
„Bei einer Flucht zahlt keiner 50 Millionen“
SANTO ANDRÉ. Cristiano Ronaldo, Karim Benzema, Gareth Bale, Isco, Jesé Rodríguez, Álvaro Morata, Ángel Di María – einen Stammplatz hätte Mesut Özil bei dieser herausragenden Offensive bei den Königlichen nicht gehabt. Das Problem: den wollte er aber haben. „Die Konkurrenz ist hier enorm. Gerade mit der Ankunft von Gareth gab es für Mesut keine Garantie, in jedem Spiel in der Startelf zu stehen. Diese Garantie wollte Mesut“, erklärte Real Madrids Co-Trainer Paul Clement, nachdem sich der deutsche Nationalspieler unmittelbar vor Transfer-Schluss Anfang September des letzten Jahres dem FC Arsenal anschloss. „Daher ging er nach London“, so Clement.
Viele Fans der Madrilenen sowie so mancher Experte warfen dem mittlerweile 25-Jährigen vor, regelrecht geflüchtet zu sein, um nicht auf der Ersatzbank zu versauern. Doch davon will Özil nichts wissen. Lachend sagte er im Interview mit der BADISCHEN ZEITUNG: „Bei einer Flucht zahlt keiner 50 Millionen. Wenn du, wie ich, als Talent zu Real Madrid wechselst und dort ein Weltklassespieler wie Kaká auf deiner Position spielt, den du dann verdrängst – dann kann ich über Themen wie Flucht so oder so nur lachen. Ich habe vor niemandem Angst. Für mich zählt das Vertrauen des Trainers. Bei José Mourinho war das vorhanden. Ich habe heute noch guten Kontakt zu ihm. Später, als Mourinho weg war, ging das Vertrauen verloren. Deswegen der Wechsel.“
Wie der gebürtige Gelsenkirchener, der bei den „Gunners“ in der abgelaufenen Spielzeit sieben Tore erzielen und 14 Vorlagen geben sollte, bereits nach seinem Abschied erklärte, sei alles „sehr, sehr schnell“ gegangen. „So ist das eben im Fußball. Ich fühlte mich in Madrid nicht mehr richtig geschätzt, obwohl ich eine erfolgreiche Zeit dort hatte. Ich war immerhin der beste Vorbereiter der Liga“, machte die ehemalige Nummer 10 des weißen Balletts deutlich.
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