Patzen verboten – Madrid vor unangenehmer Aufgabe in Elche

Die Ausgangslage

ELCHE. Vier von fünf Spielen gewonnen und doch steht Real Madrid am 6. Spieltag gegen den FC Elche (Anpfiff 22 Uhr, live auf LAOLA1.tv und im REAL TOTAL-Liveticker) einmal mehr unter Zugzwang! Der FC Barcelona und Atlético Madrid legten am Dienstag vor und behaupteten ihre Spitzenpositionen. Damit die Mannschaft von Carlo Ancelotti am kommenden Wochenende an zumindest einem der beiden Erzrivalen vorbeiziehen kann, ist ein Sieg im Estadio Manuel Martínez Valero zu heutiger später Stunde die Voraussetzung. Sich zurücklehnen und ans Derby gegen die „Rojiblancos“ denken ist verboten. Elche mag zwar ein Aufsteiger und alles andere als verheißungsvoll in die Spielzeit gestartet sein, doch Auswärtsspiele bei vermeintlichen Außenseitern sind traditionell die schwierigsten. Es ist knapp zwei Wochen her, als Real Madrid beim FC Villarreal nicht über ein 2:2 hinaus kam und die ersten Punkte in der jungen Saison liegen ließ.

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Ein „Villarreal-Déjà-vu“ will Ancelotti vermeiden. Schon auf der gestrigen Pressekonferenz zeigte sich der 54-jährige Trainer alles andere als entspannt, als man ihn auf die Stippvisite in der Provinz Alicante ansprach. Die Tatsache, dass seine Mannschaft in drei der fünf Liga-Spiele in Rückstand geriet, beunruhigt ihn. Die Herren Ronaldo, Ramos und Co. gingen oft zu locker und unkonzentriert in die Partien. Der Beleg: Bis auf zwei kassierte man alle Gegentore binnen der ersten 20 Minuten! „Ich habe schon mit meinen Spielern darüber gesprochen und wir sind uns alle einig, dass wir konzentrierter und wacher starten müssen. Kontinuierlich gut spielen ist wichtig“, so der Trainer, der schon ahnt, dass der Underdog hoch motiviert und überfallartig in sein Spiel des Jahres gehen wird.

Sind seine Mannen nicht auf der Hut und agieren im Hinblick auf den Samstag nur mit halber Kraft, wird auch dieser Abend ähnlich wie in Villarreal. Zwar besitzt Elche eine wettbewerbsfähige Manschaft mit einigen erfahrenen Erstligaspielern (wie zum Beispiel Manu del Moral, Manu Herrera und Javi Flores), doch vom Personal her sind die Königlichen natürlich um Längen besser aufgestellt. Da Ancelotti bis auf Gareth Bale und Xabi Alonso auch aus dem Vollen schöpfen kann, zählen Ausreden à la „zu müde“ und „ zu viele Verletzte“ nicht. Real Madrid kann sich wieder einmal nur selbst schlagen…

Die Stimmen vor dem Spiel

Carlo Ancelotti ist der Letzte, der mit einem Selbstläufer rechnet. Der Trainer der Merengues warnte auf der Pressekonferenz: „Wir haben in Villarreal eine schlechte Erfahrung gemacht und hoffentlich aus ihr gelernt. Wir müssen mit Mannschaften wie Elche vorsichtig sein, weil sie mit großer Freude und Motivation an solche Spiele herangehen. Kommt Real Madrid, ist das immer eines der größten Spiele des Jahres. Elche hat in der letzten Saison die Segunda División als Tabellenerster beendet.“

Da Real Madrid sich bisher durchaus als anfällig und nicht unschlagbar präsentierte, glaubt Elche-Coach Fran Escribá an eine Überraschung. Der 48-Jährige: „Wir haben Optionen auf einen Sieg. Ich würde kein Unentschieden unterschreiben und vertraue darauf, dass wir das Unmögliche möglich machen. Meine Mannschaft hat Qualität und brennt auf diese Partie. Wenn alles für uns gut läuft und wir nur wenige Chancen zulassen, können wir gewinnen.“

Fidel Chaves, Mittelfeldspieler des Aufsteigers, erklärte, dass man befreit und ohne Angst aufspielen könne: „Real Madrid gehört zu den besten Teams der Welt. Es wäre keine Schande, wenn wir leer ausgehen würden. Wir haben rein gar nichts zu verlieren. Wir dürfen nicht ängstlich sein, sondern müssen uns an Villarreal orientieren. Sie haben es sehr gut gegen Madrid gemacht.“

Manu Herrera hütet das Tor Elches. Der 32-jährige Routinier stammt aus Madrid und durchlief – wie so viele andere heutige Profis – die Jugendabteilung des Rekordmeisters. „Ich bin mit 13 zu Real gekommen und mit 20 gegangen. Iker Casillas und Diego López waren in meinem Jahrgang. Dieser Verein ist wie ein Leben für mich. Ich würde lügen, wenn ich sagen würde, dass ich kein Madridista bin. Ich bin als Person und Sportler bei Real Madrid gereift und erwachsen geworden“, sagte der Schlussmann gegenüber der Sportzeitung AS. Nichtsdestotrotz will er heute Abend alles dafür tun, um seinem Ex-Klub mit Glanzparaden Probleme zu bereiten: „Es wird schwierig, aber wir werden 200 Prozent geben. Ich glaube, dass wir uns vor allem vor Benzema in Acht nehmen sollten. Nachdem er am Wochenende nicht traf und kein gutes Spiel machte, wird er es heute allen zeigen wollen.“

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Statistiken und Besonderheiten

• Elche spielt erstmals seit der Saison 1988/89, also 24 Jahren, wieder in der spanischen Primera División! Die Mannschaft von Fran Escribá stieg als Tabellenerster der Segunda División 2012/13 auf – vor UD Almería dem FC Villarreal.

• Vor allem in den 60ern und 70ern war das Duell zwischen den Madrilenen und dem FC Elche ein echter Klassiker auf Augenhöhe. Das weiße Ballett gewann von 19 Auswärtsspielen bei den Grün-Weißen gerade einmal sechs!

• Elche-Mitteleldspieler Carles Gil ist einer der besten Freunde von Reals Mega-Talent Isco Alarcón. Beide kennen sich seit ihrer Kindheit und spielten gemeinsam in der Talentschmiede des FC Valencia. In der Sommerpause urlaubten sie sogar gemeinsam mit ihren Partnerinnen auf Ibiza. Gil stellte auf einer Pressekonferenz schon klar: „Iscos Trikot gehört nach diesem Spiel definitiv mir!“

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