Historie

Özil präferierte Barça – Guardiolas Desinteresse ließ Transfer scheitern

Es ist kein Geheimnis, dass Mesut Özil vor seiner Zeit bei Real Madrid ein Sympathisant des FC Barcelona war. Deshalb präferierte der inzwischen 28-Jährige als damaliges Talent von Werder Bremen auch, nach Katalonien zu wechseln. Das verrät Özil in seinem Buch „Die Magie des Spiels“. Pep Guardiolas Desinteresse ließ den Offensiv-Star stutzig werden und den Transfer platzen.

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Mesut Özil Real Madrid
Özil spielt seit September 2013 in England für Arsenal – Foto: Lars Baron/Bongarts/Getty Images

Barça, Real, Bayern, Arsenal und United kamen infrage

MADRID/LONDON. Der Shootingstar der Weltmeisterschaft 2010 hörte auf den Namen Mesut Özil. Kein Wunder, dass die europäischen Top-Vereine schon während des Turniers Schlange gestanden hatten, um den damals 21 Jahre alten Mittelfeldspieler von Werder Bremen von einem Wechsel zu überzeugen.

„Fünf Vereine kamen nach der WM 2010 in Südafrika für mich infrage. Arsenal London war bereits interessiert. Manchester United ebenfalls. Auch Bayern München. Sowie Barcelona und Real Madrid, verrät Özil: „Mein Berater traf sich mit Bayern. Die Bosse erzählten ihm, was sie mit mir vorhaben, wie sie mich einsetzen wollen. Die gleichen Gespräche führte er anschließend mit den übrigen Klubs. Doch 2010 war Bayern noch ein deutliches Stück von Real Madrid und Barcelona entfernt.“

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„Ich war davon überzeugt, zu Barça zu gehen“

Der in Gelsenkirchen geborene Deutsch-Türke war fest entschlossen, sich Barça anzuschließen. „Bevor ich persönlich in Barcelona war, war ich davon überzeugt, dorthin zu gehen. Zumindest wies die Tendenz klar in diese Richtung. Keine Mannschaft der Welt spielte zu dieser Zeit schöneren Fußball, erklärt der inzwischen 28-jährige Spielgestalter.

„Guardiola sandte mir kein Signal, dass er mich auch wollte“

Dass Pep Guardiola jedoch keinerlei Interesse zeigte, ließ den Transfer letzten Endes nicht zustande kommen. Der amtierende Weltmeister: „Die Abwesenheit von Guardiola machte mich stutzig. Als mein Berater und ich aus Barcelona zurückflogen, stellte ich ihm immer und immer wieder eine Frage: ‚Warum war der Trainer nicht da?‘ Seine Antwort war immer die gleiche: ‚Der war im Urlaub.‘ Guardiola rief mich in den folgenden Tagen auch nicht an. Er schickte nicht mal eine SMS. Er sandte mir kein Signal, dass er mich auch wollte. Dementsprechend nahm meine Begeisterung für Barcelona stetig ab. Wegen Guardiolas Verhalten wollte ich letztlich nicht zu Barcelona. Vor allem auch, weil Mourinho gleichzeitig so sehr kämpfte. So überzeugend war er. So herzlich. So bemüht. Er war das komplette Gegenteil vom Barça-Trainer. Also entschied ich mich für José Mourinho und Real Madrid.

Für die Königlichen spielte er folglich drei Jahre lang, bestritt dabei 159 Pflichtspiele, erzielte 27 Treffer und bereitete 81 vor. Mit Real gewann Özil die spanische Meisterschaft, den spanischen Pokal und die Supercopa de España.

Mesut Özil Cristiano Ronaldo
Özil harmonierte prächtig mit Ronaldo – Foto: Christof Stache/AFP/Getty Images

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von
Filip Knopp

Begleitet den Mythos Real Madrid als Fan seit der Ära der „Galácticos“ und journalistisch bei REAL TOTAL seit Mitte 2011. Erfahrungen auch bei SPORT1 und SPOX, zudem Autor von »111 GRÜNDE, REAL MADRID ZU LIEBEN«.

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