
Startelf
Alphonse Areola
Legte mit einer schwachen Abwehr gegen Isaks eigentlich harmlosen Distanzschuss Ødegaard das 1:0 selbst auf und machte beim relativ zentralen Abschluss des Norwegers ebenfalls keine gute Figur. Im Anschluss an das erste Gegentor merklich verunsichert und vor allem beim Herausspielen von hinten heraus mit vielen Ungenauigkeiten. Bei den restlichen Gegentreffern zwar machtlos, insgesamt aber mit einer schwachen Vorstellung. REAL TOTAL-Note: 5.
Nacho Fernández
Dass offensiv vom Canterano auf der Rechtsverteidiger-Position keine Wunderdinge zu erwarten sind, ist bekannt, doch diesmal präsentierte sich „Nachete“ auch defensiv hoch anfällig. Ließ sich vor dem 0:2 von Oyarzabal düpieren und leitete – wenn auch unglücklich und unfreiwillig – das 0:3 direkt ein, insgesamt wirkte der Allrounder extrem wacklig und offenbarte große Probleme im direkten Zweikampf. Im Spiel nach vorne lieferte das Eigengewächs bis auf das Tor am Ende keinerlei Input und fiel vorrangig durch schlecht getimete oder abgeblockte Flankenversuche auf. Insgesamt ein rabenschwarzer Abend für die Nummer 6. REAL TOTAL-Note: 5.
Éder Militão
Lange Zeit noch der Beste in Reals vogelwilder Defensive, da der Brasilianer in Halbzeit eins einige aussichtsreiche Konter der Gäste dank seiner Schnelligkeit und seinem guten Stellungsspiel im letzten Moment noch zu verhindern wusste. Nach dem Seitenwechsel ließ sich aber auch der Varane-Vertreter vom Chaos seiner Nebenleute anstecken und machte vor allem beim 1:4, als er komplett den luftleeren Raum verteidigte statt sich am völlig blanken Isak zu orientieren, eine schlechte Figur. Mit zunehmender Spieldauer häuften sich zudem die Abspielfehler, insbesondere im Spielaufbau zeigte sich der 22-Jährige phasenweise zu risikofreudig. Unter dem Strich der bislang schwächste Auftritt im weißen Trikot. REAL TOTAL-Note: 4,5.
Sergio Ramos
Es war mal wieder einer dieser Abende, an denen der Kapitän jeden Madrid-Fan zur Weißglut treibt. Schaffte es über die gesamten 90 Minuten nicht wirklich, Struktur ins Defensivspiel zu bringen, und verteidigte phasenweise völlig kopflos, sodass die königliche Defensive ein ums andere Mal ordentlich entblößt wurde. In Halbzeit eins konnte Militão noch einiges kaschieren, nach dem Seitenwechsel brachen dann jedoch alle Dämme. Symptomatisch der Treffer zum 0:2, als Ramos Isak komplett aus den Augen verlor und – analog zu Militão beim 1:4 – völlig verloren im leeren Raum agierte. Die Offensivbemühungen in allen Ehren, doch an solchen Abenden ist man durchaus geneigt, dem Abwehrchef das Konzentrieren auf seine Kernaufgabe mit Nachdruck nahezulegen. REAL TOTAL-Note: 5.
Marcelo
Wenn dein Tor in der 59. Minute deine erste wirklich gelungene Aktion im Spiel darstellt, muss zuvor einiges schief gelaufen sein. Reals Vize-Kapitän orientierte sich in gewohnter Manier eher nach vorne, vernachlässigte die Defensivarbeit dabei aber nahezu komplett. Der Brasilianer hatte seine Flanke über die gesamten 90 Minuten nicht im Griff und stellte vor allem beim 1:4 gefühlt das Verteidigen ein. Auch nach vorne extrem fahrig und mit kaum Durchschlagskraft, wenngleich in den letzten 30 Minuten leichte Besserung einkehrte. Insgesamt viel zu wenig, um Mendy in seiner aktuellen Verfassung den Stammplatz streitig zu machen. REAL TOTAL-Note: 5.
Federico Valverde (bis zur 76. Minute)
Auch der Uruguayer erwischte diesmal nicht den besten Abend. Sowohl für die offensiver ausgerichteten Kroos und James als auch den extrem hoch agierenden Marcelo abzusichern und gleichzeitig auch noch Impulse für das Spiel nach vorne zu liefern, erwies sich an diesem Abend als unmögliche Aufgabe. Reals Shootingstar fand trotz enormer Laufleistung nie wirklich Zugriff in den Zweikämpfen und konnte seine Stärken im Spiel nach vorne kaum zur Geltung bringen. Das lag letzten Endes jedoch vermutlich eher an der fehlenden kollektiven Balance als an Valverde selbst. REAL TOTAL-Note: 4,5.
Toni Kroos
Es gibt eine Sache, die Toni Kroos überhaupt nicht leiden kann: Wenn das Spiel um ihn herum hektisch wird und das eigene Team die Struktur verliert. Leider war genau das gegen die Basken der Fall, weshalb der Greifswalder der Partie nie so wirklich seinen Stempel aufdrücken konnte. Phasenweise konnten die Madrilenen und Kroos das Spiel zwar in gewohnter Manier an sich reißen, in vielen Momenten wirkte das Spiel der Königlichen jedoch sehr hektisch und auch beim deutschen Nationalspieler schlich sich so oftmals der ungewohnte Fehlerteufel ein. Gegen den Ball fand die Nummer 8 überdies kaum statt, was vor allem in der Abwesenheit Mendys und Casemiros begründet liegen dürfte. REAL TOTAL-Note: 4.
James Rodríguez (bis zur 45. Minute)
Bemüht und fleißig, gleichzeitig aber auch glücklos. Der Kolumbianer war viel unterwegs, holte sich einige Bälle tief ab, zauberte den einen oder anderen feinen Pass aus dem Fußgelenk und hatte auch einen gefährlichen Abschluss zu verzeichnen, unter dem Strich mangelte es dem Edeltechniker aber ebenfalls an der finalen Durchschlagskraft. In der Defensive zwar lauffreudig, hatte aber immer wieder mit Positionierungs- und Abstimmungsproblemen mit Nacho zu kämpfen. REAL TOTAL-Note: 4.
Brahím Díaz (bis zur 76. Minute)
Wurde für seine bisherigen starken Copa-Auftritte belohnt und versuchte Zidanes Vertrauen auch zu rechtfertigen. Der junge Spanier zeigte sich sehr bemüht und suchte immer wieder den Weg in die Spitze, fand aber zu selten das richtige Maß im Dribbling. Rannte sich oft im gegnerischen Abwehrverbund fest oder ließ sich äußerst einfach abkochen. Nach dem Seitenwechsel merklich klarer in seinen Aktionen und der schönen Vorarbeit zum zwischenzeitlichen 1:3. Unter dem Strich jedoch ebenfalls nicht effizient genug in seinen Aktionen. REAL TOTAL-Note: 3,5.
Karim Benzema
Ein paar nette Kombinationen mit den Außenspielern und ein gefährlicher Abschluss – der Arbeitsnachweis von Reals Nummer 9 in Halbzeit eins las sich doch arg überschaubar. Nach dem Seitenwechsel war der Franzose dann besser ins Spiel eingebunden, so wirklich in Fahrt kam der königliche Torjäger aber nie – und das merkte man dem Spiel der Blancos auch deutlich an. REAL TOTAL-Note: 4,5.
Vinícius Júnior
Während die Defensivabteilung ein Waterloo erlebte, drehte der Brasilianer an vorderster Front ordentlich auf. Durch seine Geschwindigkeit und seine Fähigkeiten im Dribbling stellte er Sociedads Abwehr immer wieder vor große Probleme und beschwor so zahlreiche gefährliche Situationen herauf. Beklagte man sonst die Abschlussschwäche des Nachwuchsstürmers, so waren es diesmal vorrangig die Nebenleute, welche die Vorlagen des Linksaußen nicht zu verwerten wussten. Bei seinem Kopfballtreffer hauchzart im Abseits, reichte es immerhin zur Vorlage für Rodrygos 2:4. Was aber darüber hinaus imponierte, war „Vinis“ Defensivarbeit, die in einigen Ballgewinnen mündete. In dieser Form definitiv ein Kandidat für die Startformation. REAL TOTAL-Note: 2.
Einwechselspieler
Luka Modrić (ab 46. Minute)
Ersetzte den augenscheinlich angeschlagenen James und sollte wohl auch für mehr Balance sorgen, was jedoch nicht so wirklich gelang. Der Kroate blieb die gesamte Zeit über unsichtbar und konnte dem Spiel keine neuen Impulse liefern. REAL TOTAL-Note: 4,5.
Rodrygo Goes (ab 76. Minute)
Mit seiner Geschwindigkeit am Ende nochmals ein großer Unruheherd und immerhin einem Treffer. Keine Bewertung.
Luka Jović (ab 76. Minute)
Kam wieder einmal in die Partie, als die Messe eigentlich schon gelesen war. Keine Bewertung.
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Trainer
Zinédine Zidane
Durch die krankheitsbedingten Ausfälle von Casemiro und Carvajal zu Umstellungen in der Defensive gezwungen, lässt sich zumindest diskutieren, ob die extrem offensive Variante mit Marcelo und James sowie drei Stürmern in Abwesenheit Casemiros die richtige Variante gewesen ist. Auch der Zeitpunkt der offensiven Wechsel erscheint (nicht zum ersten Mal) reichlich spät, möglicherweise hätten jene Impulse zu einem früheren Zeitpunkt noch mehr Druck entfachen können. Auch der Matchplan insgesamt wirkte diesmal nicht wirklich passend. REAL TOTAL-Note: 5.
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