
Startelf
Kiko Casilla
Nach seiner entspannten Premiere gegen UD Las Palmas (3:1) erwartete den Rückkehrer im Ramón Sánchez-Pizjuán eine echte Bewährungsprobe. Eine Bewährungsprobe, die er mit keiner guten Note bestand. Casilla strahlte wie die gesamte Defensive weder Selbstvertrauen noch Sicherheit aus. Allen voran beim 1:1-Ausgleichstreffer agierte der Schlussmann unglücklich, als er den Eckball der Hausherren unterschätzte. Zwar leistete sich der 29-Jährige keinen Riesen-Lapsus, doch er war nicht zur Stelle, als seine Vorderleute ihn gut hätten gebrauchen können. REAL TOTAL-Note: 4.
Danilo
Evgen Konoplyanka, der Linksaußen Sevillas, hatte in seiner Laufbahn vermutlich selten so viele Freiheiten wie an diesem Abend. Die Seite Danilos glich zeitweise einem leeren Korridor, den der Ukrainer auszunutzen wusste. Die meisten Angriffe und gefährlichen Aktionen liefen über ihn. Danilo offenbarte einmal mehr, dass sein Stellungsspiel und Zweikampfverhalten eine ganze Menge zu wünschen übrig lassen. Offensiv-Vorstöße des Neuzugangs waren zudem Mangelware. REAL TOTAL-Note: 6.
Pepe
Fehlt es ihm nach seiner Verletzung schlichtweg an Spritzigkeit oder wird Pepe allmählich alt? Das schnelle Offensivspiel Sevillas stellte den portugiesischen Routinier vor enorme Probleme. Die Nummer 3 wirkte insbesondere im zweiten Durchgang überfordert und konnte nach dem Ausfall von Sergio Ramos keine Leader-Qualitäten demonstrieren. Beim entscheidenden 1:3 durch Fernando Llorente mangelten es ihm und Raphaël Varane an Zuordnung und Absprache. REAL TOTAL-Note: 5.
Sergio Ramos
Der Kapitän zeigte 30 bärenstarke Minuten, in denen er nichts anbrennen ließ und ein sehenswertes Seitfallzieher-Tor erzielte. Dann musste er aufgrund wiederkehrender Schulterschmerzen verletzungsbedingt ausgewechselt werden – sehr zum Leidwesen der Blancos. Mit Ramos ging Reals Stabilität. REAL TOTAL-Note: 1.
Nacho Fernández
Abgesehen auf Ramos derjenige Verteidiger, der halbwegs auf der Höhe war. Nacho konnte der Mannschaft zwar nicht das geben, was Marcelo ihr gegeben hätte, doch der Canterano präsentierte sich wieder einmal überwiegend solide. Nach dem Seitenwechsel verlor er den Faden und hatte seine liebe Not mit Vitolo, zuvor jedoch spielte er sehr selbstbewusst mit und überzeugte sogar mit guten Offensiv-Aktionen, wie beispielsweise einem Pfostenschuss nach elf Minuten. REAL TOTAL-Note: 4.
Casemiro
Der künftige Vater wollte sein privates Glück auch auf seinen Beruf übertragen, erwischte allerdings einen seiner schwächeren Tage im Trikot Reals. Zu Beginn wie das komplette Kollektiv ohne Probleme, kam Casemiro mit der steigenden Intensität Sevillas vom Kurs ab und ließ seine Leichtigkeit der letzten Wochen vermissen. Vor allem mit dem Ball am Fuß gelang dem Abräumer wenig Produktives. REAL TOTAL-Note: 4.
Toni Kroos
Ähnlich wie Casemiro begann Kroos stark, ließ dann aber nach. Die ersten Minuten des Deutschen waren äußerst gefällig – speziell sein Zusammenspiel mit Luka Modric – ehe er mehr und mehr untertauchte. In der zweiten Hälfte probierte er es wenigstens ein paar Mal aus der zweiten Reihe. Warum nicht öfter mal ein Herz greifen und abziehen? REAL TOTAL-Note: 3.
Luka Modric
Hinten grätschte er, vorne gestaltete und schoss er – kaum einer ackerte und rackerte so viel wie der Kroate. Modric gab nie auf, wenngleich auch er nach dem 1:1 nur selten seine spielerische Finesse zum Ausdruck brachte. REAL TOTAL-Note: 2.
Isco
30 Minuten Spielfreude und dann, wie auf Knopfdruck, nichts mehr. Der kreative Kopf stellte ebenso wie seine Kameraden das Fußballspielen eine Stunde zu früh ein, obwohl er insgesamt betrachtet gegen Sevilla eine minimale Leistungssteigerung im Vergleich zum PSG-Spiel verbuchte. Trotzdem: Dieser Isco ist noch immer sehr weit von seiner magischen Form der Hinrunde 2014/15 entfernt. REAL TOTAL-Note: 4.
Cristiano Ronaldo
Wo ist Cristiano Ronaldo? Was der amtierende Weltfußballer in Sevilla zeigte, grenzte fast schon an Arbeitsverweigerung. Man kann über seine suboptimale Rolle als Mittelstürmer im 4-4-2-System streiten, doch allein das entschuldigt nicht die antriebslose Körpersprache und die mangelnde Mannschaftsdienlichkeit, die die Nummer 7 derzeit an den Tag legt. Sinnbildlich für den traurigen Auftritt des Torjägers: Nach einem Sevilla-Patzer zog er selbst ab, anstatt die komplett blanken Modric und James zu bedienen. Es wäre womöglich das 2:2 gewesen – im Gegenzug kassierte Real das 1:3. REAL TOTAL-Note: 6.
Gareth Bale
Souverän und bemüht, aber ohne Fortuna. Auch nachdem sich mehr als die halbe Mannschaft abgemeldet hatte, versuchte Bale es weiter und suchte mit Dribblings und Schüssen das gegnerische Tor. Für einen ersten Einsatz nach mehrwöchiger Verletzungspause ordentlich. REAL TOTAL-Note: 3.
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Einwechselspieler
Raphaël Varane
Im Oktober nahezu unverbesserlich, hatte nach der Auswechslung von Ramos wohl niemand Zweifel daran, dass Varane es gut machen würde. Der Franzose rettete im zweiten Durchgang auch einmal auf der Linie, spielte ansonsten aber unerwartet schwach. Wie Pepe bot er seinen Kontrahenten zu viel Luft zum Atmen und verteidigte beim 1:3 abenteuerlich. REAL TOTAL-Note: 5.
James Rodríguez
Die einzig positive Erkenntnis der Partie in Sevilla: James ist wieder zurück! Der fast neun Wochen außer Gefecht gesetzte Kolumbianer kam bei seinem Comeback eine gute halbe Stunde zum Einsatz und stellte sofort mit einigen klugen Pässen und einem wunderbaren, wenn auch unter dem Strich wertlosen Treffer seine Klasse und Wichtigkeit für die Mannschaft unter Beweis. Nun bleibt zu hoffen, dass er sich während der Länderspielpause nicht erneut verletzt. Die Frage, die man Rafael Benítez stellen muss: Weshalb setzte er James, der laut eigener Aussage schon mehr als zwei Wochen fit ist, nicht von Anfang an ein? REAL TOTAL-Note: 1.
Jesé Rodríguez
Das Eigengewächs stand zehn Minuten auf dem Rasen, trat aber nicht speziell in Erscheinung. Für eine Bewertung reichte seine Einsatzzeit nicht aus.

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