Einzelkritik

Noten zum 14. Spieltag: Rodrygo blass, Kroos genial

Pflichtaufgabe gelöst! Mit einem 2:1 (1:0)-Erfolg über den FC Cádiz verabschiedet sich Real Madrid in die WM-Pause. In einem mitunter zähen Spiel zeigte Toni Kroos seinen großen Wert für die Merengues mit einer weiteren Gala-Vorstellung im Mittelfeld. Éder Militão stabilisierte die Defensive, während Lucas Vázquez und Fede Valverde das nicht in Gänze überzeugende Offensivspiel ankurbelten. Thibaut Courtois und David Alaba wackelten hingegen.

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Rodrygo, Kroos
Rodrygo findet gegen Cádiz nicht zu seinem Spiel, Toni Kroos avanciert hingegen zum Matchwinner – Fotos: Imago

Startelf

Thibaut Courtois

Seit seinem Verletzungscomeback scheint der Belgier noch nicht wieder in der gewohnten Form zu sein. Zwar parierte der frisch gekürte Welttorhüter gegen Sobrino stark (53.). Beim Anschlusstreffer der ansonsten harmlosen Gäste hatte der 1,99-Meter-Mann jedoch seine Finger im Spiel. So konnte der Weltklasse-Keeper Bongondas Abschluss nur prallen lassen – ganz zur Freude von Lucas Pérez, der das Leder im Nachsetzen über die Linie drückte. Ein Fehler, der nach mehr als zwei Jahren auf absolutem Weltklasseniveau selbst einem Thibaut Courtois passieren kann. REAL TOTAL-Note: 4.

Lucas Vázquez (bis zur 88. Spielminute)

Gute Leistung des Galiciers! Zwar gelang dem Carvajal-Vertreter im letzten Drittel nicht alles, wenn der 31-Jährige jedoch die Möglichkeit hatte, schaltete er sich mit guten Tiefenläufen in das Offensivspiel der Hausherren ein. 99 Ballaktionen, drei Key-Pässe sowie ein gefährlicher Torabschluss per Außenrist (48.) stellen auch statistisch einen guten Arbeitsnachweis dar. REAL TOTAL-Note: 2,5.

Éder Militão

Stabilisierte die gegen Rayo noch vogelwilde Hintermannschaft mit einem souveränen Auftritt. Sowohl am Boden (drei Klärungen, ein direkter Ballgewinn) als auch in den Luftduellen (sechs gewonnene Kopfballduelle) war der Brasilianer fast immer zur Stelle, bevor es brenzlig werden konnte. Zudem ebnete er den Blancos mit seinem gut gesetzten Kopfball kurz vor der Pause (40.) den Weg zum wichtigen Heimsieg. REAL TOTAL-Note: 2.

David Alaba

Wirkte an diesem Abend als einziger Verteidiger in der ansonsten souveränen Viererkette nicht voll auf der Höhe. So stand der Österreicher sowohl vor Sobrinos Chance (53.) als auch vor dem Anschlusstreffer der Gäste (82.) deutlich zu tief. Kassierte zudem eine unnötige gelbe Karte und versprühte nur selten die Alaba-typische Dynamik. REAL TOTAL-Note: 4.

Ferland Mendy

Nach der katastrophalen Leistung am Montagabend präsentierte sich der Franzose vor allem defensiv stark formverbessert. So war der Außenverteidiger stets aufmerksam und überzeugte mit einem guten Stellungsspiel. Waren die Merengues im Vorwärtsgang, agierte der 27-Jährige im Positionsspiel souverän, entfachte aber nur selten Dynamik. REAL TOTAL-Note: 3.

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Luka Modrić (bis zur 85. Spielminute)

Zwar wirkte der Kroate in seinen Aktionen deutlich klarer als am Montagabend. Die gewohnte Leichtigkeit vermochte der Kreativkopf aber nur selten zu versprühen. Mit Blick auf die Statistik suggerieren 107 Ballaktionen und ein Key-Pass einen immensen Einfluss auf das Spiel der Blancos. Im Vergleich zu Nebenmann Kroos blieb der „Abuelo“ aber eher blass – und ließ zudem auf unerklärliche Weise eine hundertprozentige Torchance liegen (79.). REAL TOTAL-Note: 3,5.

Aurélien Tchouaméni

Nach seinem fahrigen Auftritt bei Rayo zeigte der Abräumer eine gute Reaktion und lieferte über 90 Minuten eine solide, wenn auch nicht begeisternde Vorstellung ab. So gewann der Franzose gegen einen harmlosen Gegner zum einen viele Zweikämpfe (fünf Klärungen, ein direkter Ballgewinn). Zum anderen agierte der Casemiro-Nachfolger passsicher (knapp 99 Prozent Passquote) und steuerte einige gute Bälle im Übergangsspiel bei. REAL TOTAL-Note: 2,5.

Toni Kroos

Ohne Frage der beste Akteur auf dem Platz! Dass der Deutsche bei Real Madrid noch immer kaum (oder eben gar nicht) ersetzbar ist, hat nicht zuletzt das Spiel am Montag verdeutlicht. Fehlte den Königlichen bei Rayo noch die ordnende Hand im Mittelfeld, füllte der 32-Jährige diese Rolle gegen Cádiz hervorragend aus. Ob als brillanter Assistgeber vor Militãos Kopfballtreffer (40.) oder als Torschütze per wuchtigem Distanzschuss (71.) – ohne den Maestro wäre die Hürde Cádiz deutlich schwieriger zu nehmen gewesen. 111 Ballaktionen, 93 Prozent Passquote, vier (!) Key-Pässe und zudem viele gewonnene Defensivzweikämpfe lesen sich darüber hinaus wie ein Gedicht. Vielleicht hätte Hansi doch anrufen sollen (falls er das nicht ohnehin getan hat). REAL TOTAL-Note: 1,5.

Real Madrid Trikot

Federico Valverde

„Fede“ mag in dieser Spielzeit zwar bereits spektakulärere Auftritte abgeliefert haben. Mit sinnvollen Tiefenwegen, einigen guten gruppentaktischen Aktionen (Doppelpässe, Überlaufen) und dem gewohnten Ballschleppen war der Uruguayer dennoch an vielen guten Offensivaktionen der Hausherren beteiligt. Mit etwas mehr Fortune im Abschluss hätte sich der Publikumsliebling, der zudem drei Key-Pässe spielte, nach feiner Kombination auch selbst in die Torschützenliste eintragen können (54.). REAL TOTAL-Note: 2,5.

Rodrygo Goes (bis zur 82. Spielminute)

Ähnlich wie schon am Montag fand der Brasilianer nicht in sein Spiel. Zwar kam der erneut als Mittelstürmer aufgebotene WM-Fahrer zu drei Torabschlüssen. Ernsthafte Torgefahr konnte der 21-Jährige aber nicht kreieren. Folgerichtig, dass Ancelotti den Angreifer in der Schlussphase auswechselte. REAL TOTAL-Note: 4.

Vinícius Júnior

Hatte Schwierigkeiten, in die Partie zu finden und nahm sich mit (größtenteils nachvollziehbaren) Diskussionen den Fokus auf das Wesentliche. Mit zunehmender Spielzeit entwickelte der Flügelflitzer mehr Zug im letzten Drittel und hätte durch einen eigenen Abschluss (77.) sowie der Weltklasse-Vorarbeit vor Modrićs Top-Chance (79.) die endgültige Entscheidung herbeiführen können. REAL TOTAL-Note: 3.

Einwechselspieler

Daniel Ceballos (ab der 82. Spielminute)

Galt als möglicher Startelfkandidat, musste sich allerdings mit wenigen Einsatzminuten begnügen. Schade. Ohne Bewertung.

Eduardo Camavinga (ab der 85. Spielminute)

Dass das Geburtstagskind nur wenige Minuten mitwirken durfte, unterstreicht die (völlig normalen) Schwierigkeiten in Camavingas zweiter Saison an der Concha Espina. Nach dem schwachen Auftritt der Blancos am Montagabend hat der 20-Jährige insgeheim sicherlich auf mehr Einsatzzeit gehofft – genau wie viele Madridistas. Ohne Bewertung.

Nacho Fernández (ab der 88. Spielminute)

Sollte den wichtigen Heimerfolg absichern und trat in seinen sechs Einsatzminuten nicht in Erscheinung. Ohne Bewertung.

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Trainer

Carlo Ancelotti

Wer gewinnt, behält in der Regel Recht. Dass der „Mister“ aber kaum rotiert hat und Spieler wie Ceballos und Camavinga erneut keine wirkliche Rolle spielten, hinterlässt bei so manchem Real-Fan sicherlich weiterhin Fragezeichen. Unter dem Strich gelang es dem Italiener allerdings, die Lücke auf den FC Barcelona zu minimieren, sodass der Meister nach der WM-Pause zumindest in unmittelbarer Schlagdistanz ist. In puncto Rotation sollte sich der Erfolgstrainer dennoch überlegen, dem einen oder anderen Bankspieler mehr Einsatzzeit zu gewähren. REAL TOTAL-Note: 3,5.

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Kommentare
Wenn man sich die Wiederholung von dem Schlag von Fali an Rodrygo nochmal ansieht muss man sich schon fragen wie das keine Tätlichkeit war...
Ich weiß nicht wie euch es geht, aber in den letzten Partien hatte ich schon das Gefühl, dass unsere 2 Brasilianer sehr offensichtlich vom Gegner mit übertrieben harten Aktionen, Schubsern, usw. provoziert wurden. Ich finde da sollten Schiris schon mal ein Exempel stationieren, sonst wird das ja immer schlimmer.
 
Zuletzt bearbeitet:
Wenn man sich die Wiederholung von dem Schlag von Fali an Rodrygo nochmal ansieht muss man sich schon fragen wie das keine Tätlichkeit war...
Ich weiß nicht wie euch es geht, aber in den letzten Partien hatte ich schon das Gefühl, dass unsere 2 Brasilianer sehr offensichtlich vom Gegner mit übertrieben harten Aktionen, Schubsern, usw. provoziert wurden. Ich finde da sollten Schiris schon mal ein Exempel stationieren, sonst wird das ja immer schlimmer.

Voll bei dir nach dem Rayo spiel hat mann gesehen das wenn mann die beiden Provoziert und nervt sie sich nicht mehr auf das spiel konzentrieren und nur noch am Diskutieren sind bei Goes ist das noch nicht so Stark aber bei Vini das Problem ist das sie sogar teilweise zurecht diskutieren und sich beschweren und das kann dann eben nicht sein da gestern hätte es mindestens eine Rote geben müssen….. ich hoffe das behruigt sich nach der Pause da die beiden da schon echt häufig ganz schön hart angegangen wurden….
 
Fede und auch Tchoua kommen viel zu gut weg. Speziell Fede war 2-3 Klassen schlechter also noch vor wenigen Wochen. Tchoua ist nach seiner Verletzung noch nicht der alte vor allem defensiv..
 

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