zwölf Treffer zu verzeichnen.
Seine Zahlen stimmen, mannschaftlicher Erfolg bleibt noch aus
Auch wenn der mannschaftliche Erfolg bisher noch nicht abzusehen ist und der Rechtsfuß für den Geschmack des ein oder anderen Anhängers auf dem Platz zu oft die beleidigte Leberwurst mimt und hin und wieder die Defensivarbeit so gerne meidet, wie die nächste Auto Inspektion – seine Zahlen lassen in wohl bekannter „Calma, calma“-Manier jeden Kritiker verstummen. 78 Prozent seiner bisherigen 418 Pässe kommen an, letzte Saison lag diese Quote bei „nur“ 76 Prozent. Dabei gibt Ronaldo mit 6,8 Torschussversuchen pro Spiel genauso viel wie in der vergangenen Spielzeit ab (45 Prozent aufs Tor) und erleidet mit 2,3 Fouls nur knapp mehr als 2011/12 (2,2 Fouls pro Spiel). An den 28 Toren Real Madrids hat CR7 einen Anteil von 57 Prozent. Klingt stimmig, klingt erfolgreich. An ihm ist die derzeitige Fernglas-Position in der Primera División nicht auszumachen. Luft nach oben hat nicht nur er, dennoch gilt: Zahlen lügen nicht.
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