
Startelf
Thibaut Courtois
Sicherlich gab es schon Phasen – auch wenn es in dieser Szene nicht der Fehler des Belgiers war -, da hätte Courtois sich beim vermeidbaren 0:1 besser angestellt und den Ball vielleicht sogar gehalten. Für den Hünen hatte der Abend schon suboptimal begonnen, schläfrig wurde er vom anrauschenden Williams beinahe überrascht, sodass er den Ball nur noch ins Aus klären konnte – ein wenig sinnbildlich für sein nicht ideales Passspiel. In der Schlussphase verschaffte Courtois seinen Vorderleuten mit einer starken Tat im Eins-gegen-eins zumindest noch etwas Luft. REAL TOTAL-Note: 3,5.
Lucas Vázquez
Auch wenn ein sichtlich engagierter, aber sehr unsauberer Lucas Vázquez bis auf zwei Szenen kein miserables Spiel machte, erzählen Statistiken – meiste Ballkontakte (120), fünf Schlüsselpässe, vier Tacklings, drei Klärungsaktionen – eben nicht immer die ganze Wahrheit. Ein fahriger Fehlpass vor dem 0:1 und eine ganze Fehlerkette inklusive verschuldetem Elfmeter vor dem 0:2 kosteten die Königlichen das Finale. Daher nur: REAL TOTAL-Note: 5,5.
Raphaël Varane (bis 46. Minute)
Der Weltmeister benötigte (nicht nur) in einer Szene klare Anzeichen von Toni Kroos, wo es denn jetzt genau lang gehen soll. Mehrmals wirkte Varane auch gegen den Ball passiv und abwesend, so trifft ihn, der nicht besser zu Raúl García aufschloss, beim ersten Gegentreffer durchaus eine Teilschuld. Dass der wohl angeschlagene Franzose nicht ganz auf der Höhe war, bestätigte seine Auswechslung in der Halbzeitpause. REAL TOTAL-Note: 4.
Sergio Ramos
Was Varane und der ihn ersetzende Nacho „übrig ließen“, arbeitete der auch gut nach vorne verteidigende Capitán solide weg (drei Klärungsaktionen). Im gegnerischen Strafraum war Ramos gefährlich wie eh und je – allerdings mehrmals nicht konsequent. In der Schlussminute hätte er artistisch beinahe einen skurrilen Handelfmeter herausgeholt, den es glücklicher- und gerechterweise nicht gab. REAL TOTAL-Note: 2,5.
Ferland Mendy
Eine Chance für Athletic (durch Muniain) ließ Mendy über seine Seite zu – und ansonsten wenig anbrennen. Umso mehr kurbelte der dynamische Franzose, mal wieder häufig als inverser Außenverteidiger in Aktion, nach vorne an: 108 Ballkontakte, drei Schlüsselpässe und drei erfolgreiche Dribblings (Bestwert) belegen das. Eine Vorlage zum vermeintlichen 2:2 wurde Mendy wieder gestrichen – Benzema hatte im Abseits gestanden. REAL TOTAL-Note: 2.
Luka Modrić (bis 67. Minute)
Es gab in dieser Saison schon einige Spiele, nach denen man sich fragte, ob dieser omnipräsente Luka Modrić wirklich schon 35 ist. Gegen Bilbao spielte der ausnahmsweise selten spritzige und kaum handlungsschnelle Kroate eine der anderen, altersgerechteren Partien, die man ihm bei diesem Spielplan und seinen Einsatzzeiten aber verzeihen kann. REAL TOTAL-Note: 3,5.
Casemiro
Einen modrićesken Pass hob stattdessen Brandungsfels Casemiro in den baskischen Strafraum, den Eden Hazard jedoch nicht veredeln konnte. Der Brasilianer staubsaugte (drei abgefangene Bälle), gestaltete für Modrić mit (drei Schlüsselpässe), rückte aber auch mal zu forsch nach vorne oder trabte zu langsam auf seine Position zurück – das komplette Casemiro-Paket eben. Seinen Auftritt als bester königlicher Mittelfeldmann untermauerte er mit einer schönen Kopfball-Vorlage für Benzema. REAL TOTAL-Note: 2,5.
Toni Kroos
Die Kugel häufig mit einem Kontakt weitergespielt, aber auch nicht so richtig viele Ideen gehabt – Kroos’ bester Einfall war ein direkter Druckpass auf Hazard, nach dessen Querpass Asensio den Pfosten traf. Ansonsten war der für seine Verhältnisse ungenaue Greifswalder (86,5 Prozent Passquote) mit vier Abschlüssen nach Asensio schussfreudigster Madrilene – doch auch hier zielte die Nummer 8 nicht präzise genug. REAL TOTAL-Note: 3.

Marco Asensio
Zunächst war Asensio, was immer einen faden Beigeschmack hat, „stets bemüht“ – im zweiten Durchgang aber einfach nur zu bemitleiden. Der Linksfuß, der sich permanent aufrieb, das Spiel verlagerte und Angriffe einleitete, scheiterte mit seinen Versuchen zweieinhalbmal am Aluminium – mit mehr Fortune wäre er wohl zum großen Matchwinner einer allumfassenden Asensio-Gala geworden. Aber: Von sechs Schüssen sollte schon wenigstens einer aufs Tor kommen. REAL TOTAL-Note: 2.
Karim Benzema (bis 88. Minute)
Aus individueller Sicht zog am Ende zumindest Torgarant Benzema seinen Kopf noch aus der Schlinge. Im Rosaleda trieb sich der mitspielende Neuner einmal mehr überall in der gegnerischen Hälfte herum, ohne aber wirklich Teil des Spiels zu werden – was auch an seinen zu verkünstelten Aktionen lag. Per Abstauber schlug der 33-Jährige in der Schlussphase dann dennoch zu, wonach er in der Folge – zu spät – zu dem Faktor wurde, den Madrid in Málaga schon früher benötigt hätte. REAL TOTAL-Note: 3,5.
Eden Hazard (bis 67. Minute)
Hazard begann ähnlich „halbgar“ wie Asensio – in der Anfangsphase geriet er bei seinem Hochkaräter ins Straucheln -, verbesserte sich anschließend aber nur unwesentlich. Die beste Szene des Belgiers, der trotz guter Ideen weiterhin die erhoffte Durchschlagskraft vermissen lässt, war sein überlegter Querpass auf Asensio, der den Pfosten traf. Als Benzema schließlich verkürzte, stand Hazard schon nicht mehr auf dem Rasen. REAL TOTAL-Note: 3,5.
Einwechselspieler
Nacho Fernández (ab 46. Minute)
Gab sich zwar aufgeweckter als Varane, aber kein besseres Bild ab. Kam nicht nur zu spät gegen Muniain, der aus wenigen Metern vorbeiköpfte. REAL TOTAL-Note: 4.
Vinícius Júnior (ab 67. Minute)
Seine größte Qualität, die Schnelligkeit, brachte der Brasilianer in einer knappen halben Stunde selten ein. Seine Präsenz zerrte die letzte baskische Kette zumindest in die Breite, was auch beim Verlagern half. Ohne Bewertung.
Fede Valverde (ab 67. Minute)
Konnte sich weniger beteiligen als sonst, tat dies mit seiner Flanke aber immerhin am Anschlusstreffer. Wurde vermutlich auch zur Kontersicherung eingewechselt. Ohne Bewertung.
Mariano Díaz (ab 88. Minute)
Nicht zum ersten Mal hätte Mariano nur wenige Minuten für einen Impact benötigt – diesmal hatte es nicht sollen sein. Ohne Bewertung.
Trainer
Zinédine Zidane
Zidane traf zwar keine falsche Entscheidung, indem er in einem solchen Spiel seine Bestbesetzung auf den Platz schickte – dass diese, die in großen Spielen doch häufig glänzt, teilweise aber überspielt war, hatte er durch mangelnde Rotation irgendwo trotzdem zu verantworten. Wechselte diesmal zu eher akzeptablen Zeitpunkten, hätte am Ende – als Madrid ohnehin „All In“ gehen musste – aber auch Benzema und Mariano zusammen stürmen lassen können. REAL TOTAL-Note: 4.
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